Patronen im Briefkasten
Morddrohung gegen Linken-Politiker war False-Flag-OperationLANDAU. „Wir lassen uns nicht einschüchtern!“ So lautete die Überschrift einer Pressemitteilung am 6. Juni des Kreisverbandes der Linkspartei in Landau in Rheinland-Pfalz. Grund für die Stellungnahme: Am Nachmittag desselben Tags war beim Schatzmeister des Kreisverbandes Landau/Südliche Weinstraße, Daniel Emmerich, so berichtet die Rheinpfalz, eine Morddrohung eingegangen.Ein handschriftliches Schreiben und vier Gewehrpatronen waren in seinen Briefkasten eingeworfen worden. Bedroht wurden in dem Brief der Schatzmeister selbst und drei weitere Genossen, zwei davon sind Abgeordnete des Stadtrates. Emmerich erstattete Anzeige.
„Eins ist klar: Von solchen Aktionen lassen wir uns weder einschüchtern, noch von unserem Engagement gegen Faschisten, Rassismus und Menschenfeindlichkeit abbringen“, erklärte die Linke in der Pressemitteilung. Und sofort vermuteten die Genossen, daß diese Morddrohung nur aus einer Ecke stammen könne: „Rechter Terror hat in Deutschland Hochkonjunktur. Denn diese Morddrohung erreicht uns ein Jahr nach dem Mordanschlag an Walter Lübcke, der nichts weiter tat, als sich für eine humane Flüchtlingspolitik einzusetzen, dem antisemitischen Terror in Halle und dem rassistischen Anschlag in Hanau! Solche Taten werden möglich, wenn Parteien wie AfD, NPD, Dritter Weg und parteilose Strukturen wie die Identitäre Bewegung, PEGIDA et cetera, fleißig Haß schüren!“ Die Empörung endete mit den Worten: „Kein Fußbreit dem Faschismus.“
Täter war Linken-Mitglied
Einen Tag später leitete die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz ein Ermittlungsverfahren ein und die Fahnder des zuständigen Polizeipräsidiums Rheinpfalz konnten schnell einen Erfolg vorweisen: Tatverdächtig ist ein früheres Mitglied der Linkspartei. „Der 63 Jahre alte Beschuldigte hat nach einer Durchsuchung seines Anwesens in Kandel am Abend des 15. Juni 2020 eingeräumt, das Schreiben verfasst und mit den vier Patronen, die er noch aus seiner Zeit als Sportschütze in Besitz gehabt habe, in den Briefkasten des Anzeigeerstatters eingeworfen zu haben“, erklärt Generalstaatsanwalt Jürgen Brauer.
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