ThailandTIP Forum

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Neuigkeiten:

Hier kommen sie zu den aktuellen Nachrichten auf ThailandTIP.info

Autor Thema: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)  (Gelesen 13631 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #30 am: 10. Dezember 2014, 04:08:09 »

Lieber Doc Wolfram,

dass Cholesterinsenker unüberlegt verordnet werden, habe ich keineswegs behauptet. Vielmehr ist mein Vorwurf, dass sich viele Ärzte immer noch an dem fragwürdigen Referenzwert von 200 mg/dl (Milligramm pro Deziliter) orientieren, der zu niedrig ist und deshalb schon längst korrigiert werden müsste. Hoffentlich trifft Deine Vermutung zu, dass immer mehr Ärzte die Bedeutung leicht erhoehter Cholesterinwerte heute anders sehen.

Tatsache ist, dass aufgrund des niedrigen Referenzwertes weltweit Millionen Menschen unnoetig Cholesterinsenker verordnet bekommen und auch schlucken (Umsatz "Lipitor"/"Sortis" von Pfizer: mehr als 10 Mrd. Dollar im Jahr), die vielen Patienten aufgrund der nicht unerheblichen Nebenwirkungen beachtliche Probleme bereiten.

Wenn Patienten den Arzt bedrängen, ihnen einen Cholesterinsenker zu verschreiben, wie Du berichtest, dann sollte der Arzt auf die Nebenwirkungen dieser Medikamente verweisen und vorrangig mehr Bewegung und moeglicherweise Gewichtsreduzierung empfehlen. Patienten danken es dem Arzt, wenn er sie vor unliebsamen Nebenwirkungen wie Muskelschmerzen oder gar Muskelzerfall (Rhabdomyolyse) bewahrt.

In dem Beitrag "Die Cholesterinlüge" in der Publikation der Deutschen Herzstiftung (www.herzstiftung.de/pdf/zeitschriften/2_3_Cholesterinluege.pdf) schreibt Prof. Dr. Helmut Gohlke zu der Simvastatin-Studie "4-S-Studie, 1994" wie folgt:

"Im Allgemeinen wurden die Statine gut vertragen. In der 4-S-Studie trat bei den 2.221 mit Simvastatin behandelten Patienten ein Fall von Muskelzerfall (Rhabdomyolyse) auf, der nach Absetzen des Medikaments gestoppt werden konnte. Die Nebenwirkungen waren insgesamt gering und gingen nach Absetzen des Medikaments zurück." - Die Beschreibung "insgesamt gering" hätte der Leser gerne näher erläutert bekommen.

In diesem Zusammenhang sei daran erinnert, dass im Jahr 2009 laut Arzneiverordnungs-Report 2010 beachtliche 1.192 Mio. Tagesdosen Simvastatin in Deutschland verabreicht wurden, welches einer Steigerung von 13% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Über eine neuere Ausgabe dieses jährlich erscheinenden Reports verfüge ich leider nicht. Dem Internet sind diese Zahlen leider nicht zu entnehmen.

Außerdem sind die Verordnungen von Statinen von 424 Mio. im Jahr 2.000 auf 1.404 Mio. im Jahr 2009 gestiegen, und sie werden vermutlich weiterhin jährlich im zweistelligen Bereich steigen aufgrund der Verunsicherung der Bevoelkerung (Vermerk auf einer Lebensmittel-Packung: "cholesterinfrei!". Ist Cholesterin etwa ein Gift? Nein, es ist ein physiologischer Stoff, den der Koerper produziert, vor dem man nicht warnen muss).

Im übrigen, lieber Wolfram, kann der Arzt die Meinung von Patienten, er wolle zu ihrem Nachteil sparen, im Fall der kostengünstigen Cholesterinsenker (100 x 20 mg Simvastatin sind bereits ab 12,51 Euro erhältlich) ganz leicht entkräften. So sollte der Arzt den Patienten sagen, dass er hiermit keineswegs sein Budget überzieht und er keinen Euro weniger verdient, wenn er ihnen das Medikament verschreibt.

Damit Patienten nicht zu einer anderen Arztpraxis abwandern, kann der Arzt den Patienten ein Rezept für Simvastatin aushändigen mit der Warnung auf moegliche Nebenwirkungen ("vielleicht treten sie bei Ihnen nicht auf") und dem Hinweis, einen niedrigeren Cholesterinwert zunächst mit mehr Bewegung zu erreichen - mit anschließender Kontrolle der Werte durch den Arzt.

In der "Sprechstunde der Deutschen Herzstiftung" erfährt man von 165 aktuellen Leser-Kommentaren, wie sehr verbreitet Muskelschmerzen bei Statin-Verwendern sind (Nebenwirkungen: "Ich bekomme unter meinem Statin Muskelschmerzen - Gibt es Alternativen?" - www.herzstiftung.de/Nebenwirkungen-Statine-Muskelschmerzen.html.

Selbst nach 5 mg Simvastatin pro Tag beklagen Patienten erhebliche Muskelschmerzen. Und die Muskelschmerzen treten bei allen Statinen auf, auch bei dem neuen Medikament "Crestor" (Wirkstoff: Rosuvastatin), welches die Cholesterinwerte stärker senkt als die anderen Statine - moeglicherweise aber auch mit staerkeren Nebenwirkungen.

Die Berichte verschiedener Statin-Verwender im Forum der Deutschen Herzstiftung sind teilweise erschütternd, wie beispielsweise der Bericht von Hannelore R. aus Berlin (26.03.2011):

"Meine Cholesterinwerte waren angeblich zu hoch (gesamt 304, LDL 192, HDL 78). Die starken Muskelschmerzen veranlassten den Arzt, verschiedene Cholesterinsenker auszuprobieren. Augenblicklich nehme ich Ezetrol 10 mg. Die Schmerzen sich nach wie vor unerträglich. Besuche in mehreren Schmerzzentren waren sinnlos, das einzige, was dort unternommen wurde, war, dass verschiedene Schmerzmedikamente eingesetzt wurden. Nach Ursachen wurde nicht gesucht. Ich nehme gegenwärtig gegen meine Schmerzen Novaminsulfon (Wirkstoff: Metamizol, im Jahr 2009: 115 Mio. Tagesdosen), dreimal täglich 30 Tropfen. Trotzdem sind die Schmerzen zeitweilig unerträglich."

