Von den fünf Kühen sind ja drei trächtige Tiere dabei gewesen. Doch niemand wusste, wann diese gedeckt wurden und so war auch kein Geburtstermin voraus zu sehen. Champa, die grösste und teuerste der fünf Kühe machte den Eindruck, dass es bald sein würde. Und nun, heute morgen, als ich um 05:45 in den Stall kam, lag sie in de Boxe und es schauten zwei Füsschen heraus. Also habe ich schnell Stroh aufgeschüttet, damit das Geschehen für sie angenehm ablaufen konnte. Ich nahm die anderen Kühe aus dem Nachtstall und wollte Champa so mehr Ruhe geben. Doch sie wollte auch raus in den Laufstall an ihren gewohnten Platz und so machte ich dort schnell ein schönes Strohbett.
Zwei Füsse drängen ans Tageslicht.
Sie legte sich sofort wieder hin und versuchte zu pressen, schien aber doch schon etwas erschöpft. Der Geburtsvorgang musste also schon früher begonnen haben. Sie wirkte unruhig, (Kunststück, wenn man gebären sollte) und stand immer wieder auf, wechselte die Position und presste weiter.
Da wir nicht wissen, ob es ihr erstes Kalb ist oder ob sie schon Erfahrung hatte, war ich etwas nervös. Wir beobachteten sie genau und machten ihr immer wieder das Strohbett zurecht.
Dann schien sie erneut einen Anlauf zu nehmen und die Geburt verlief nun sehr schnell. Stehend noch etwas gepresst und dann legte sie sich hin und das Jungtier flutschte auf die Welt. Ein braunes Brahmanenekalb, schön gross und bei meinem Glück, ein Stierkalb. Doch was solls, wenn es denn ein schöner Bulle wird, soll es mir recht sein.
Sofort habe ich dann die Nasenlöcher und das Maul gesäubert, damit es richtig atmen konnte.
Dann zur Mutter gebracht, damit sie es säubern kann.
Kontakt aufgenommen und sofort begonnen, es zu säubern.
Danach bekam die Mutter die Nachgeburt zum fressen, was ein wichtiger Teil nach der Geburt ist.
Ich bekam deswegen etwas "Trouble" mit der Mutter meiner Lebenspartnerin. Die wollte nämlich unbedingt die Nachgeburt mit nach Hause nehmen, was ich jedoch nicht erlaubte. Ich erklärte ihr, dass unsere Kühe diese fressen sollen, denn dies ist ein erster wichtiger Vitaminschub für das Muttertier. Es war nicht ganz einfach, aber ich konnte mich dann durchsetzen.
Nun warte ich, bis es aufsteht und das erste Mal trinkt. Ich werde weiter berichten.