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Autor Thema: Thailand war Exportweltmeister für Reis  (Gelesen 155234 mal)

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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #255 am: 25. Dezember 2013, 10:21:55 »

Ja Franzi, das ist eine gute Frage.

Wie sagen viele Regierungen, müssten wir eine Bilanz aufstellen, dann wären wir pleite. Aber wer zwingt uns dazu?

So ähnlich ist das auch in Thailand. So mal als Lottozahl, derzeit steht die Tonne Reis mit USD 500 in den Büchern. Würde der Reis billiger verkauft, dann muss der Verlust auch buchtechnisch realisiert werden. Nach den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung hieße das, alle Bestände sind neu (niedriger) zu bewerten.  Ich kann mir gut vorstellen, dass man das nicht möchte, schließlich hat da doch der eine oder andere Politiker vorgerechnet, dass die Reissubvention ein riesiger wirtschaftlicher Erfolg werden wird.   

Aber das ist nur eine Seite.

Durch sein Subventionsprogramm hat Thailand seine Reisproduktion gesteigert. Diese zusätzlichen Mengen wollen dann ja auch auf den Weltmärkten untergebracht werden. Und man erwartet dann wohl zu Recht einen Einbruch der Preise dort.


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Burianer

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #256 am: 25. Dezember 2013, 10:29:09 »

 ???  Warum sind Buchhalter immer so kleinlich  :] , kein Wunder, die koennten nie Politiker werden   C--
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kernel

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #257 am: 25. Dezember 2013, 18:32:11 »

...
Durch sein Subventionsprogramm hat Thailand seine Reisproduktion gesteigert. Diese zusätzlichen Mengen wollen dann ja auch auf den Weltmärkten untergebracht werden. Und man erwartet dann wohl zu Recht einen Einbruch der Preise dort.
...

1. Diese Subventionen sind Teil einer Strategie. Das ganze nennt sich "deficit spending" nach der Wirtschaftslehre nach "John Maynard Keynes". Das hat auch mit Wahlgeschenken überhaupt nix zu tun. Ist natürlich klar, dass die Liberalen, die für die Freiheit der Märkte plädieren dagegen Sturm laufen.
2. http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/steigende-nahrungsmittelpreise-mit-reiskartell-gegen-lebensmittelkrise-1.214762 , d.h. 2008 als der Dollar allen Währungen schwach war, kam es genau in den Ländern, die ein geringes pro Kopfeinkommen haben und die ihre Währungen nachwievor an den US-Dollar gekoppelt hatten zu Hungersnöten
3. Thailand ist auf dem Weg sich von einem Agrarstaat hin zu einer Industrienation zu entwickeln, da bedarf es in bestimmten Bereichen des Agrarsektors einfach dieser Subventionen und Reis macht eben den Hauptanteil aus. Ich darf daran erinnern, dass die Kohle in Deutschland von 1950 bis 2008 subventioniert wurde bzw. die Subvention läuft bis 2018 aber der Umfang der Staatshilfen wurde zurückgefahren.

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malaengsaab

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #258 am: 25. Dezember 2013, 19:42:45 »


Franzi, Kernel und Co...............

Franzi.

Tatsache ist, das seit in den USA die Sozialhilfegesetze stark eingeschränkt wurden, beispielsweise mit einer maximalen Lebensbezugsspanne von staatlicher Fürsorge, die Anzahl der Empfänger zurückgegangen ist
Das heisst nicht das sie einfach aus der Statistik gefallen sind, sondern das es in der tat einen verstärkten Antrieb gab um sich selber zu versorgen.
Du solltest dich mal damit beschäftigen, es ist ziemlich interessant, wird gerade in Deutschland aber geflissentlich übersehen, denn es passt nicht zu den linken Vorstellungen.
In Deutschland wo man mittlerweile in der Linksorientierten Politik so antisemitisch wie antiamerikanisch ist, allerdings kein Wunder.

In Thailand wollen die Eliten die Menschen mit der Verehrung des einen Vaters in Abhängigkeit halten, in Deutschland die Linken mit Wohltaten wie hartz-4 die ärmeren Mitbürger als Linksdauerwähler erhalten in dem man sie in der Misere belässt und ihnen sogar noch einredet das diese missliche Lage  eben nun mal so sei und kaum geändert werden könne.

Die Schweiz kennt derlei Dinge noch weniger wie Deutschland / Österreich und es funzt hier besser.




Kernel.........

Also deine Aussage von den 3% Arbeitslosen in Süddeutschland ist  aussergewöhnlich positiv.
Ich denke 10% im Süden sind realistisch wenn man die statistischen Tricks mal weglässt.