"Leider sind die Ärzte voellig uneinig, welche Auswirkungen ein hoher Cholesterinspiegel (was ist wirklich ein hoher Cholesterinspiegel?) auf die Gefahr von Herzerkrankungen hat. Einige reagieren regelrecht hysterisch auf einen Cholesterinwert, wie ich oben genannt habe, andere wiederum empfehlen, diesen Wert voellig zu ignorieren. Wie soll man sich als Patient da verhalten? Meine Schmerzen sind schlimm und mindern meine Lebensqualität sehr stark."

Dass zwischen den Ärzten, insbesondere den deutschen und den amerikanischen, bezüglich der Beurteilung einer Statin-Therapie große Unterschiede bestehen, wird auch deutlich, wenn man den Beitrag "Statine - Fachgesellschaft bekräftigt bisherige Behandlungsstrategie" am 14.01.2014 im Deutschen Ärzteblatt liest:

"Eine wesentliche Neuerung ist, dass die US-Leitlinien eine hochdosierte Statintherapie für eine Vielzahl von Patientengruppen empfehlen."
"US-Leitlinien: Statine auch bei normalen Cholesterinwerten."
"Endokrinologen kritisieren fehlende Cholesterinzielwerte in US-Leitlinie."
"Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen: Kurswechsel loest heftigen Streit aus."
"Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK) hält für moeglich, dass nach der neuen Risikodefinition bis zu 50% der 33 Mio. US-Bürger im mittleren Alter für eine Statintherapie in Betracht kommen koennten."

Dass hoehere Dosierungen eines Statins auch mit groeßeren Risiken für Nebenwirkungen verbunden sind, wurde in den obigen Ausführungen im Ärzteblatt nicht erwähnt. Dagegen hatte dies bereits die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns, KBV, am 27.09.2009, Arzneimittel im Blickpunkt, Nr. 19/2009, in ihrer Beurteilung des neuen Wirkstoffs Rosuvastatin ("Crestor") festgestellt:

"Seit kurzem befindet sich mit Rosuvastatin in Deutschland das sechste Statin auf dem Markt. Ebenso wie Atorvastatin befindet es sich unter Patentschutz (inzwischen ist der Patentschutz für Atorvastatin aufgehoben). Die älteren Statine Simvastatin, Fluvastatin, Lovastatin und Pravastatin sind in Deutschland als kostengünstige Generika erhältlich."

"Rosuvastatin wurde bereits 2003 in Amerika zugelassen. Das Statin ist in Bezug auf die LDL-Senkung sehr stark wirksam - allerdings gehen mit hoeheren Dosierungen der Substanz auch groeßere Risiken für Nebenwirkungen einher. So wurde ursprünglich die Zulassung für die 80 mg-Wirkstärke beantragt, die FDA (US-Zulassungsstelle) lehnte diese hohe Dosierung allerdings aus Sicherheitsbedenken wegen erhoehter Fälle von Rhabdomyolyse (Muskelzerfall) und Myopathie (Muskelschädigung) unter dieser Dosisstärke ab und ließ nur maximal eine Wirkstärke von 40 mg Rosuvastatin zu."

"Für Rosuvastatin ist nicht belegt, dass die stärkere LDL-Senkung im Vergleich zu einem anderen Statin einen positiven Einfluss auf die Gesamtmortalität hat. Bisher liegen für harte Endpunkte nur verglechende Studien zu Placebo vor. Es gibt keine Studien, die belegen, dass Rosuvastatin im Vergleich zu einer anderen Statintherapie einen günstigeren Einfluss auf die Mortalität hat. Rosuvastatin ist fast viermal teurer als generisches Simvastatin."

Zum Thema "Statine-Nebenwirkung" erschien am 19.06.2012 im Deutschen Ärzteblatt mit dem Beitrag "Nebenwirkung - Statine machen Muskeln müde" (www.aerzteblatt.de/nachrichten/50574/Nebenwirkung-Statine-machen-Muskeln-muede) ein sehr interessanter Bericht:

"Obwohl Statine zu den am häufigsten verordneten Medikamenten gehoeren und ihre Sicherheit wie bei kaum einer anderen Wirkstoffgruppe durch randomisierte klinische Studien geprüft wurde, scheint eine häufige Nebenwirkung bisher übersehen worden zu sein."

"Nach den Ergebnissen einer aktuellen randomisierten Studie in den Archives of Internal Medicine 2012 kommt es bereits unter einer niedrigen Dosierung zu einer Ermüdung der Muskulatur, die die sportliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigt."

"Die Nebenwirkung ist zunächst bei Leistungssportlern aufgefallen. Der oesterreichische Internist Helmut Sinzinger, Wien, berichtete bereits vor einiger Zeit, dass es fast unmoeglich sei, Leistungssportler, die an einer familiären Hypercholesterinämie leiden, mit Statinen zu behandeln. Fast immer klagten die Sportler nach Beginn der Therapie unter Muskelschmerzen, die sie vom Training abhält und die nach dem Absetzen des Medikaments wieder verschwinden (British Journal of Clinical Pharmacology, 2004)."

"Die muskuläre Ermüdbarkeit ist typischerweise nicht mit einem Anstieg des Kreatinins oder anderer Hinweise auf eine Muskelschädigung verbunden. Sie ist laut Beatrice Colomb, University of California, San Diego, jedoch eine häufige und klinisch relevante Nebenwirkung der Statin-Therapie."

"Dass sie in früheren randomisierten klinischen Studien nicht entdeckt wurde, zeigt, dass der Goldstandard der klinischen Prüfung nicht lückenlos ist. Einige Nebenwirkungen werden, wenn sie nicht schwerwiegender Natur sind, eventuell nur dann erfasst, wenn nach ihnen gesucht wird."

Zu dem Beitrag im Deutschen Ärzteblatt schreibt der Arzt Dr. Karlheinz Bayer, Bad Peterstal, am 20.06.2012 in seinem kritischen Kommentar unter anderem:

"Statine schaden den Muskeln ... 0,1 Prozent Benefit gegen 20 Prozent Risc."

"Es klingt verrückt, wenn man hier liest, eine häufige Nebenwirkung der Statine sei übersehen worden! Ich bin gewiss keine Ausnahme als Allgemeinarzt."

