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Autor Thema: Sanitär  (Gelesen 1562 mal)

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isaanwerner †

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Sanitär
« am: 08. Juli 2012, 09:33:31 »



Die neue Sitztoilette

Toiletten, ich meine die meist weißen Porzellantöpfe mit Sitzbrille, Deckel und Wasserspülung, sind in den kleinen Weilern des Isaan noch eine Rarität. Ungeachtet oder gerade deshalb werden sie in den aus dem Boden schießenden Baumärkten der etwas größeren Orte in einer Vielzahl feilgehalten, die jeden Sanitärfreak nicht nur das Herz vor Freude hüpfen lassen, sondern auch zum Kauf anregen.

Mein Freund Hermann ist so ein Sanitärfreak und im Frühjahr schritt er zur Tat. Nicht eine weiße musste es sein, nein, eine dunkelblaue Schüssel sollte fortan der strahlende Mittelpunkt seiner Toilette sein, denn seine Familie und darunter vor allen Dingen die Kinder, lieben es bunt.

Da es jedoch in dem kleinen Ban Gaffee Jen an einer öffentlichen Entwässerung fehlt, ist die Installation einer modernen Sitztoilette an der aushäusigen Errichtung einer Sickergrube gebunden, soweit eine solche noch nicht vorhanden ist.

Mai pen rai. Hermann hatte diese in weiser Voraussicht bereits bei der Errichtung seines Hauses in die rote Erde neben seinem Gebäude erstellt. Da auch bereits fließendes Wasser vorhanden war, stand dem Erwerb der blauen Sitztoilette, die mit den blauen Boden- und Wandfliesen harmonieren sollte, nichts entgegen.

So gut, so schön. Bei der feierlichen Inbetriebnahme dieses Prachtstückes war ich leider nicht zugegen, doch es muss ein tolles Ereignis gewesen sein. Nicht nur Frau, Kinder und die im Nachbarhaus wohnenden Großeltern warteten auf das sehnlichste auf den Drang, die neue Toilette benutzen zu müssen, nein, auch die anderen Nachbarn äußerten den Wunsch ihre Notdurft auch einmal sitzender weise auf der modernen Toilette verrichten zu können.

Selbstverständlich wurde die Wartezeit nicht nur mit einer festlichen Tafel, die auf und neben einigen Sitzmatten zelebriert wurde, sondern auch mit alkoholischen Flüssigkeiten überbrückt. Es muss ein tolles Fest gewesen sein, zumindest, wenn ich den Worten Hermanns Glauben schenken darf.

Derzeit haben wir im Isaan Regenzeit. Deshalb verbieten sich irgendwelche Ausflüge zu den Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Stattdessen steigen deshalb die Besuche bei Freunden und Verwandten. So sind gestern auch Don und ich zu Hermann aufs Land gefahren, um ihm und seiner Frau einen längst überfälligen Besuch abzustatten.

Wie das so ist, es wird nicht nur geredet, es wird auch gegessen und getrunken. Ja, und dann verspürte ich im Inneren das berühmte menschliche Bedürfnis nach einer Entleerung. Kannste nicht warten, bis du auf der Heimfahrt an einer Tankstelle kommst? Hermann ward sichtlich verlegen, als er mir solches abverlangte. Ich war natürlich neugierig, warum, wieso und weshalb ich seine schöne neue Toilette nicht aufsuchen sollte.

Na, erklärte mir darauf hin der ganz verlegen aus der Wäsche blickende Hermann, bei diesem Regen ist jetzt das Wasser draußen so hoch gestiegen, dass nichts mehr aus der Sickergrube abläuft. Nicht nur das, in dem Abflussrohr der Toilette bleibt deshalb alles stehen und nichts geht mehr. Wenn du aber möchtest, so in gut zwei Monaten, wenn die Regenzeit vorbei ist, dann hat sich das Problem verflüchtigt.

Und? Was macht ihr jetzt? Jetzt? Nachts, wenn die Nachbarn schlafen, dann fischen wir die Sickergrube ab, bringen das Schöpfgut über die Straße und verteilen es da in dem Reisfeld. Und wenn es nicht anders geht, bei Oma und Opa nebenan, da ist ja immer noch die altbewährte Grube.

Ja liebe Leute, so ist das im Isaan und deshalb werden die früher benutzten Gruben auch nicht zugeschüttet, sondern dienen auch heute noch als Notbehelf, wenn während der Regenzeit das steigende Wasser nicht schnell genug abläuft.
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boehm

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Re: Sanitär
« Antwort #1 am: 08. Juli 2012, 10:21:54 »

 :] :] :] :] :] {* {* {*
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somtamplara

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Re: Sanitär
« Antwort #2 am: 08. Juli 2012, 10:29:25 »

Und? Was macht ihr jetzt? Jetzt? Nachts, wenn die Nachbarn schlafen, dann fischen wir die Sickergrube ab, bringen das Schöpfgut über die Straße und verteilen es da in dem Reisfeld. Und wenn es nicht anders geht, bei Oma und Opa nebenan, da ist ja immer noch die altbewährte Grube.
{;
Dafür gibts doch den blauen Stinkewagen (Güllewagen mit Pumpe).
Seit längerem ist der auch ganzjährig einsetzbar und kann per Handy rangeklingelt werden (Stinke-Hotline).
Nach der Sanierung bei uns haben wir den aber erst einmal in einem Jahr gebraucht.
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isaanwerner †

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Re: Sanitär
« Antwort #3 am: 08. Juli 2012, 11:19:28 »

 @ Somtamplara

Gut und schön. Doch der Hermann wohnt in einer Gegend, in der mehrere Wasserläufe bei Hochwasser jede Straße überschwemmen und zum Teil unpassierbar machen. Dann können da noch nicht einmal hochrädrige LKW fahren, geschweige denn die doch relativ niedrig liegenden Güllewagen. Die Versorgung mit Lebensmitteln und Trinkwasser, der oft einsam stehenden Häuser, erfolgt dann mit Booten.
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somtamplara

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Re: Sanitär
« Antwort #4 am: 08. Juli 2012, 12:02:29 »

Na da hilft dann wohl nur noch eine der "Schwimmtoiletten".
Wir sind da noch gut dran. Kein Hochwassergebiet.
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Seppetoni †

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Re: Sanitär
« Antwort #5 am: 09. Juli 2012, 12:14:00 »

Und? Was macht ihr jetzt? Jetzt? Nachts, wenn die Nachbarn schlafen, dann fischen wir die Sickergrube ab, bringen das Schöpfgut über die Straße und verteilen es da in dem Reisfeld. Und wenn es nicht anders geht, bei Oma und Opa nebenan, da ist ja immer noch die altbewährte Grube.

Ich würde für mich da eine Fäkalien-Tauchpumpe arbeiten lassen.  ;]
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Manfred

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Re: Sanitär
« Antwort #6 am: 11. Juli 2012, 08:57:27 »

Ich habe mir ein grosses Becken gebaut in dem 25m³ Platz finden. An dem geschlossenen Becken ist eine Motorpumpe angeschlossen. Mit dieser Pumpe wird das Wasser samt Inhalt auf die Reisfelder gepumpt.
so eine Motorpumpe kostet auch nur 5000 Bath und ist sehr effektiv.
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