Die Halbschwester der Gattin kam von Chiang Mai herunter, um ihre Mutter zu besuchen und dort suedliche Thaitaenze zu lernen. Daher haben wir sie vom Bahnhof abgeholt und kurz zu uns eingeladen (spaeter noch ein oder zwei mal).
Uebernachtungen bei uns moegen wir nicht besonders, aber eine kleine Jause mit Bier anbieten (natuerlich nicht fuer die Muslime, aber auch nicht fuer die Thais. Ausgewaehlte bekommen fallweise nur Bier ohne Jausn oder umgekehrt, krankhaft geizige Farangs nur Wasser) ist selbstverstaendlich.
Neu war fuer mich, dass Kanada das Papiergeld abgeschafft und es durch Plastikscheine ersetzt hat
Damit sie beweglich sind, haben wir ihnen unsere Honda Dream zur Verfuegung gestellt und gemeinsam eine Bungalowanlage in der Naeher der Schwiegermutter gesucht.
Das war die, keinen Kilometer von ihr entfernt. 400 mit Aircon und TV.
Ein bissl kuemmern wollten wir uns aber doch um sie.
Da dem Kanadier die Natur sehr gefaellt haben wir vorgeschlagen, einen einsamen Wasserfall zu besuchen.
Den, welchen ich ein paar Beitraege oberhalb ("Die Expedition", die auf Grund der Kuerze aber keine war) beschrieben habe, aber so weit wie moeglich mit den Mopeds.
Wir haben natuerlich damit gerechnet, dass die Schwaegerin eine gute Mopedfahrerin ist, ist sie aber nicht, wie wir schon bei der ersten kurzen Steigung in das Gebiet feststellen mussten.
War aber mein Fehler, denn um dorthin zu kommen, muss man sehr gut Mopedfahren koennen (und sollte als leichtgewichtige Frau kein Schwergewicht als Beifahrer auf dem Ruecksitz herumschwabbeln haben), das habe ich nicht bedacht.
Daher Beifahrer und Fahrerwechsel, der Kanadier bei mir als Beifahrer, die Schwaegerin Wechsel von Fahrerin auf Beifahrerin der Gattin.
So kamen wir dann problemlos in das Refugium unserer alten Bekannten.
Voll mit freundlichen Besuchern aus Trang (die auf ihren Beinen hierher kamen), die den beiden Thais einiges von ihrem mitgebrachten Essen zum mitnehmen aufdraengten (trotzdem wir selbst auch einiges mit hatten).
Dann ging es weiter, ein paar kleinere Steigungen gingen problemlos, bei einer langen habe ich den noetigen Sicherheitsabstand eingehalten, dachte ich, und ich dachte falsch.
Die beiden Maedls waren an einem ausserhalb meines Blickfeld liegendem langen, steilen Teilstueck haengengeblieben.
Vorbeifahren bei dem 40 Zentimeter breiten betoniertem Steig ist nicht moeglich, also auch stoppen.
Da kann man trotz der Steilheit ohne weiteres stehen bleiben, wenn man die beiden Bremsen betaetigt. Normal waere es auch, wenn der Beifahre absteigt.
Aber der stieg nicht ab, sondern verlagerte seinen Schwerpunkt stark nach rechts, weshalb ich, um nicht umzukugeln, den Fuss von der Hinterradbremse nehmen musste.
Daher ging es rueckwaerts bergab, da das Vorderrad viel zu wenig Reibung hat, um ein Moped mit zwei Personen stoppen zu koennen.
Was tun, in die Boeschung lenken. Als ich abgestiegen bin bequemte sich sogar Bred, so sein Name, es mir gleichzutun.
Durcheinander und aergelich, wie ich eigentlich war, machte ich einen gravierenden Fehler (das Moped war durch das rueckwaertsfahren abgestorben).
Beim Starten hatte ich den Gashebel auf Vollgas gestellt und man moechte nicht meinen, wie so eine schwacher 100er Honda Wave ohne Belastung nach vorne schiesst. Vorne geht es 50 oder 100 Meter sehr steil hinunter.
Hirn ausgeschaltet, Moped umgerissen, der Motor ist noch gelaufen, im Hinterkopf, der Zylinder bekommt kein Oel, ueber das liegende Moped gestiegen, um am Zuendschloss herumzufummeln um den Motor abzustellen, nicht bemerkt (einige Sekunden?) dass mein Unterschenkel Kontakt zu sehr heissen Auspuffkruemer geniesst, dann den Motor abstellen koennen.
Auch die ziemliche Waerme am Haxen machte sich dann endlich bemerkbar, so dass ich ihn dann vom Kruemer weggezogen habe.
Der Vorderteil des Mopeds befand sich aber schon ueber dem Abgrund, Bred der Schwindelfreie, konnte einen kleinen Teil der sich im Korb befindlichen Jause noch heraufholen.
Weit fuhren wir danach aber nicht mehr
Mir reichte es, denn meine Wehleidigkeit hatte Haxxnweh.
Sie verzehrten dann die geretteten Kleinigkeit, ich tanzte zwischen diesem Platzl und dem paar Meter entfernten Bach hin und her, um die Verbrennungen zu kuehlen. Der Appetit war mir vergangen.
Spaeter esoterikerisierte Bred ein Stueck oberhalb, alles inzwischen unisant.
Bei der Rueckfahrt nochmals eine Beinkuehlung, bei der Gelegenheit hat die Meine mit den Haenden einen Fisch gefangen (dann wieder ins Wasser entlassen)
Im Flachen wurde die alte Ordnung wiederhergestellt, wie unsicher die Schwaegerin als Fahrerin war, sieht man hier. Bei diesem watscheneinfachen Teilstueck musste ihr Freund absteigen.
Spaeter kamen drei Naechte, in welchen ich Rohypnol zum Schlafen brauchte. Untertags war es auszuhalten, nachts ohne Hilfsmittel nicht.
Sonstige Medikamente hab ich keine genommen.
Nach knapp 4 Wochen ist der Schorf von alleine abgefallen
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