"Wenn bei mir jeder 5. Patient über mehr oder weniger starke Muskelschmerzen und Muskelschwäche klagt, die 2-3 Wochen nach Absetzen des Statins wieder verschwinden, dann ist das sicherlich nicht auf meine zwangsläufige empirische Sichtweise, und dass ich keine randomisierte Studie mit meinen paar hundert Patienten durchführen kann, zurückzuführen."

"Und gleich noch eine zweite und sicher ebenso wenig "überraschend neue Erkenntnis" für San Diego: etwa jeder dritte Patient klagt über Oberbauchschmerzen, die so unangenehm sind, dass das Statin - und zwar egal ob Sim-, Ator- oder Whatever-vastatin - bei gut einem Fünftel der Opfer abgesetzt werden muss."

"Nicht sicher behaupten will ich, aber auch das wäre ein dankbares Forschungsfeld, das Statine das zentrale Nervensystem schädigen. Insbesondere bei Lehrern und anderen Merk- und Lern-Berufen nimmt die Vergesslichkeit unter Stattinen erschreckend zu."

"Soll ich noch ergänzen, dass eine erektile Dysfunktion oder Impotenz, die man bisher gerne dem erhoehten Cholesterin zugesprochen hat, moeglicherweise ein Statin-Effekt ist? Ich tue es hiermit."
 
"Wir schädigen Muskel, Bauch, Kopf und Sexualfunktion, um den Fettstoffwechsel zu therapieren, bei dem wir doch eigentlich viel sinnvoller bei dem Gebrauch von Messer und Gabel und - ja, genau, der Muskeln! - ansetzen koennen."

Zum Schluss moechte ich noch auf den Quarks-Beitrag "Macht Wissen krank? Vom Volk der Hypochonder" eingehen. Dass die Deutschen so häufig einen Arzt aufsuchen, ist auch auf das deutsche Abrechnungssystem zurückzuführen. So musste ich beispielsweise in Deutschland in jedem Quartal das Rezept meines Hausarztes für das von mir benoetigte Levothyroxin ("Euthyrox" von Merck) für meine Schilddrüsenunterfunktion abholen - mehr als den Quartalsbedarf darf ein Arzt nicht verordnen, versicherte mir mein Hausarzt.

Übrigens kostet das Präparat "Euthyrox" in Thailand 100 Baht und in Deutschland rund 16 Euro, da die Apotheken in Deutschland für jedes verschreibungspflichtige Medikament 8,35 Euro erhalten, egal wie teuer das Medikament ist. Diese Regelung gilt aber nur für verschreibungspflichtige Arzneimittel mit Festpreis, nicht aber für rezeptfreie Medikamente, die von Versandapotheken oft 50% unter dem empfohlenen Preis verkauft werden.

Abschließend moechte ich noch auf die lesenswerten Beiträge von Joerg Blech zum Thema Gesundheit verweisen:

1) SPIEGEL 27.09.2007: "Heilung durch Aktivität: Das Wundermittel namens Bewegung" (Beitrag ist bei Google abrufbar)

2) Fischer-Taschenbuch, Auflage 5 (2008): Joerg Blech: "Heilung mit Bewegung - Wie Sie Krankheiten besiegen und Ihr Leben verlängern" 8,95 Euro (Amazon: Auslandsversand plus 10 Euro)

Bekanntlich ist Bewegung die beste Medizin gegen Bluthochdruck, überhoehtes Cholesterin und Diabetes - und macht zumeist pharmazeutische Präparate überflüssig!

Nachdem ich längere Zeit am Computer gesessen habe, muss ich nun aufstehen und mich auf meinem Laufband bewegen, da vermutlich mein Blutglukose-Wert durch das pausenlose Sitzen wie im folgenden Beitrag von 100 auf 150 mg/dl gestiegen ist:

siehe Video: "Pausenloses Sitzen - wie ungesund ist es?" (6:18) -

Wer noch kein Laufband hat, sollte sich beim oertlichen Krankenhaus erkundigen, ob in dem Haus ein Fitness-Center mit Laufbändern und anderen Geräten vorhanden ist. Ich besuchte jahrelang das Fitness-Center im hiesigen Krankenhaus (30 Baht Gebühr), wo ich viele nette Krankenschwestern und auch den Chef des Krankenhauses kennenlernte.

Im September kaufte ich mir dann ein eigenes Laufband und vermisse seitdem die lieben Krankenschwestern, die ich wieder einmal besuchen muss.






 
Gespeichert

drwkempf

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.919
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #31 am: 10. Dezember 2014, 11:53:27 »

Natürlich werden viele Medikamente unnötigerweise verschrieben...warum auch immer.
Häufiger als Du Dir vorstellen magst, spielt die Erwartungshaltung vieler Patienten eine Rolle.
Natürlich ließen sich viele Medikamente einsparen, wenn alle Patienten einen vorschriftsmäßig Lebenswandel führen werden und sich gesund und ausgewogen ernähren wuerden. Ob dann aber die eingesparten Medikamentenkosten ausreichen wuerden, die Renten einer immer älter werdenden Gesellschaft zu bezahlen, steht sehr in Frage...aber das nur ganz am Rande.

Die Aufforderung, auf gewisse Nahrungs- und Genussmittel zu verzichten, stößt im allerseltensten Fall auf Zustimmung und noch seltener auf eine Befolgung. Wenn ich für jedes Mal, in dem ich belehrt wurde, dass es doch auch gesunde dicke Mitbürger gäbe, einen Euro bekaeme, könnte ich hier spontan einen für alle Members ausgeben. Pillen, die derartige Kasteiungen überflüssig zu machen versprechen, sind weitaus beliebter.
Auch die Erwähnung etwaiger Nebenwirkungen ist oft nutzlos. Erstens sind die Nebenwirkungen ja gar nicht garantiert, und der Schmerz eines Verzichts wird meist höher eingeschätzt.

Nach Einstein sind zwei Dinge endlos: Die Weite des Universums und die Dummheit der Menschen...wobei er sich bei Ersterem nicht festlegen wollte.

Jede Therapie gehört von Zeit zu Zeit auf den Prüfstand.
Mit Patienten lässt sich das viel schwieriger machen {-- {--

Wolfram
Gespeichert
Tu ne quaesieris scire nefas quem mihi quem tibi finem di dederint

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #32 am: 13. Dezember 2014, 03:31:52 »

Deutschland hat einen handfesten Arzneimittel-Skandal, der hoffentlich dazu führt, dass die Zulassung, die Produktion und der Import billiger Generika aus Indien künftig besser überwacht werden, so dass etwas derartiges nicht erneut geschieht. Und wenn dies sogar im angeblich gut kontrollierten Deutschland geschehen kann, so schließe ich dies in Thailand auch nicht aus.
 
