Flüchtlinge spielen PiratenAls die Elhiblu 1 am Mittwoch seinen Zielhafen Tripolis anlief, erhielt es von der libyschen Küstenwache den Auftrag, 108 Flüchtlinge zu retten, die vor der Küste Nordafrikas in Seenot geraten waren. Selber könne man nicht helfen, funkten die Libyer, ihr Schnellboot sei gerade kaputt.
Die türkische Crew des Ölfrachters nahm die Migranten an Bord und wollte sie nach Tripolis bringen, wie ihr die Küstenwache beschieden hatte. Der Kommandant berichtet, die Flüchtlinge seien darüber sehr aufgebracht gewesen: Um keinen Preis hätten sie zurückgewollt, in die berüchtigten libyschen Auffanglager. Sechs Seemeilen vor Tripolis registrierten die Radare, wie die Elhiblu 1 abdrehte und Kurs nach Norden nahm. Einige Migranten sollen die Crew überwältigt und sie gezwungen haben, Europa anzusteuern – Lampedusa, Italiens südlichsten Aussenposten, oder La Valletta.
https://bazonline.ch/ausland/europa/maltas-marine-stuermt-ein-boot-mit-108-piraten/story/13412821