Ach ja, und was den Überwachungsstaat angeht, Du weisst ja, wir haben eine Mitte-Links Regierung und zudem noch mehr als karakterschwache Bundesräte, da wundert mich das nicht. Es waren immer Linke Systeme die den Bürger besonders effektiv überwachten.
Glaubst Du wie seien gefeit gegen die Irrtümer der Politik ?

Im Februar wird über die Zuwanderungsinitiative abgestimmt.

Schwer zu sagen ob sie durchkommt, beziehungsweise ob der Bürger den Mut hat sich gegen die EU, die eigene Regierung und gegen Links zu stellen.
Warten wir ab, falls sie aber durchkommt, wird es ein Meilenstein Schweizer Geschichte werden und die Linksorientierte Politik einer Remedur sondergleichen unterwerfen.
Der Mindestlohn wurde in Frankreich bereits vor längerem eingeführt, der Erfolg aber blieb aus.
Eine gesunde Wirtschaft schafft Arbeitsplätze und Auswahlmöglichkeiten, und eben das ist dann ein teil der freien Marktwirtschaft.

Ihr Deutschen aber, ihr vertraut den gleichen Eliten zu etwas zu regeln was diese in den letzten 30 Jahren derart verbockt haben das ihr heute am Abgrund steht. Es ist etwa so, wie wenn ihr euch noch einmal bei einem Arzt unters Messer legt, der die selbe Operation an euch schon 5 mal versaut hat.

Die Schweiz ist nicht perfekt und das war sie auch nie, aber sie zeigt auf das es anders besser gehen könnte.

Wäre es nicht klüger es mit was neuem zu versuchen.


Aber Kernel, es freit mich das Du den Sinn der Reissubventionen verstanden hast.
Es ist nichts erfreuliches wenn man solche Programme auflegen muss, aber selbst als Libertärer muss ich deren Notwendigkeit befürworten.
Wie ich schon mal sagte, auf die Balance kommt es an.






AT-Schmidt.................

Diese Programme sollen keinen Gewinn abwerfen, das tun Subventionen seltenst.

Wäre dem nicht so, man müsste das Programm ja gar nicht durchführen.

Wenn Du dir beispielsweise mal ansiehst wie es mit dem Assuan-Damm in Ägypten gelaufen ist, dann würdest du besser verstehen warum ich für das Programm bin.

Zur Erinnerung:

Der Nil überflutete Jahrzehntausende lang sein Um oder Schwemmland. Der dabei zurückgelassene Schlamm düngte das Land und Dünger im heutigen Sinne waren nicht notwendig.
Da die Bevölkerung im Ägypten aber stetig stark zunahm, wuchsen auch die Siedlungen immer näher an den Nil heran, die Folge war, das die Überschwemmungen plötzlich zu einem grossen Problem wurden.
Mit dem Bau des Assuan-Dammes dachte man gleich mehrere Fliegen auf einen Streich schlagen zu können.
Er sollte Energie für die vielen Menschen liefern, die Überschwemmungen verhindern, und als Wasserspeicher das neu erschliessen von Wüstenflächen ermöglichen.

Technisch gedacht alles richtig, aber leider funktionierte es nicht.

Der Staudamm hielt den Schlamm zurück, die künstlich und teuer gedüngten Felder versalzten, die Siedlungen wuchsen ins Ackerland hinein welches ja nun nicht mehr überflutet wurde und der Damm füllte sich auch noch mit Nilschlamm, was seine Effektivität seither stark reduzierte.

Was in Ägypten aber besonders schwer ins Gewicht fällt, das ist das was ich in Thailand mit den Reissubventionen  verhindert sehen möchte.

Die Bauern verlassen das Ackerland, es wird zugebaut und das "Prekariat" wie es "Kernel"  so schön zu schreiben pflegt, das überflutet die Städte.

Was dort geschieht ist recht eigentlich, dass das  wenige und deshalb wertvolle Ackerland aufgegeben, es nach dem zubetonieren dann endgültig verloren ist und damit dem Land die Lebensgrundlage entzogen wird.
In der heutigen globalisierten Welt ist das vordergründig kein so grosses Problem, denn Nahrungsmittel können importiert werden..................................... bis zu dem Tag, wo diese den örtlichen Preisgefüge davonlaufen.
Die dann eventuell sehr teuren Importe, kann sich so ein Land dann aber vielleicht nicht mehr leisten.

Das ist ein Grund, warum ich immer versuchen würde eine gesunde Landwirtschaft zu erhalten, und dort so viele Arbeitskräfte zu binden wie es geht.
Das widerspricht Libertärer Sichtweise, trotzdem ist es Sinnvoll.

Man sollte sich hüten nur einer Ideologie zu folgen, man sollte das beste nehmen wo immer man kann.