Deshalb ist Vorsicht geboten bei allzu billigen indischen Generika, und man sollte lieber ein paar Baht mehr bezahlen für ein Präparat von einem namhaften Generika-Hersteller wie beispielsweise Sandoz, Tochterunternehmen des Pharma-Multis Novartis (Hersteller von "Fenistil-Gel" gegen Juckreiz und Insektenstiche) und weltweit zweitgroeßter Generika-Hersteller. Wie ich bereits am 31.10.2014 berichtete, ist Sandoz auch in Thailand vertreten und liefert Atorvastatin sowie vermutlich einige weitere häufig verwendete Generika.

Dass Sandoz bzw. Novartis seine Medikamente in Indien herstellen lässt, ist kaum zu erwarten. Denn das Krebsmittel "Glivec", ein bedeutender Umsatzträger von Novartis, wird in Indien trotz internationalem Patentschutz widerrechtlich hergestellt, und sämtliche Klagen von Novartis wurden von indischen Gerichten in allen Instanzen abgeschmettert. Indien akzeptiert das internationale Patentrecht nicht, und so ist es zu erklären, dass die indische Viagra-Kopie "Kamagra" bereits seit einigen Jahren weltweit illegal per Internet verkauft wird.

Die Deutsche Apotheker-Zeitung berichtet am 30.10.2014 im Beitrag "Indien - Generika-Apotheke der Welt" wie folgt:

"Das pharmazeutische Produktionsvolumen gehoert zu den groeßten weltweit. In Asien wird es nach Menge nur von der Volksrepublik China und Japan getoppt. 70 Prozent aller Nachahmerprodukte weltweit kommen aus Indien. Als großer Hemmschuh für den internationalen Aufschwung der indischen Anbieter werden allerdings die offensichtlichen Probleme mit der Gewährleistung der Sicherheit und Qualität angeführt. Bereits mehrfach musste die US-amerikanische FDA deswegen einschreiten und hat Lieferungen in die USA wegen mangelnder Qualitätsstandards verboten."

Und nun hat Deutschland ähnliche Probleme wie die USA, da die Krankenkassen mit ihren Rabatt-Verträgen die Preise für Generika derart gedrückt haben, dass sie zu diesen Preisen in Deutschland nicht mehr gewinnbringend produziert werden koennen. Welche Preise sie ausgehandelt haben, ist Geheimsache, allerdings liegen sie durch die Rabatte noch unter den offiziellen Apotheken-Verkaufspreisen, die beispielsweise bei Simvastatin 100 x 20 mg zwischen 12,51 Euro (Abz-Pharma) und 18,03 Euro (Sandoz) liegen.

Inzwischen wurden ehemals deutsche Generika-Unternehmen von indischen Unternehmen aufgekauft, beispielsweise Basics (Ranbaxy, Indien), Betapharm (Dr. Reddy, Indien), Heumann (Torrent, Indien), Hormosan (Lupin, Indien), und liefern aufgrund ihrer günstigen Preise im Rahmen dieser Rabatt-Verträge ein Großteil der in Deutschland verwendeten Generika.

Selbstverständlich befinden sie sich unter den 16 Pharma-Unternehmen (in den Medien werden sie fälschlicherweise Hersteller genannt, obwohl sie zumeist Händler sind), die mit Verkaufsstopp belegt wurden, auch diese 4 indischen Unternehmen.  Aber auch namhafte deutsche international tätige  Generika-Hersteller wie Mylan dura und Stada sind darunter, wobei letzteres Unternehmen auch in Thailand tätig ist.

Dass unter diesen 16 Unternehmen auch neue Handelsfirmen wie Fair Med Healthcare, Hamburg, Tiefenbacher, Hamburg, und Welding, Hamburg, vertreten sind, ist schon sehr erstaunlich. Offenbar kann jedes Unternehmen indische Arzneimittel importieren und in Deutschland vertreiben, wogegen eine Privatperson kein ausländisches Medikament importieren darf.

Nachdem die Entscheidung des Bundesinstituts für Ärzneimittel (BfArM) in der ARD-Tagesschau am 09.12.2014 veroeffentlicht wurde (www.tagesschau.de/inland/medikamente-109.html), wurden anschließend auch Apotheker und Ärzte in ihren Standesblättern informiert (www.apotheke-adhoc.de und www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=55563 sowie www.aerzteblatt.de), die von ihren Patienten mit der Nachricht teilweise überrascht wurden (Focus, 11.12.2014: "Verunsicherte Kunden stürmen Apotheken. Der Schritt hat Apotheker überrascht - sie erfuhren selbst erst aus den Medien hiervon.").

Im SPIEGEL wurde am 11.12.2014 ein Interview mit dem Leiter des BfArM, Prof. Karl Broich, veroeffentlich ("Muss ich jetzt mein Medikament absetzen?"):

Broich: "Es geht um die Verlässlichkeit und die generelle Verbesserung der Qualität von Zulassungen für Generika, die in Schwellenländern wie Indien oder China durchgeführt werden. Die Standards sind oft nicht so hoch, wie wir das gern hätten." - Warum verlangt man nicht die gewünschten Standards? Der Kunde kann bestimmen oder vom Kauf Abstand nehmen!

Broich: "Gleichwohl sehen wir mit Blick auf unsere hohen Stadards bei Patienten- und Probandensicherheit mit Sorge, dass immer mehr Studien in Schwellenländer außerhalb Europa verlagert werden. Deswegen ist uns wichtig, dass unsere Prüfer auch vor Ort kontrollieren."

SPIEGEL: "Was aber anscheinend zu selten passiert."

Broich: "Das ist wie bei allen europäischen Behoerden eine Frage der Resourcen. Deswegen wollen wr diesen Bereich auch personell stärken."

Es muss also erst etwas schief laufen, damit eine personelle Aufstockung erfolgt - zwecks Vermeidung derartiger Pannen und vor allem zum Schutz der Bevoelkerung.

Dass man eine Packung Simvastatin 100 x 20 mg in Deutschland nicht ünter einem Euro herstellen kann, wie es in Indien offenbar moeglich ist, kann jederman nachvollziehen. Allerdings stellt sich Frage: Müssen die Krankenkassen den Preis auf 12,51 Euro (Abz-Pharma) und noch darunter drücken, oder koennen sie nicht auch für ein in Deutschland produziertes Simvastatin 18,03 Euro (Sandoz) zahlen.

