Es mag absurd klingen, aber unter diesem Gesichtspunkt ist der abrupte Abgang – oder sollte man richtigerweise sagen – die Flucht, die am wenigsten explosive Variante vieler möglicher Szenarien. Keiner verliert zunächst sein Gesicht. Eskalationen sind nicht zu erwarten. Außer, die umtriebige Armee treibt die 50 jährige aus Chiang Mai bei ihrer fieberhaften Fahndung auf und in eine Gefängniszelle. Daran möchte kaum jemand denken…
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Thailand selbst bleibt derweil stecken in einem Prozess der Reformunfähigkeit. Vieles klingt nicht nach einem demokratischen Gleichgewicht. Die umstrittene Durchsetzung der neuen Verfassung, die darin verankerte Stärkung des Militärs und ihrer Zugriffsmöglichkeiten im Krisenfall, die eingeschränkte Meinungs- und Versammlungsfreiheit, das mangelnde Fingerspitzengefühl der amtierenden Junta-Regierung in Menschenrechtsfragen, und vorne dran wie ein Menetekel die Korruption in fast allen Lebensbereichen.
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Eigentlich bleibt alles beim Alten und es könnte bald von vorne losgehen und knallen. Man bleibt rot wie die Rothemden der einstigen Pheu Thai Partei oder gelb wie die Gelbhemden der bürgerlichen und königstreuen Kaste. Man steht in einem Lager und wer sich dort hinausbewegt, gilt als Abtrünniger oder Verräter.
Genau genommen hat sich nur eines positiv verändert. Die Armeeführung hat eine lähmende Ruhe im Land geschaffen, mit der sich laut Umfragen viele Thais anfreunden. Die groß angekündigte Versöhnung der zerstrittenen Parteien kann nicht als misslungen bezeichnet werden. Sie hat noch nicht einmal ihr Anfangsstadium überstanden.
einigermaßen gut erklärender Kommentar aus dem Farang von heute