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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #259 am: 25. Dezember 2013, 20:36:04 »

Das mit dem deficit spending als vermeintlichen Königsweg haben ja inzwischen viele westliche Nationen voll verinnerlicht. Als besonders hervorragende Könner sind hier wohl Griechenland und die USA zu nennen.

Unglücklicherweise haben die meisten seiner heutigen Anhänger  seine General Theory  nicht gelesen. Denn Keynes, der sich selbst lt. deutschem Wikipedia als liberaler Marktwirtschaftler ansah, fordert auch, dass die Schulden, die ein Staat für das deficit spending macht, alsbald zurückgezahlt werden müssen.

Zitat
kam es genau in den Ländern, die ein geringes pro Kopfeinkommen haben und die ihre Währungen nachwievor an den US-Dollar gekoppelt hatten zu Hungersnöten

Davon steht allerdings nichts in dem von dir zitierten Artikel. Dort heißt es lediglich:

Mehrere Faktoren trugen zum Anstieg der Preise bei. So braucht eine wachsende Weltbevölkerung schon an sich mehr Nahrung. Hinzu kommt, dass die Verbraucher mit wachsendem Wohlstand ihre Ernährung umstellen und mehr Fleisch wünschen.
Um aber ein Kilo Fleisch zu produzieren, werden im Schnitt acht Kilo Getreide benötigt. Anbauflächen werden auch wegen des Trends zu Biosprit rar: Statt Nahrungsmitteln pflanzen Bauern Raps oder Getreide für die Kraftstoffproduktion an. Ernteausfälle in wichtigen Exportländern wie Australien haben ebenfalls zu steigenden Preisen beigetragen.

Zitat
Ich darf daran erinnern, dass die Kohle in Deutschland von 1950 bis 2008 subventioniert wurde

Mit dem Erfolg, dass das Ruhrgebiet heute die Problemregion Deutschlands geworden ist.

Zitat
da bedarf es in bestimmten Bereichen des Agrarsektors einfach dieser Subventionen

Ich stelle mir einfach mal vor, Thailand verwendete sein Geld,  dafür, dass Mega Überflutungen nicht mehr stattfinden. Je nachdem, wie man das macht, das könnte ein super Beschäftigungsprogramm werden. Und bestimmt wird hier dem einen oder anderen noch vieles andere einfallen, was sinnvoller erscheint, als Reisberge anzuhäufen.

Allerdings, und das ist wohl das Kernproblem, man wird die Arbeit nicht zu den Menschen bringen können, die Menschen müssen stattdessen zur Arbeit kommen.

Zu dem Assuan Damm noch ein kleiner Nachtrag:

Aus genau den beschriebenen Gründen lehnten die USA seinerzeit die Finanzierung dieses Damms ab. Da sprang dann die Sowjetunion ein.

Aber auch ohne den Damm, ohne die Gelder der Ölstaaten und dem Weizen aus industrieller Landwirtschaft, Ägypten würde  heute  verhungern.

« Letzte Änderung: 25. Dezember 2013, 20:52:25 von arthurschmidt2000 »
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kernel

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #260 am: 25. Dezember 2013, 21:23:08 »

Denn Keynes, der sich selbst lt. deutschem Wikipedia als liberaler Marktwirtschaftler ansah, fordert auch, dass die Schulden, die ein Staat für das deficit spending macht, alsbald zurückgezahlt werden müssen.
...
Klar, habe auch noch nie etwas anderes behauptet. Irgendwann kommt eben bei der Staatsverschuldung der Punkt, da geht nix mehr.

Hast Du noch nie gehört, dass es immer noch Länder gibt, die ihre Währung an den Dollar gekoppelt haben? Was ist denn da 2008/09 passiert als der Dollar z.B. bei knapp 1.60 stand? Und das wird wieder passieren, ganz einfach, weil der Dollar die Weltleitwährung ist, und weil die USA eben über diesen Punkt der Verschuldung sind, wo halt nix mehr geht, außer Schnitt oder Hyperinflation. ...und weil sich die Welt bisher noch nicht auf ein neues Weltleitwährungssystem einigen konnte, weil sich die Europäer wieder mal gegenseitig auf die Füße treten, sonst wäre die Krise längst gelöst.

Bezüglich Thailand empfehle ich wirklich diesen Artikel:
http://blog.zdf.de/3sat.makro/2013/11/27/thailand-kommt-keynes-nach-bangkok/  (entscheidend ist wie es in der volkswirtschaftlichen Gesamtheit aussieht und da kann man dann durchaus mal Reis anhäufen, vom Gold kann man halt nicht runterbeißen)
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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #261 am: 25. Dezember 2013, 22:10:19 »

Es ist doch Unfug, zu behaupten, dass Länder deshalb Hunger leiden, weil sie ihre Währung an den Dollar gebunden haben. Kann ein Land nicht ausreichend Lebensmittel importieren, ist es völlig egal, ob das Land nun keine Dollar, keine Euro oder keine Yuan hat! Entscheidend ist, dass es seine Rechnung, ganz gleich in welcher Währung, nicht bezahlen kann.