In dem Kommentar "Billig kann teuer sein" schreibt Prof. Dr. Dingermann abschließend: "Anreize für eine Reindustrialisierung des Pharmasektors in der Bundesrepublik Deutschland zu schaffen, halte ich für eine politische Aufgabe, die ernsthaft diskutiert werden sollte."

Japan fabriziert die im Inland benoetigten Generika überwiegend selbst, Deutschland importiert sie überwiegend unkontrolliert aus Indien und macht sich zudem abhängig von deren Pharma-Unternehmen.

Sehr drastisch formuliert hat es ein Leser der Deutschen Apotheker Zeitung am 30.10.2014 formuliert:

"Vor 15 Jahren (richtiger wäre "vor 50 Jahren") war Deutschland noch die Apotheke der Welt, nun ist es Indien (und gerade dabei von China abgeloest zu werden). In 10 Jahren verlagert sich dann alles nach Afrika (noch billiger), und wenn die Sozialstandards dann auf der ganzen Welt im Keller sind, ist halt Europa wieder an der Reihe... Das muss der feuchte Traum des globalisierten Kapitalismus sein: Ein ganzer Planet mit 10 Mrd. Arbeitssklaven..."

Dass Hersteller bzw. Händler von Simvastatin (Verbrauch 2009: mehr als 1 Mrd. Tagesdosen), für 50 x 50 mg oder 100 x 20 mg Simvastatin nur 0,76 Euro erhalten, kann man der Information von progenerika vom 26.11.2014 entnehmen: "Zahl des Monats November 23,1 Prozent" - www.progenerika.de/presse/zahl-des-monats-november-2/

Im Herbst 2007 betrug der Anteil zuzahlungsbefreiter Generika 30%, im September 2014 nur noch 6,9%, also 23,1% weniger - obwohl die Preise für die Krankenkasse so günstig waren wie nie zuvor mussten die Patienten zumeist 5 Euro pro Medikament zuzahlen. Diese 5 Euro hat dann die Apotheke an die GKV weitergereicht.

Wie aus einem Hersteller-Abgabepreis von 0,76 Euro pro Arzneimittel-Packung ein Apotheken-Verkaufspreis von 12,38 Euro entsteht, ist den nachstehenden Ausführungen zu entnehmen:

Hersteller-Preis: 0,76 Euro, + 3,125% Großhandel-Zuschlag, + 0,70 Euro Großhandel-Festzuschlag, + 3% Apotheken-Zuschlag, + 8,35 Euro Apotheken-Fixbetrag (davon werden 1,80 Euro an die GKV abgeführt, somit verbleiben 6,55 Euro), + 0,16 Euro Festzuschlag zur Foerderung und Sicherstellung des Notdienstes, + 19% Mehrwertsteuer = 2,35 Euro - somit ergibt sich insgesamt ein Apotheken-Verkaufspreis von 12,38 Euro.

Von diesen 12,38 Euro verbleibt mit 6,71 Euro am meisten bei der Apotheke, dann folgt das Finanzministerium mit 2,35 Euro Mehrwertsteuer.

Gespeichert

drwkempf

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.919
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #33 am: 13. Dezember 2014, 09:07:12 »

Meine Güte,  Charly, da hast Du Dir ja wieder so richtig Mühe  gemacht!

Deshalb will ich hier wenigstens kurz wiederholen, was ich hier schon vor längerer  Zeit geschrieben habe.

Generika, auch Nachahmer-Präparate genannt, unterscheiden sich im besten Fall von den Originalpraeparaten durch die Art, wie sie zubereitet wurden, durch die "Galenik".
Die chemische Grundzusammensetzung sollte der des Originalpraeparaten entsprechen. Wie wichtig die Galenik sein kann, versteht man, wenn man selbst einmal gesehen hat, dass die Originalpraeparaten ausgezeichnet vertragen wurden, während bei Anwendung von Nachahmer-Präparaten Nebenwirkungen auftraten, die ein Absetzen des Präparates erzwangen.
Das muss nicht so sein, kann aber vorkommen.

Die Galenik ist eben auch für die Gesamtqualitaet eines Praeparates ausschlaggebend.
Das muss beileibe nicht heißen, dass in allen Nachahmerbetrieben schlecht "gekocht" wird, wenn aber zu billig wird, sind schon Zweifel angebracht, ob noch alle Hygiene- und andere Herstellungsvorschriften eingehalten wurden.

Ich muss hier (leider) eine Stange für  die indischen Nachahmer-Präparate brechen.
Nur mit ihren Billigpreisen ist beispielsweise in Afrika eine AIDS - Behandlung möglich, für andere Erkrankungen gilt sinngemäß  dasselbe.

Es war vor Jahrzehnten gerade die Raffsucht  vieler etablierter Pharmaunternehmen, die ein Aufkommen der Generika für man erst ermöglichten.

Wolfram
Gespeichert
Tu ne quaesieris scire nefas quem mihi quem tibi finem di dederint

aladoro

  • gehört zum Inventar
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 539
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #34 am: 13. Dezember 2014, 14:07:58 »

Atorvastatin-Preise CH vs D

100 x 40mg in CHF: Pfizer Atorva 150.10, Generika 68.80 - 76.25
mehrwertsteuerbereinigt (8%), in EUR: 115,80, 53,10 - 58,85

letzte Woche STADA Atorvastatin 100x40mg in der Provinz-Apotheke meines Vertrauens am Hochrhein per E-Mail unter Beilage Rezept meines CH-Arztes bestellt + von einem Freund, der wöchentlich einmal "drüben" ist, abholen lassen: EUR 20,75. Die Apotheke legt CH-Kunden eine Ausfuhrbescheinigung bei; die lässt man am D-Zoll abstempeln + erhält bei nächsten Besuch die D-MWSt zurück. CH-Zoll+MWSt fällt bei Eigenverbrauch keine(r) an. bezahlt netto also EUR 17,45, sprich ein knappes Drittel des CH-Preises. crazy!!

mein Arzt wollte mir versuchsweise Ezetrol statt Atorvastatin verschreiben. als ich sah, dass davon die 30er-Packung (für 1 Monat) CHF 70 kostet, hab ich mich geweigert. Tagesration von gegen 2 EUR statt weniger als 10 Cent (Ezetrol in D etwa EUR 70, ein seltener Fall von höherem Preis in D als in CH!).

