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Autor Thema: Tod im Elefantencamp  (Gelesen 2902 mal)

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mangoboy

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    • Thailand
Tod im Elefantencamp
« am: 27. April 2011, 15:40:39 »

Beobachtungen auf Koh Chang:

Am Anfang gab es nur ein Elefantencamp auf der Insel (Baan Chang Thai).
Die Betreiber hatten die Elefanten von zu Hause mitgebracht – aus Surin im Nordosten des Landes. Hier auf der Touristeninsel wollte man etwas Geld mit den Tieren verdienen.
Das Angebot, auf dem Rücken eines Elefanten durch den Regenwald zu reiten, wurde von den Touristen sehr gut angenommen.
Und siehe da: Plötzlich kamen immer mehr Elefanten auf die Insel. Die Eingeborenen wollten auch ein Stück vom Kuchen haben.

Mittlerweile gibt es schon fünf Camps auf der Insel. Mehr als 60 Elefanten tragen die Urlauber über die ausgetretenen Dschungelpfade.
Die Konkurrenz zwischen den Camps wächst. Die Stimmung ist aufgeheizt.

Weil die Inselbewohner mit den Dickhäutern nicht so gut vertraut sind (sie haben die Tiere nur aus Geschäftsinteresse gemietet), kommt es sogar zu fatalen Unfällen.

Wenn die Elefantenbullen in der Mast (Brunft) sind, werden sie nämlich aggressiv und kämpfen in freier Natur oft stundenlang mit ihren Nebenbuhlern. Bullen, die im Tourismus-Geschäft arbeiten, müssen in dieser Zeit strikt von der Herde getrennt werden.

Im "Baan Chang Thai" war man vernünftig. Im letzten Jahr trennte man sich von dem letzten Bullen.
„We cannot control him. He will go back to Surin.“

Es war schlicht zu riskant, Familien mit Kindern auf einem möglicherweise aggressiven Tier reiten zu lassen.

Der Chef eines der neuen Inselcamps nahm die Gefahr hingegen auf die leichte Schulter. Er legte den unruhigen Elefantenbullen zwar an die Kette, doch nach drei Tagen erklärte er die Brunft für beendet und setzte ihn wieder für Touristentouren ein. Offensichtlich wollte man auf die Einnahmen nicht verzichten. Im Laufe einer dieser Ausflüge konnten die Urlauber auch mit den Tieren schwimmen. Das ist im Normalfall eine lustige Angelegenheit (siehe Video). Doch irgenein Detail muss den Bullen in Rage gebracht haben. Mit seinen großen Stoßzähnen ging er auf zwei der schwimmenden Touristen los. Eine Frau wurde schwer verletzt. Ihr Mann wurde mit dem Helicopter aufs Festland geflogen, starb wenige Stunden später im Krankenhaus an seinen tödlichen Verletzungen. Mir wurde gesagt, dass es sich um deutsche Touristen gehandelt haben soll.

Vermutlich wird es für diesen Todesfall nie eine Entschädigung geben. Die Betreiber der Elefantencamps sind nicht versichert. Hier reitet man auf eigene Gefahr.




Ich habe diesen Bericht auch auf "Opinio" veröffentlicht:

http://www.rp-online.de/hps/client/opinio/public/pjsub/production_long.hbs?hxmain_object_id=PJSUB::ARTICLE::693798&hxmain_category=::pjsub::opinio::/reisen_ausflug/reiseberichte/asien/thailand
Gespeichert
 

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