Es ist zwar nicht das beste Beispiel dafuer,wie Medien die
Wahrheit verdrehen,aber wie Medien eine bestimmte Meinung
praegen.
Fast alle Medien berichten darueber,dass in Kenia die Polygamie
gesetzlich verankert wurde und dass die weiblichen Abgeordneten,
aus Protest,den Plenarsaal bei der Abstimmung verlassen haben.
Der Grund dafuer,dass sie der Beschlussfassung nicht zugestimmt haben,
ist nicht,weil sie gegen die Polygamie sind,sondern weil die Erstfrau nicht
um Zustimmung gefragt werden muss,wenn eine weitere Frau in den Haus-
halt kommt.
Wuerden die Medien ueber die Hintergruende der,in vielen Laendern Afrikas
ueblichen und lebenswichtigen Lebensform Polygamie,berichten,ergebe sich eine
andere Sichtweise aus der westlichen Welt.
Es sind in einem keniatischem Familienverband einfach eine Mehrzahl von Frauen
notwendig,damit er existieren kann.
Ein oder zwei Frauen besorgen das Wasser,dass die Familie und das Vieh benoetigt.
Der Brunnen ist oft 5 Km weit weg und der Wasserbehaelter wird auf dem Kopf ge-
tragen.
Eine Frau besorgt die Verrichtungen im Haus. Kochen,Waschen,Pflege der Alten,Be-
aufsichtigung der Kleinkinder.
Eine oder zwei Frauen bearbeiten das Feld und den Garten und sammeln Feuerholz.
Eine weitere huetet das Vieh.
Alles unter der Oberaufsicht des Hausherren,der sich einen schattigen Platz unter einem
riesigen Baum ausgesucht hat.
Die Berichte daruber in den Printmedien D,A,CHs gleichen sich oft aufs Wort.Kein Wunder,
der Ursprung mancher Meldungen entstammen Nachrichtenagenturen und die heimischen
Zeitungen uebernehmen sie.
Da kann es schon passieren,dass es unter dem Tisch faellt,wenn durch dieses beschlossene
Gesetz,auch ein bisschen Rechtsanspruch fuer diese Frauen entsteht.
Jock