bei Medis auf Rezept bezahlt der CH-Patient 10%; deren 20% auf wenn er/sie auf Original beharrt obwohl es Generikum gibt. je nach Krankenkassen-Versicherungsmodell gilt pro Jahr ein Selbstbehalt ("Franchise") für alle Gesundheitskosten inkl Medis zwischen CHF 300-2500 (EUR 250-2080).

beim höchsten Selbstbehalt, den ich gewählt habe, reduziert sich die KK-Prämie dafür um fast 40%, sprich ich bezahle pro Monat CHF 225 anstatt 353 (EUR 188 statt 294). die Wahl des höheren Selbstbehalts zahlt sich aus, wenn man grob gerechnet pro Jahr weniger als CHF 1200/EUR 1000 Gesamt-Gesundheitskosten hat. selbstverständlich kann man das nur tun, wenn einem im Notfall der maximale "Schadens"betrag pro Hahr von EUR 2100 nicht aus der Bahn wirft. dieses Risiko scheuen die meisten CH-Patienten, resp können es finanziell nicht tragen + bezahlen dann "nur" 10% der verursachten Kosten. dadurch entsteht null Druck auf die Leistungserbringer (Arzt, Spital, Pharma), Kosten/Preise zu senken, die gegenüber der EU enorm hoch sind (bei zwar guter bis sehr guter Leistung) ...
Gespeichert
 

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #35 am: 13. Dezember 2014, 17:36:39 »

Meine Güte, Wolfram, da gehst Du auf die Notwendigkeit Afrikas ein, sich mit billigen Arzneimitteln zu versorgen aufgrund begrenzter finanzieller Mittel - welches sicherlich keiner bestreitet - aber im reichen Deutschland besteht diese Notwendigkeit keineswegs, welches Du nicht erwähnst.

Es werden Mondpreise für patentierte Medikamente gezahlt, 2013 waren es erneut 1 Mrd. mehr, und unsere Generika werden aus Kostengründen überwiegend aus Indien importiert. Wenn man in Deutschland ein paar Euro mehr für diese Generika zahlen würde, koennte man sie wieder zunehmend in Deutschland herstellen, und man hätte Arbeitsplätze geschaffen und zugleich das Steueraufkommen gesteigert. 

Inzwischen hat man offenbar erkannt, dass man dieser Fehlentwicklung entgegenwirken muss, wie der Beitrag "Pharmaindustrie will Alternative zu Rabattverträgen entwerfen" am 02.12.2014 im Aerzteblatt verheißt:

"Auch einige Kassenchefs seien mittlerweile der Meinung, das System sei "am Becherboden" angekommen, und würden gerne etwas ändern. Doch das EU-Ausschreibungsverfahren erlaube dies nicht."

"Sieht man in andere Länder, erkennt man, dass dort neben dem Preis noch andere Parameter eine Rolle spielen: die Arbeitsbedingungen zum Beispiel, die Qualität der Produkte oder die Liefermoeglichkeiten."

"Früher sei es einerlei gewesen, wo die Arzneimittel hergestellt werden. Mittlerweile haben aber alle verstanden, dass es wichtig ist, dass wir in Deutschland produzieren. Denn es gehe auch um die Unabhängigkeit des Landes."

Und dann kommt folgender Einwand von Gabriele Katzmarek, Berichterstatterin der SPD für die Gesundheitswirtschaft:

"Wer glaubt, dass wir hier alles halten koennen, der irrt." Früher seien auch Textilfasern in der chemischen Industrie in Deutschland hergestellt worden. Mittlerweile jedoch sei deren Produktion einmal um den Erdball gewandert." - Wie kann diese fragwürdige Person Arzneimittel mit Textilfasern gleichsetzen?

"Wir dürfen keine Angst davor haben und sagen: Hilfe, Asien nimmt uns alles weg", meinte Katzmarek. "Ich glaube, wir müssen genau schauen, wo wir in Deutschland noch etwas weiterentwickeln koennen. Und ich bin der Auffassung, dass die pharmazeutische Industrie und die Medizintechnik in Deutschland auf einem guten Weg sind. - Wir schauen sehr wohl genau, aber Gabriele Katzmarek sollte einmal ihren Blick schärfen!

Wenn Personen wie Gabriele Katzmarek in Deutschland die Politik bestimmen, muss man sich um die Zukunft Deutschlands wirklich sorgen. Zunehmend gewinne ich den Eindruck, dass unser Land von Stümpern und nicht von Koennern regiert wird. Meine Güte, Wolfram, hoffentlich kann Deutschland künftig noch meine Rente erwirtschaften, zumindest die nächsten 20 Jahre - dann bin ich über 90 und werde den Abschied vorbereiten.
Gespeichert

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #36 am: 19. Dezember 2014, 06:31:51 »

Nun habe ich doch einmal einige Fragen an unser Forumsmitglied "aladoro" bzw. Andreas, da mir einige Dinge bei ihm doch etwas suspekt sind:

1) Am 10.10.2014 fragst Du, Andreas, ob Du in Thailand Atorvastatin ohne Rezept bekommst.

Daraufhin teilte ich Dir mit, dass Du generisches Atorvastatin in Thailand in Apotheken günstig ohne Rezept bekommst und nannte Dir auch Preise, und ich fragte Dich gleichzeitig, ob Du unbedingt die 40 mg-Dosierung benoetigst - die zumeist verwendete Dosierung sind 20 mg-Tabletten (mehr Wirkstoff, mehr Nebenwirkungen).

Im übrigen teilte ich Dir mit, dass in Thailand auch die Firma Sandoz mit ihren Produkten vertreten ist.

2) Dann erhielten wir lange Zeit keine Nachricht von Dir, um dann am 24.11.2014 in einer Nachricht von Dir zu lesen:

"seit gestern von unserem 30 Tage-Urlaub in Thailand/Laos zurück"

"werd am Freitag meinen Hausarzt sehen, neue Werte ermitteln + diskutieren."

Darf man erfahren, wie Deine neuen Werte waren bzw. sind? Wenn Du die 40 mg-Dosierung benoetigst, müssen Deine Werte relativ hoch sein. Andererseits hast Du offenbar längere Zeit kein Atorvastatin geschluckt.

