Homepage selber hosten
Normalerweise wird die eigene Homepage auf einem Internet-Server veröffentlicht. Um diesen nutzen zu können, muss der Internetnutzer einen sogenannten Webhosting-Service in Anspruch nehmen. Hier wird für den Speicherplatz, die Übertragung der Daten auf den Server und Zusatzleistungen wie etwa eine Sicherung der gespeicherten Daten (Backup) entweder eine monatliche Gebühr fällig oder – bei kostenfreien Webhostern – es müssen Werbeeinblendungen in Kauf genommen werden. Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit: Homepage-Bastler, die ein Blog, einen Online-Shop, ein Content Management System oder eine Website erst einmal ausprobieren wollen, können die Website-Daten auf ihrem eigenen Rechner zu Hause ablegen und von dort aus im Internet veröffentlichen. Diese Methode des Selber-Hostens ist zugleich grundgebühr- und werbefrei.
Router-KonfigurationEin Breitband-Anschluss mit hoher Upstream-Geschwindigkeit ist sinnvoll
Hierfür wird nur eine Breitband-Internetverbindung und ein Web-Server, der auf dem PC installiert ist und die Anfragen, die die Besucher der Homepage stellen, verarbeiten kann, benötigt. Es kommt nicht so sehr auf die angegebene Download-Geschwindigkeit an, sondern besonders auf den Upload, also die Geschwindigkeit der Datenübertragung vom eigenen PC in das Internet. Sollte die Verbindung zu langsam sein, benötigt die Homepage unnötig lange Ladezeiten. In der Regel beträgt die maximale Upload-Geschwindigkeit bei den DSL-Anschlüssen für private Anwender 1 MBit/s.
Es sollte darauf geachtet werden, dass die Inhalte der Homepage eine gewisse Größe nicht überschreiten, so dass dem Nutzer ein schnelles Laden der Seite garantiert werden kann. So sollten zum Beispiel Bilder vor der Einbindung komprimiert werden. Allgemein gilt, dass wenn schon mehr als drei Nutzer gleichzeitig erwartet werden, ein Hosting-Service von Nöten ist, da diese über eine um ein Vielfaches schnellere Internetverbindung verfügen und so auch vielen Besuchern gleichzeitig ein schnelles Laden garantieren können.
Die Sicherheit des eigenen Rechners
Beim Aufruf der Homepage wird keinerlei Werbung angezeigt im Gegensatz zu kostenlosen Hosting-Services, die durch geschaltete Anzeigen ihre Kostenfreiheit für den Nutzer gewährleisten. Zudem gibt das Selber-Hosten die Möglichkeit zu jedem Zeitpunkt direkt an der Homepage zu programmieren, Dinge zu verändern oder neue Seiten zu erstellen, die dann direkt und ohne Umstände online gehen können. Der neue Inhalt muss dann nämlich nur in einen Ordner auf dem eigenen PC kopiert und nicht hochgeladen werden. So entfällt nicht nur die Nutzung der meist umständlichen Upload-Systeme der Webhoster, sondern auch die Offline-Zeit, die unweigerlich während des Updates der Dateien eintritt. Sollte es nötig sein, so können auch große Dateien schnell und problemlos in die Homepage eingebunden und vom Nutzer heruntergeladen werden, auch wenn hierbei die Geschwindigkeit nicht die eines normalen Internet-Servers erreicht. Bei Hosting-Services ist dies mitunter aufgrund von Dateigrößenbeschränkungen nicht möglich.
Ein sehr wichtiger Aspekt, der berücksichtigt werden muss, ist die Sicherheit des PC, da auf diesen zum Teil aus dem Internet zugegriffen werden kann. Hierbei muss besonders die Web-Server Software, die benutzt wird, in Augenschein genommen werden. Ist ein Router vorhanden, der das Heimnetzwerk vor dem Eindringen aus dem Internet schützt und die Web-Server Software gut gewählt, so steht dem Selber-Hosten auch aus diesem Aspekt nichts entgegen. Bei der Software sollte man besonders darauf achten, dass diese bereits ausgereift ist und nicht nur für Entwickler empfohlen ist, da Testversionen und ‚Entwickler’-Versionen oft Lücken aufweisen, über die schädliche Software auf den PC gelangen kann. So ist das Serverpaket XAMPP sicherlich vom Funktionsumfang zu empfehlen, vom Sicherheitsaspekt für den Laien jedoch nicht unbedingt zu empfehlen. Wenn man sich auf einen http-Server beschränkt, so ist zum Beispiel auf den MiniWebServer Verlass, auf den in der folgenden Kurzanleitung eingegangen wird.
