Und hier mal wieder zur Abwechslung die Bangkok Post (soll keiner sagen, daß wir hier parteiisch wären
):
UDD will das Militär in die Kasernen zurückdrängenEiner der obersten Führer der regierungsfeindlichen Rothemden-Bewegung drohte am Montag damit, das Militär in seine Kasernen zurückzudrängen, denn das gewaltige Militäraufgebot der Regierung im Bankenviertel der Hauptstadt gebe Grund zu großer Sorge um die Sicherheit der Rothemden.
UDD-Führer Natthawut Saikua erklärte bei einem Pressetermin, es gebe Berichte über umfangreiche Verstärkungen auf seiten des Militärs, was darauf hindeute, daß dieses vermutlich die Demonstration gewaltsam auflösen dürfte, sobald sich die Gelegenheit dazu ergäbe.
Der UDD-Führer behauptete, daß mit den Demonstranten sympathisierende Armeeoffiziere Einzelheiten über die Bewegungen des Militärs an die UDD weitergegeben hätten, worauf diese dann eine große Anzahl Demonstranten mobilisiert habe, die sich den Soldaten entgegenstellen sollten. Das Militär habe daraufhin seine Taktik geändert und rings um die Demonstranten Barrikaden errichtet.
„Falls immer weiter Verstärkungen eintreffen und die Zahl der Soldaten dort zu groß wird, könnte die Silom Road zu einem Schlachtfeld werden,“ sagte Herr Natthawut.
„Wir haben Fotos, die bewaffnete, feuerbereite Soldaten zeigen, daher verlangt die UDD, daß das Militär seine Schritte neu überdenkt. Andernfalls könnten es die Roten als erforderlich ansehen, die Soldaten mit bloßen Händen in ihre Kasernen zurückzutreiben.“
Herr Natthawut sagte, seine Bewegung müsse erst noch entscheiden, ob man in der Silom Road – dem wichtigsten Finanzviertel der Hauptstadt – demonstrieren werde. Die neuesten Schachzüge würden aber erst am Dienstag Morgen, wo man mit einer noch höheren Anzahl Demonstranten vor Ort rechne, diskutiert und öffentlich verkündet werden.
Der UDD-Führer erklärte, er erwarte, daß das Ganze binnen sieben Tagen zu Ende sei, da man erwarte, daß Premierminister Abhisit Vejjajiva eine politische Entscheidung treffen werde, weil er seit dem 10. April, als heftige Gefechte zwischen Armee und Demonstranten zahlreiche Menschenleben gefordert hatten, nicht mehr mit den Medien gesprochen habe.
Inzwischen versicherte der Sprecher der CRES, Oberst Sansern Kaewkamnerd, der Öffentlichkeit, daß diese sich bei der Rückeroberung der Ratchaprasong-Kreuzung – der teuersten Geschäfts- und Einkaufsmeile der Stadt – von den Demonstranten an einen internationalen Standard entsprechenden, siebenstufigen Aktionsplan halten und dabei konsequent das Gesetz durchsetzen werde.
„Die Soldaten müssen dabei Waffen tragen, die sie aber nur zur Selbstverteidigung einsetzen werden, wenn ihr Leben bedroht wird,“ sagte Oberst Sansern und fügte hinzu, daß dieser Schachzug des Militärs von der Öffentlichkeit akzeptiert werde, da der Versuch, in einer unbewaffneten Operation die Demo-Meile an der Phan-Fa-Brücke zurückzuerobern, seinerzeit mit einer großen Zahl an Todesopfern sowohl unter den Soldaten als auch den Demonstranten geendet hatte.
Nach der neuesten Statistik des Instituts für Notfallmedizin am Erawan-Katastrophenschutzzentrum haben die Gefechte am 10. April zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten bisher 25 Todesopfer gefordert.
Die Rothemden sind seit dem 13. März am Demonstrieren, um den Premierminister dazu zu zwingen, binnen 15 Tagen das Parlament aufzulösen. Später forderten sie sogar, das Parlament sofort aufzulösen und nach den Zusammenstößen vom 10. April verlangten sie zudem, daß der Premierminister das Land verlassen solle, denn ihm fehle die Legitimität, das Land weiter zu regieren.
Der Premierminister sah aber wohl keinerlei Notwendigkeit dazu, ins Exil zu gehen.
Mittlerweile haben die ehemaligen Premierminister Chavalit Yongchaiyudh und Somchai Wongsawat erklärt, sie würden über das Büro des Königlichen Ersten Privatsekretärs um eine Audienz bei Seiner Majestät König Bhumibol Adulyadej ersuchen, um so vielleicht die sich immer mehr verschärfende politische Krise zu beenden.
General Chavalit, der Vorsitzende der Oppositionspartei Puea Thai und Herr Somchai, der Ex-Schwager des gestürzten Premiers Thaksin Shinawatra, verfassten eine gemeinsame Erklärung, die die Regierung dringend aufforderte, auf Gewalt zu verzichten, den Ausnahmezustand aufzuheben, die Verfälschung von Nachrichten einzustellen und durch eine Parlamentauflösung dem Volk die Macht wieder zurückzugeben.
Quelle:
http://www.bangkokpost.com/breakingnews/175149/udd-to-push-military-back-to-barracks