3) Am 13.12.2014 schreibst Du dann im Forum, Betreff: "Atorvastatin-Preise CH vs D":

"lezte Woche STADA Atorvastatin 100 x 40 mg in der Provinz-Apotheke meines Vertrauens am Hochrhein per E-Mail unter Beilage Rezept meines CH-Arztes bestellt und von einem Freund, der einmal "drüben" ist, abholen lassen."

Also Dein Verhalten, Andreas, ist schon sehr fragwürdig. Erst fragst Du hier im Forum, ob Du auch in Thailand das von Dir benoetigte Atorvastatin bekommen kannst und meldest Dich erst wieder am 24.11.2014, obwohl ich Dir bereits am 31.10.2014 geantwortet hatte.

Wo hast Du eigentlich Deinen ständigen Wohnsitz, in Thailand oder in der Schweiz? Vermutlich bist Du nur ein gelegentlicher Thailand-Urlauber, der sein Medikament in der Schweiz vergaß. Brauchst Du überhaupt regelmäßig einen Cholesterinsenker, und dann auch noch den teuren in der hohen Dosierung?

Vermutlich ist Dein merkwürdiges Verhalten von allgemeinem Interesse, weshalb Du uns hierüber einmal aufklären solltest. Es wäre nett, wenn wir einmal eine klärende Nachricht von Dir erhielten. Im übrigen meine ich, Du solltest künftig die Forumsmitglieder nicht mehr unnoetig beschäftigen.


Gespeichert

aladoro

  • gehört zum Inventar
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 539
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #37 am: 19. Dezember 2014, 13:48:06 »

hallo Charly + eventuell weitere Interessierte!

es tut mir leid, wenn Dir/Euch? mein Verhalten "merkwürdig" + "suspekt" erschien + ich Euch geschätze Mitforumer "unnötig beschäftig" habe ... deshalb gerne einige Worte der Klärung.

ich lebe in der CH + habe vom 23.10 an 30 Tage Urlaub in Thailand/Laos verbracht. da mein Vorrat an A. zur Neige ging, fragte ich hier am 10.10. nach den Preisen in Thailand. Die verbleibenden A-Pillen hatte ich selbstverständlich im Feriengepäck, ich hab zuviel Ch. + leide ja nicht an Demenz ...  ;)

Die 1. (Deine, geschätzte!) Antwort darauf traf am 31.10. ein: da waren wir bereits in Laos. von meiner erfolglosen Suche nach A. in Udon + ChiangMai hab ich 1 Tag nach unserer Rückkehr berichtet. warum mir in Thailand A. zu wesentlich höheren Preisen als die von Dir genannten angeboten wurde, weiss ich nicht. hab auch einen Bericht zu den Gründen, warum ich A. nehme, in Aussicht gestellt. den hab ich unterlassen, einerseits aus Zeitgründen, andererseits im Glauben daran, dass es niemanden interessiert.

falls es dennoch jemand wissen möchte:

ich hab seit Jahren erhöhte, seit deren 3 stark erhöhte Ch.-Werte (7-8 nmol/l). CH-Ärzte geben die Werte in nmol/l an, auf die offenbar andernorts verwendeten mg/dl-Werte kommt man durch Multiplikation mit Faktor 38.6 (musste ich ergoogeln): also 7-8 x 38.6 = 270 - 310. andersrum mit mal 0.0259, zB 240*0.259=6.2

auf Rat meines neuen Hausarztes (der alte ging leider, für mich, in Rente) nahm ich ab Feb 14 20mg A. pro Tag. Nebenwirkungen glücklicherweise keine. im Aug 14 war Gesamt-Ch. auf unter 6(230): nett! Arzt wollte weiter runter: 40mg/Tag. das hab ich 3 Monate mitgemacht mit Nebeneffekt Durchfall 2-3 Std nach Einnahme. im Urlaub hab ich von mir aus wieder auf 20mg reduziert, einerseits wegen Durchfall (der ging sofort wieder weg), andererseits um meinen Restvorrat A. zu strecken. aktuelle Werte gut 5(190). HA wollte mir versuchsweise Ezetrol verordnen, davon hab ich berichtet. bis auf weiteres nehm ich 20mg A. in D wieder 40er-Pillen besorgt (Bericht zu Preisen s oben), die kann man ja halbieren. im März 15 schauen wir dann wieder.

zu meiner Person+Lebensweise: bin 61, kein Übergewicht (72kg auf 176cm), rauche + trinke Alk, ernähre mich vernüftig, treibe keinen Sport. da ich momentan nicht bereit bin, einen dieser Parameter zu ändern, resp einige davon wie zB Grösse  :) nicht ändern kann, nehm ich halt mal 1 Jahr lang A. dann werde ich weiter sehen, resp überlegen müssen, ob an anderen Faktoren zu schrauben ist.

immer noch merkwürdig + suspekt? hoffe nicht!? um nicht weiter wertvolle Zeit zu verschwenden, werd ich erst mal schweigen. bedanke mich nochmal für Eure Beiträge!
schöne Festtage + ein gesundes, möglich medifreies 2015 wünscht Euch, andreas aus der CH
Gespeichert
 

drwkempf

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.919
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #38 am: 19. Dezember 2014, 16:39:03 »

Deine Cholesterinwerte sind gut, bleib dabei.
Interessant waeren allerdings die weiteren Blutfettwerte gewesen....
Besonders die Werte für hdl- und ldl-Werte sind wichtig

Wolfram
Gespeichert
Tu ne quaesieris scire nefas quem mihi quem tibi finem di dederint

aladoro

  • gehört zum Inventar
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 539
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #39 am: 19. Dezember 2014, 20:48:04 »

hallo Doc, danke für Rückmeldung!

wollte nicht das ganze Laborblatt abtippen ... {{

HDL von 1.2(45) auf 1.5(57) hoch, LDL von 5.3(196) auf 2.5(93) runter; hoch blieben Triglyceride (anderer Umrechnungsfaktor nmol/mg!): von 3.3(292) auf 2.4(212) runter, "Norm" offenbar 2(177)

Fazit für mich als med. Laie: 6 Monate Einnahme von A. haben was in die richtige Richtung bewegt, wobei mir bewusst ist, dass wenn ich A. absetze, der positive Effekt wieder dahin wäre.
es ist mir auch völlig klar, dass ich gescheiter an den Schrauben Tabak, Alk, Bewegung drehen würde statt Tabletten zu fressen, ... aber ach ...
Gespeichert
 

drwkempf

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.919
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #40 am: 19. Dezember 2014, 21:49:52 »

DU LIEGST DA SCHON GANZ RICHTIG!
Lebensqualitaet muss auch sein...

