1. Ich habe in Thailand in insgesamt über 3 Jahren Aufenthalt noch nie einen Farang-Taxifahrer gesehen. Das scheint mir auch ferner bei Farangs keine besonders angestrebte unternehmerische Tätigkeit zu sein. Wir reden hier doch auch nicht von Farangs, die sich als einfache Arbeiter durchschlagen.
Natürlich gibt es die nicht. Aber ich bin überzeugt davon, dass es sie
gäbe, wenn jede Art von Arbeitsaufnahme gestattet wäre. Was zur Folge hätte... Ich führe das jetzt mal nicht weiter aus.
2. Du scheinst in Thailand im IT-Bereich zumindest zum Teil selbständig zu sein. (Ohne Angestellte? )
Wie würde es Dir gefallen, wenn Du bei dieser Tätigkeit weitestgehend nicht selber Hand und Hirn anlegen dürftest (strenggenommen auch nicht an der Tastatur), sondern nur managen dürftest?
Ich bin in Thailand bei einer thailändischen Firma im IT Bereich angestellt. Mit Workpermit und Aufenthaltserlaubnis. Diese Firma hat ausser mir noch weitere Angestellte.
Was täte ich, wenn ich nicht programmieren dürfte?
Dann wäre ich nicht hier. Ist doch ganz einfach. Regeln und Gesetze eines fremden Landes sind dazu da, befolgt zu werden, sonst holt man sich eine blutige Nase. Diese Regeln und Gesetze sind selbstverständlich kritisierbar und oft auch einem Änderungsprozess unterworfen. Das sollte man aber tunlichst im
eigenen Land tun, wenn einem das wichtig ist. Da hat man erstens genug zu tun und zweitens ist es im Ausland verschwendete Energie, ausser man wird "Inländer".
3. Die meisten Unternehmer weltweit haben nicht so viele Angestellte, dass sie erfolgreich "nur" managen, verhandeln, kontrollieren (übrigens ist die wesentliche Beaufsichtigung offiziell auch verboten ), telefonieren usw. könnten. ("Erben" stellen da zum Teil einen Sonderfall dar.)
Sondern die meisten Selbständigen müssen bekanntermaßen (teilweise übertrieben) selbst und ständig arbeiten, um auf einen grünen Zweig zu kommen. Ferner haben sie oft bessere Fähigkeiten als ihre Angestellten, und ihr Schaffen ist meist absolut wesentlich für den Erfolg des Unternehmens.
Was Du sagst, ist nur im Prinzip richtig. Die Praxis sieht anders aus. Denn wer eine Workpermit hat, der wird nicht permanent vom Labour-Department überwacht und würde auch dann keine Schwierigkeiten bekommen, wenn er den verstopften Abfluß im Klo wieder durchgängig macht, weil sich sonst niemand zuständig fühlt.
Das Problem ist doch regelmäßig ein ganz anderes: Manche Leute kommen hierher und bilden sich ein, dass die Thais nur auf ihn gewartet haben. Auf ihn, seine Bildung und seine vermeintlich effektive Art, die Dinge anzugehen. Nach einer Weile stellt sich heraus, dass das keineswegs so ist. Dann reagiert er beleidigt und weist die Thais bei jeder sich bietenden Gelegenheit auf deren vermeintliche Unfähigkeit hin. In Wirklichkeit ist es Frustration, nichts weiter, wenn er feststellt, dass nur wenn er ständig die dicke Kohle raushaut, er jemand ist. Wenn sie zuende geht, ist er ein Nobody.
Niemand, der in Thailand eine Workpermit hat, sich mit den Thai-Arbeitskollegen versteht und mit ihnen zusammen arbeitet wie mit Kollegen und sie nicht behandelt wie ein Schulmeister, wird hier Probleme bekommen, nur weil er ab und zu die "falsche" Tätigkeit ausübt.
Wenn ihn einer hinhängt, dann ist es meist ein anderer Farang. Und dann geschieht häufig gar nichts, weil die Immigration einfach abwinkt.
Nun mal diese Liste aus >>http://www.leben-in-thailand.de/verboten.shtml<<
Das Wort
handicraft wird wohl hauptsächlich im Zusammenhang mit Kunsthandwerk, Basteln und so weiter gebraucht. Ganz sicher bin ich mir nicht, aber ich denke, dass das damit gemeint ist.
Ich kann auf dieser Liste absolut nichts finden, was Farangs hier zwangsläufig ausüben müssten und was sie besser könnten als Thais. Thailand ist kein Einwanderungsland, das darf man nie vergessen. Es herrscht kein Mangel an Arbeitskräften. Es herrrscht zuweilen Mangel an Fachkräften; die lassen sie dann rein. Das machen aber andere Länder auch nicht anders. Versuche mal z.B. in Australien ein Permanent Resident zu werden, als Schuster, Metzger oder Handwerker (Berufe nur als Beipsiel, bittte keine Diskussion darüber). Nix da. Haben sie selber. Ärzte, Zahnärzte? Jederzeit, aber auch nur wenn sie jung sind, sonst erreichen sie die 100 Punkte nicht. Jemand bringt dickes Geld mit? Welcome to Australia!
Man kann doch keinem Land der Erde das Recht absprechen, dass es sich aussuchen will, welche Ausländer es ins Land lässt. Allenfalls die Gründe dafür sollten uns interessieren. Ändern können wir sie nicht, weswegen meckern darüber sinnlos ist. Handeln ist angesagt.