Die Laudatio des Herrn Prof. Segbers kann man mit
"wessen Brot ich ess,dessen Lied ich sing" umschreiben.
Als Kenner der Verhaeltnisse waere schon zu erwarten ge-
wesen,dass sein Blick schaerfer ist und die Hintergruende
besser ausgeleuchtet werden.
Herr Duterte ist etwas mehr als 100 Tage im Amt.Bisher ist
er als verbaler Ruepel und als Cowboy aufgetreten.
Dabei ist unbestritten,dass sein Beliebtheitsgrad hoch ist,
aber wer viel verspricht,wird eines Tages auch liefern muessen.
Er muss sicherlich nicht befuerchten,dass seine Aktionen gegen
die Drogen ihm das Amt kosten werden.
Aber ich bezweifle dass seine ausfaelligen Angriffe gegen die
Katholische Kirche,die einer der Grossgrundbesitzer ist,sein
Vorhaben,eine Landreform durchzusetzen behilflich sein wird.
Die Eliten des Landes sind ebenfalls zu einem signifikanten Teil
Inhaber weiter Laendereien.Dazu kommen noch lokale "Lords"
die bestens von ihren Landstrichen leben koennen.
Sie alle dazu zu bringen,auf ihre Besitzstaende zu verzichten,
wird ein schwieriges Unterfangen sein.
Es ist ein Spezifikum des Landes,dass die Buerger scharenweise
zu Politikern ueberlaufen,die schrille,maulheldnerische Toene
von sich geben.
Genauso schnell sind sie aber wieder weg,wenn ein noch groesserer
Grosssprecher kommt,wie die "Power of People" Bewegungen ge-
zeigt haben.
Da es auf den Philippinen keine,oder nur wenige homogene politischen
Parteien gibt, (Parteien werden gegruendet,loesen sich wieder auf oder
fusionieren mit anderen)kommt dem Praesidenten eine besondere
Verantwortung zu.
Ein Schlingerkurs auf der aussenpolitischen Ebene,kann fatale Folgen
haben,wonach es derzeit aber nicht aussieht.
Aktuell lautet die Parole,weg von den Amerikanern,hin zu den Chinesen
und Russen.
Den Chinesen wird es freuen,die Russen wissen nicht wie ihnen geschieht
und die Amis reagieren gelassen.
Den Kuhhandel,den Herr Duterte den Chinesen angeboten hat,werden
sie mit Handkuss annehmen.
Der Inhalt:baut mir eine Eisenbahn und ich werde kein Wort mehr ueber
die Streitfrage ueber die Inseln im Gelben Meer verlieren.
Dazu muss man wissen,dass es der Vorgaenger des Herrn Duterte war,
der den Chinesen eine formale Niederlage mit dem Urteilsspruch von
Den Haag zugefuegt hat.
Dass die philippinischen Streitkraefte nicht mehr an Manoevern mit den Amis
teilnimmt,kann Herr Duterte bestimmen,was er aber nicht schaffen wird,
ist der komplette Hinauswurf.
Die Marine- und Flugbasenvertraege sind erst vor einiger Zeit neu ab-
geschlossen worden und lassen sich nicht so leicht einseitig von den Philippos
aufkuendigen.
Siehe Guantanamo,siehe Hongkong.
Trotzdem droht den Philippinen derzeit keine militaerische Gefahr,ziehen
die Amis ab.
China stellt keine erkennbaren territorialen Ansprueche,ex die Inseln und
vielleicht in Zukunft auf Taiwan,und hat auch keinen besonderen mission-
arischen Eifer,ihre Staatsideologie zu verbreiten.
Und Russland ? Die fragen sich,was sollen wir dort ?
Wie es weitergeht werden wir sehen,aber fuer eine Heiligsprechnung ist
es eindeutig zu frueh.
Jock