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Wen es als Möchtegernauswanderer in solch ein Land zieht, der muß wohl tatsächlich seine Rosabrille auf der Nase fest angelötet haben und Scheuklappen mit nur ganz schmalen Sehschlitzen tragen, um von den Realitäten völlig unbeeindruckt weiterträumen zu können..
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So ist es und ich will mich da keinesfalls ausshließen. Bin zwar nur drei Monate weg aus TEuroland, aber diese Hobbywirtschaftsflucht im Winter führt jedes Jahr zu mehr Einsparungen an steuerbedingt überteuerten Energiekosten, als mancher Hausbesitzer mit dickster und teuerster Wärmedämmung seines Eigenheimes erreichen kann. Außerdem schaffe oder sichere ich mit dieser privaten Maßnahme die Arbeitsplätze sowohl bei Lufthansa als auch bei Thai-Airways-International.
Irgendwie wiedersprichst Du dir da selber.. Es gibt doch einige gute gründe, um nach TH auszuwandern, und nicht nur die von dir gelebte Wirtschaftsflüchtling-Taktik der überwinterung.. Wenn Du wirklich so denken würdest, wärst Du nicht dort, auch nicht "nur" im Winter - denn dass ist schonmal verdammt viel Zeit
Schade, daß du nur von "einigen" guten Gründen , nach Thailand auszuwandern , schreibst;
.. und obwohl sich "
einige" schon eher nach "wenige" oder "kaum welche"
anhört, führst du vorsichtshalber keinen einzigen davon auf.
Macht aber nichts, denn ich kann darauf auch ganz einfach antworten, daß Thailand nachweislich das absolute Gegenteil eines Einwanderungslandes ist und daß es daher nicht nur einige, sondern sogar sehr viele gute Gründe gibt, sich das Auswandern nach Thailand aus dem Kopf zu schlagen und lieber zu Hause zu bleiben..
Wenn ich mich nun spaßeshalber als Hobbywirtschaftsflüchtling wegen dreimonatiger Energiekostenersparnis im Winter bezeichnet habe, ändert das natürlich überhaupt nichts an meiner bereits bekannten Einstellung zu einer Übersiedlung nach Thailand. Ein schöner Winterurlaub zu der für Farangs besten Jahreszeit ist alles andere als eine echte , bzw. die in Thailand praktisch nur mögliche "versuchte Auswanderung" .
Glaub mir einfach, daß ich die 3 Monate Aufenthalt in TH als ausreichend ansehe. Man freut sich, anschließend wieder nach Deutschland zurückfliegen und wenn man im Dezember bei sinkenden Temperaturen zu Hause kalte Füße kriegt, kauft man sich eben wieder eine ausreichende Portion Sommer in Thailand..
Der fürsorgliche Thai-Gesetzgeber weiß auch ganz genau, wie lange Thailand einem durchschnittlich belastbaren Farang ohne Unterbrechung zuzumuten ist und hat darum ganz konsequent die Aufenthaltsdauer für Einreisende mit Non- Immi-Visa auf 90 Tage begrenzt..
In TH kann man eine gute Zeit haben.. Ist es hier Pflicht, sich eine Thai zu angeln, und sich mit deren Familien einzulassen (was offensichtlich des öfteren schiefgeht)??
Das ist absolut keine Pflicht und auch überhaupt nicht notwendig, wenn man lediglich eine gute Zeit haben will. Ein einigermaßen vernünftiger Mensch würde sich auch nicht gleich eine teure Kuh kaufen, wenn er nur mal ein paar Gläser Milch trinken möchte..
Dass es so oft schiefgeht, führe ich insbesondere auch auf meine These der bildungsärmeren Wirtschaftsflüchtlinge zurück, und der in der Heimat etwas angescheiterten Aussteigern. Den genannten fällt es insbesondere auch in der Heimat schwer, eine stabile Partnerschaft aufzubauen.
"Etwas gescheitert" gehört bei uns in Krisenzeiten schon zum guten Ton, wenn man nicht abseits stehen möchte..
