Ich bin seit 2001 Diabetiker und hatte gerade eine sehr seltsame Erfahrung.
Da ich, seit ich denken kann, einen sehr leichten Schlaf habe, wache ich nachts auch des Öfteren auf.
Morgens um halb 5 höre ich immer den Zeitungsmann kommen, der die Zeitungen per Auto bringt.
Und um 5 Uhr läutet die Kirche zur Frühmesse.
Habe ich in den letzten Jahren meines Wissens nur 2 mal versäumt.
Ich mache gerade seit 2 Tagen eine Haferkur. Nur 3 mal am Tag Haferflocken mit Wasser aufgekocht und Süßstoff dazu. Das war's dann auch schon.
Und jede Menge Wasser trinken. Soll gut für Diabetiker sein.
Komischerweise hatte ich vor dem Schlafen gehen einen Zuckerwert von 195. Da spritze ich natürlich für die Nacht mein Insulin. Erst 4 Einheiten schnelles Liprolog, dann 16 Einheiten langsames Levemir.
Nun ja, ich wache also gerade auf, weil ich eine komische Kälte in meinem Körper aufkommen verspüre.
Es fängt bei den Füßen an an und kriecht die Beine hoch. Als es bei den Oberschenkeln hochkommt,denke ich mir, jetzt sollte ich etwas unternehmen. Ich rolle also ans andere Ende des Bettes, wo ich im Nachtkästchen Traubenzucker aufbewahre. Der Wecker zeigt mir, es ist 00:39 Uhr. Ich nehme eine Handvoll davon, rolle zurück und zerkaue diesen langsam. Noch warte ich. Es stellt sich aber nicht unbedingt eine Besserung ein. Die Kälte kommt sogar schon in die Arme. Ich überlege, was ich noch machen kann. Die Kälte verschwindet nicht. Ich gehe auf dem Weg ins Wohnzimmer an mein Blutzuckermessgerät im Flur und drücke noch ein wenig schlaftrunken einen Bluts-tropfen aus der Fingerkuppe. Ich messe einen Wert von 55. Okay, das ist schon recht tief. Mit ein paar Schritten gehe ich ins Wohnzimmer, setze mich auf das Sofa und schenke mir zuerst ein Glas Wasser ein. Ich verfalle nicht in Panik. Ich gehe an den Wohnzimmerschrank und hole meine letzte Tafel Schokolade heraus. Es ist die Billige von Lidl. Hat für mich den besten Geschmack. Ich gehe damit zurück ins Bett und fange an, diese schnell Reihe für Reihe zu essen. Zudecken brauche ich mich noch nicht. Trotz der Kälte in den Beinen ist mir zu warm. Bei der letzten Reihe angekommen, verspüre ich, daß die Kälte aus den Beinen zurückgeht. Der Normalzustand stellt sich wieder ein. Trotz des Unterzuckers schwitze ich aber nicht. Und es war diesmal definitiv kein Kribbeln im Körper, so wie ich es, wenn auch nur selten, aber sonst so kenne. Ich denke noch ein wenig darüber nach. Kann jetzt gerade nicht einschlafen. Bin zu aufgedreht über das Geschehene. Will es aufschreiben, damit ich es besser behalten kann und gehe ins Büro.Schalte den Computer ein und fange an zu schreiben.
Jetzt ist mir auch wieder wohler. So fertig.
Jetzt noch schnell Zähne putzen und zurück ins Bett.
Gott sei Dank ist Wochenende.