Ein Flatrate-Internetzugang ist ein Muss
Für Homepage-Bastler und Experimentierfreudige ist das Selber-Hosten eine gute Alternative. Man muss jedoch beachten, dass der eigene PC eingeschaltet, der Web-Server gestartet und eine bestehende Internetverbindung vorhanden sein müssen. Ein Flatrate-Internetzugang ist zudem ein Muss, wenn man drohende Datentraffic-Mehrkosten im Vorfeld ausschließen will. Günstige Flatrate-Tarife für DSL finden Sie auf unserer Übersichtsseite zu Einstiegsaktionen sowie über unseren DSL-Tarifrechner. Über aktuelle Flatrate-Pakete der Kabel-Internet-Anbieter können Sie sich auf einer weiteren Übersichtssseite informieren.
Kurze Anleitung zum Selber-Hosten der Homepage
Als Web-Server ist der MiniWebServer empfehlenswert. Er ist kostenlos, schnell und kompakt und muss weder auf dem Rechner installiert noch konfiguriert werden. Ihre Firewall wird beim Start des Web-Servers nachfragen, ob dieser mit dem Internet kommunizieren darf. Dies müssen Sie erlauben. Kopieren Sie Ihre Homepage in den Ordner "WebRoot", der nach dem ersten Start des Programmes erstellt wird. Zudem sollte das gesamte Programm in den"Eigenen Dateien" untergebracht sein.
DynDNS.org Domainauswahl Um zu testen, ob der Web-Server auf dem eigenen Rechner funktioniert, können Sie nun die Adresse
http://localhost/ in Ihren Browser aufrufen. Von einem anderen mit Ihrem Heimnetzwerk verbundenen PC können Sie per Browser mit Eingabe von
http://Ihr-Rechnername/ auf Ihre Homepage zugreifen
Der PC muss angesprochen werden können
Da Ihr PC im Internet keinen eindeutigen Rechnernamen hat und nur Ihre IP-Adresse eindeutig ist, benötigen Sie einen einfachen Weg, Ihren PC anzusprechen. Diesen Service bietet DynDNS kostenfrei an. Hier registrieren Sie sich bei dem Service "Dynamische DNS" und können sich eine Adresse - etwa in der Art
http://www.Ihr-Name.ath.cx - auswählen.
Die Konfiguration des Routers
Der letzte Schritt ist es, den Router so zu konfigurieren, dass er die richtigen Anfragen hindurchlässt und an den richtigen PC im Netzwerk weiterleitet. Gehen Sie in Ihre Router-Konfiguration – aufzurufen durch die Eingabe der IP-Adresse des Routers in Ihrem Browser (meist: 192.168.2.1). In der Konfiguration angekommen klicken Sie auf "Netzwerk" und "Port-Regeln" dort auf "PC-Freigabe". Hier wählen Sie Ihren PC aus – am einfachsten ist dies, wenn nur Sie mit dem Netzwerk verbunden sind – und geben Ihm einen Namen. Dieser Name ist nur für den Router wichtig. Nun speichern Sie die Einstellungen.
Wieder im Menü "Port-Regeln" angekommen gehen Sie dort auf die "Port-Weiterleitung" ("Port-Forwarding"). Hier definieren Sie eine neue Regel und wählenunter "Auswahl" den Punkt "Web-Server" aus. Nun müssen Sie nur noch Ihren PC als den gültigen auswählen und speichern.
Wieder im Menü "Netzwerk" gehen Sie weiter zu "Dynamisches DNS" und aktivieren dieses. Dann füllen Sie das Formular mit den geforderten Daten (DynDNS.org als Anbieter) für den Account, den Sie bei diesem erstellt haben, aus. Für dieses Beispiel wurde ein Speedport-W500-Router benutzt, der zum Beispiel von der Deutschen Telekom vertrieben wird.
MiniWebServer Die hier beschriebene Vorgehensweise sollte allerdings sehr ähnlich auf alle modernen Router zu übertragen sein.
Nun ist der Zugriff auf Ihre Homepage, sofern Ihr PC eingeschaltet und online ist sowie der Web-Server gestartet ist, problemlos über die Eingabe Ihrer ausgewählten Domain (z.B.
http://www.Ihr-Name.ath.cx) möglich., auch nach einem Neuaufbau der Verbindung. Beachten Sie: Sie selber können weiterhin nur über
http://localhost/ und Ihr eigenes privates Netzwerk über
http://Ihr-Rechnername/ Ihre Homepage aufrufen. Also lassen Sie einen Bekannten im Internet testen, ob alles reibungslos funktioniert.
Quelle : teltarif