Trotzdem ist es schwer, bei uns in Europa eine stabile Partnerschaft aufzubauen, wenn die Einnahmen instabil sind oder werden. Es liegt zusätzlich auch daran, daß die Europa-Frauen genau wissen, daß selbst der Scheidungsrichter einem völlig gescheiterten und daher "nackten" Mann nichts mehr aus der Tasche ziehen kann. Die meisten Thaifrauen dagegen halten schon jeden Farang für reich und daher begehrenswert, der sich das Rückflügticket Europa-BKK-Europa leisten kann.
Worauf ich hinaus will: Ich könnte mir durchaus vorstellen, einen Lebensabschnitt mit meiner Partnerin / Frau in TH zu verbringen. Oder als Single / Witwer eine gute Zeit in TH zu haben.
Wenn der probeweise Abschnitt nicht gleich zu lang ist..
Geh erst einmal für ein Jahr nach Thailand und wenn du das gut überstanden hast und die Partnerin und noch Geld genug vorhanden ist, kannst du noch länger bleiben.
Da braucht man keine rosa brille - Meer, Strand, Sonne.. Feines Essen, eine erschwingliche Umgebung.. LOS - freundliche und fröhliche Menschen überall.
Na na. , nur nicht gleich so euphorisch.. Das "feine Essen" in Thailand ist schon mal reine Geschmackssache, aber im Forum findest du bestimmt genug "Expats" aus abgelegenen Gegenden , mit denen du später ausgiebig diskutieren kannst, wie und wo du am besten an Brot , Wurst oder sonstige vernünftigen und farangverträglichen Lebensmittel herankommst..
Die von dir erwähnten freundlichen und fröhlichen Menschen werden übrigens schnell Mangelware, wenn du denen nicht genug Kohle rüberschaufelst..
Das ist keine rosa brille, das deckt einfach vieles der Wünsche ab, die Mann und Frau in Europa sich als traumhaft vorstellen.
Schade eigentlich, daß nur Vorstellungen die Wünsche abdecken, wie die Rosabrille die Augen des auch am Tage Träumenden. Mit der Erfüllung der Wünsche klappt es aber meist nicht so wie erträumt, was vermutlich an irgendwelchen, durch die Rosabrille nicht deutlich genug erkennbaren Deckungslücken liegen könnte..
Logisch ist das Leben einfacher, entspannter, nicht alles so durchorganisiert und rechtlich abgedeckt wie in zentr. Europa - aber wer braucht das schon wirklich.
..sagte die Kuh, als sie sich leichtsinnig aufs Glatteis begab, ..aber zum Glück hing sie trotzdem noch fest an der Sicherheitsleine des von ihr nicht geliebten Europa- Bauern, der sie im Notfall trotzdem aus dem Wasser ziehen würde..
Manchmal zahlt Farang einen höheren Preis - so what..
Ja, ..das nennt man in Thailand dann "Farangpreis" ..
Wer so an Thailand herangeht, und keine partnerschaftlichen ambitionen pflegt, diese vielleicht sogar einfach mitnimmt - und sich seiner Hobbys durchs Arbeiterleben gerettet hat, hats zuhause in europa schön, und in Thailand erst recht..
Auch solche Frohnaturen kommen in Thailand voraussichtlich im Laufe der Zeit in Schwierigkeiten. In europäischen Krisenzeiten könnte der unbedingt erforderliche Devisennachschub in Richtung Thailand ins Stocken geraten.
Selbst wenn die Bezüge aus der Heimat gleich bleiben, sinkt die Kaufkraft durch den künstlich auf "stark" getrimmten Baht und die jährliche Inflationsrate. Die einst "reichen" Rentner sitzen dann wegen der ständigen "Nullrunden" und wegen der noch zu erwartenden trickreichen Rentenkürzungen bald auf dem Trockenen,..
..doch dann haben die notgedrungen plötzlich zu Kiniaus mutierenden "Big Bosse" aus Europa wenigstens Gelegenheit, ihre Thai-Gastgeber noch erheblich besser kennenzulernen, als zuvor..