Deine Werte sind gut, halt mich auf dem laufenden...wenn Du willst

Wolfram
Gespeichert
Tu ne quaesieris scire nefas quem mihi quem tibi finem di dederint

aladoro

  • gehört zum Inventar
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 539
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #41 am: 19. Dezember 2014, 21:56:11 »

ein Bild das mich zum Schmunzeln gebracht hat, lieber Dr W .... ;)

http://3.bp.blogspot.com/_-JdzEdyITs4/SSYmZxGPI4I/AAAAAAAAAXk/QuI3SlKQWXg/s1600/Sihanoukville+11-2008+030.jpg

Kategorie lässliche Jugendsünden!?  {;
Gespeichert
 

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #42 am: 22. Dezember 2014, 04:42:10 »

Habe soeben eine umfangreiche Abhandlung über die Diabetes-Therapie mit Statinen auf der Themenseite "Diabetes" mit wichtigen Informationen beendet.
Gespeichert

Expat Charly

  • ist TIP-süchtig
  • ******
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.541
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #43 am: 22. Februar 2015, 01:33:45 »

Endlich wird nunmehr auch von unabhängigen US-Wissenschaftlern bestätigt, dass Cholesterin in Lebensmitteln gesundheitlich unbedenklich ist. Somit ist die Warnung auf Lebensmittel-Packungen "Enthält kein Cholesterin" eine unnoetige Verunsicherung der Verbraucher.

www.spiegel.de, 20.02.2015: "US-Mediziner geben Entwarnung bei Cholesterin"
                                                                                                                      beide Beiträge erhielt ich mittels Google-Alert-Service!
www.heilpraxisnet.de, 21.02.2015: "USA streichen Cholesterin-Warnung"

Im übrigen ist meines Erachtens für die Gesundheit ausreichend Bewegung wichtiger als die Ernährung (ausgenommen ungesunde Ernährung mit Unmengen von Zucker und Fett), weshalb ich nochmals auf die lesenswerten Beiträge des SPIEGEL-Journalisten Joerg Blech verweise (siehe mein TIP-Beitrag 30 vom 10.12.2014).

1) SPIEGEL 27.09.2007: "Heilung durch Aktvität: Das Wundermittel namens Bewegung" (Beitrag ist bei Google abrufbar)

2) Fischer-Taschenbuch, Auflage 5 (2008): Joerg Blech: "Heilung mit Bewegung - Wie Sie Krankheiten besiegen und Ihr Leben verlängern" -
8.95 Euro (Amazon: Auslandsversand plus 10 Euro). - Dieses Buch ist für mich das wichtigste "Gesundheitsbuch"!

Bekanntlich ist Bewegung die beste Medizin gegen Bluthochdruck, uberhoehtes Cholesterin sowie Diabetes - und macht zumeist pharmazeutische Präparate mit unerwünschten Arznei-Nebenwirkungen überflüssig!

Abschließend nochmals der Hinweis, dass gesunde Menschen (gesund dank genügend Bewegung ohne Bluthochdruck und kein Diabetes) im fortgeschrittenen Alter (über 60 J.) mit einem niedrigen Cholesterinwert eine hoehere Sterblichkeit haben, wie die umfangreiche "Hawaii-Studie - Leiter: Dr. Irwin J. Schatz" über einen Zeitraum von 20 Jahren ergab:

"A University of Hawaii study conducted over 20 years and involved 3,500 Japanese-American men, found men with the lowest cholesterol level died at younger ages of all causes."
 
"Dr. Irwin Schatz warns: Prudence dictates that we be less aggressive in lowering cholesterol in the elderly."

"Our data accords with previous findings of increased mortality in elderly people with low serum cholesterol, and show that long-term persistence of low cholesterol concentration actually increases risk of death."

"Thus, the earlier that patients start to have lower cholesterol concentrations, the greater risk of death."

"Cholesterol and All-Cause Mortality in Elderly People from the Honolulu Heart Program" by Irwin J. Schatz, M.D. et al, The Lancet, vol. 358, no.9279, pp. 351-355."

Weitere Einzelheiten siehe THE GREAT CHOLESTEROL SCAM von K. L. Carlson, MBA, Autor des Buches: "Diary of a Legal Drug Dealer"

http://diaryofalegaldrugdealer.com/the-great-cholesterol-myth (siehe mein TIP-Beitrag 16 vom 06.11.2014)

24 Responses to "The Great Cholesterol Scam" - lesenswerte Kommentare zu dem Beitrag von Carlson!

Mit dem heutigen Beitrag habe ich das Thema "Cholesterin" abgeschlossen und werde mich mit weiteren Beiträgen an einer moeglichen Diskussion nicht mehr beteiligen.

Interessierte Leser finden alle Informationen über sinnvolle Cholesterinwerte und unerwünschte Arznei-Nebenwirkungen von Cholesterinsenkern sowie deren Notwendigkeit in meinen bisherigen TIP-Beiträgen.

Herzliche Grüße
Expat Charly
Gespeichert

Non2011

  • gehört zum Inventar
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 1.227
Re: Medis (Atorvastatin) kaufen in Thailand (Udon Thani)
« Antwort #44 am: 22. Februar 2015, 02:25:27 »

So ich mich in meinem biblischen Alter noch daran erinnern kann, vor ca - 10 - Jahren lag der angeblich med. Unbedenklichkeitwert für das ges. Colest. bei 280 ! Die Lobby der Pharmaindustrie es aber geschafft hat, diesen Wert zu drücken auf nunmehr ~ 200 und die Humanmediziner bei diesen geldwerten Spiel auch noch mitmachen. Vor ebenfalls 10 Jahren galt die These - bloß keine Eier verzehren bei entsprechend hohem Cholest. Wert. Alles Humbuck - und längst wiederlegt, ja sogar das Gegenteil ist der Fall. So ca. 3 - 4 Eier pro Woche können den Colest. Wert sogar senken. Beispiele für andere Medikationen - an denen sich die Pharmaindustrie dumm und dämlich ( einschl. div. Arztpraxen ) verdient gäbe es genug. 
Gespeichert
 

Seite erstellt in 0.041 Sekunden mit 19 Abfragen.