compact-online.de informiert: Wenn Sie diese Zeilen lesen, könnte der Atomkrieg schon angelaufen sein. Kim Jong-Bumm gegen Trump-the-Dumb – ein paar Millionen Tote sind da drin.
Und was wird dann aus der Bundestagswahl? Kommt der Russe, bleiben wir – kommt er nicht, geh‘n wir zu ihr, also zu Merkel? Nie war so viel Ungewissheit wie heute. Man sehnt sich zurück nach den guten alten Zeiten, als vor Abschuss von Interkontinentalraketen noch über das Rote Telefon rückgefragt wurde.
Halten wir fest, und sei es nur für die Nachwelt: Kim hat den besseren Friseur als Trump.
Und so bizarr die Rituale in Pjöngjang auch ablaufen und so ungern man als Europäer in einem solchen stalinistischen Einheitsstaat leben möchte: Wenn es knallt, sind nicht die Nordkoreaner schuld. Die Yankees haben den – von ihnen sogenannten – Schlitzaugen schon seit bald 70 Jahren den Stiefel auf den Hals gedrückt.
Im Krieg Anfang der 1950er Jahre starb jeder Fünfte auf der Halbinsel – das ist Massenmord-Weltrekord. Reparationen zahlte der Ami nie. Und als Anfang der 1990er Jahre ein Vertrag zur Kontrolle des koreanischen Atomprogramms schon unterschriftsreif war, ließ Washington den Deal platzen.
Trump hat das alles nicht gewollt, wird es hinterher heißen. In der Tat: Es waren die Hyänen des Tiefen Staates, die ihn mit falschen Anschuldigungen als Russenfreund anschwärzten – und er dann, um sich reinzuwaschen und um die Bande zum Schweigen zu bringen, den atomaren Cowboy mimte. Doch irgendwann genügten wilde Sprüche nicht mehr, und er musste seiner Posse Taten folgen lassen.
Das zeigt: Als Präsident ist er die Charaktermaske des Systems, unabhängig von seinen persönlichen Wünschen. Und dieses System braucht den Krieg: Im Dollarimperialismus ist die Papiergeldmenge nicht mehr durch stoffliche Produktion gedeckt. Die inflationäre Blase muss in einer Supernova explodieren, wenn das US-Militär nicht ständig bei anderen Nationen erpresst und raubt, was in der eigenen Leistungsbilanz fehlt. Je größer das Außenhandelsdefizit der USA, umso stärker der Imperativ des Krieges.
Dass Merkel am Ende bei jedem militärischen Wahnsinn des Großen Bruders mitzieht, hat sie schon 2003 bewiesen: Als sie, damals Oppositionsführerin, die völkerrechtswidrige Irak-Aggression von G. W. Bush unterstützte – während Kanzler Gerhard Schröder unser Land immerhin aus dem blutigen Schlamassel heraushielt.
Wenn Merkel vor dem 24. September einem US-Angriff auf Korea zustimmt, treibt sie die Liberalen in das Lager von Rot-Grün – dann würde Martin Schulz der neue Kanzler. Oder, und das ist der schlimmste Fall, die Rautenfrau setzt alles auf eine Karte und marschiert mit dem Cowboy an den atomaren Abgrund – in der Erwartung, dass dann der Notstand ausgerufen und die Bundestagswahl verschoben wird.
Die AfD tut gut daran, das Thema nicht den Sozis zu überlassen und selbst mit einer resoluten Friedensposition zu punkten. Sie kann auch aussprechen, was die verfaulende Sozialdemokratie nicht zu sagen wagt:
Dass wir raus müssen aus der amerikanischen Umklammerung. Wir brauchen den Schulterschluss mit Russland, wenn wir nicht Kanonenfutter für die Interessen der Wallstreet werden wollen. Etwas Besseres als die NATO finden wir überall, oder?