Zitat
entscheidend ist wie es in der volkswirtschaftlichen Gesamtheit aussieht und da kann man dann durchaus mal Reis anhäufen, vom Gold kann man halt nicht runterbeißen

Du solltest Dir mal angewöhnen, einen Artikel, den Du zitierst, auch zu lesen. Von Gold steht nichts darin und das Reisaufkaufprogramm der Regierung wird dort als finanzielle Katastrophe bezeichnet.

Ich zitiere mal ein wenig aus dem Artikel:

Es herrscht praktisch Vollbeschäftigung (offiziell liegt die Arbeitslosenquote unter 1%)

Vom Binnenkonsum sind keine Impulse zu erwarten – dort herrscht Gegenwind: Das Verbrauchervertrauen ist rückläufig und die Verschuldung privater Haushalte ein Klotz am Bein.

2013 soll die Wirtschaft nur mit 3,8% wachsen, 2014 dann wieder um 4,9% anziehen. Diese recht optimistische  Prognose ist aber nur zu halten, wenn die Regierung frei nach Keynes mit öffentlichen Investitionen gegensteuert.

Unglücklicherweise wird in dem Artikel nicht erklärt, wo nun die Arbeitskräfte und Produktionsstätten herkommen sollen, die  diese öffentlichen Investitionen ausführen. 

Allerdings, und das will ich nicht ausschließen, gerade das Eisenbahnprojekt könnte ein angenehmer Keynes für China werden, denn die werden wohl so beinahe alles liefern müssen, was man fuer Bau und Betrieb braucht.

Das ist dann deficit spending vom Feinsten. Thailand hat das Defizit und China den Beschäftigungseffekt.



« Letzte Änderung: 25. Dezember 2013, 22:42:48 von arthurschmidt2000 »
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malaengsaab

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #262 am: 25. Dezember 2013, 23:28:35 »


Keynes ist übrigens heftig umstritten.
Nehmt mal den Hayek zur Hand, das nützt mehr.


Und Schmidt.............

Die Eiesnbahnprojekte kann Thailand nunmal nicht selber bewerkstelligen, dafür werden die dem Land in Zukunft einen Nutzen bringen.

Und darum geht es dabei. Es holft nämlich nicht veil wenn betiebe abwandern weil sie einfach nicht an den Verkehr angebunden werden.

Hitachi wanderte von Bangkok nach Cabinburri aus, weil das land bei BKK derart teuer wurde, das sie sich nicht genügend vergrössern konnten.

Zudem gabs zwar günstigeeres Land, aber das war eben Flutgefährdet.

Aber es bestand auch eine gewisse Gefahr das sie nach China abwandern.

Ich denke, wenn diese Eisenbahnprojekte erst mal durchgezogen wurden, wird das den Standort Thailand sicher attrakiver machen, vorausgesetzt natürlich, die geben auch mal einen Teil ihrer nationalistischen Gesetzgebung auf damit die Firmen auch dem gehören der sie bezahlt.

Thailand hat Mommentan ein defizit von 40%, un wird mit den Eisenbahnprojekten möglicherweise auf 5'% kommen.
Natürlich sollte es dann nicht immer weiter gehen, aber das muss es auch nicht wenn die Steuereinahmen sich erhöhen infolge neuer Firmen und mehr Arbeitsplätzen.





AT Schmidt, was wäre denn passiert wenn man die Kohle nicht subventioniert hätte ?



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kernel

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #263 am: 25. Dezember 2013, 23:48:56 »

Es ist doch Unfug, zu behaupten, dass Länder deshalb Hunger leiden, weil sie ihre Währung an den Dollar gebunden haben. ...
Die Weltbank definiert als extreme Armut für Menschen, die weniger als 1,25 USD pro Tag an Kaufkraftparität zur Verfügung hat. Wenn jetzt ein Land, dessen Währung an den USD gekoppelt ist, die Abwärtsbewegung mitmachen muss und sich zwangsweise die Rohstoffpreise insbesondere für Lebensmittel (z.B. Reis), deren Berechnungsgrundlage der USD ist, in Dollar steigen, kann sich dann der betroffene Mensch mehr oder weniger Reis pro Tag kaufen?

Ich weiß zwar nicht, wie lange man Reis aufheben kann, aber ich verspreche Dir, dass die Rohstoffpreise wieder anziehen werden. Die OECD geht 2014 (meines Wissens) von einer weltweiten Wachstumsprognose von 2,7% aus und 2015 von 3,6%. 2014 sind der Grund für das gehemmte Wachstum die Abkühlung der Märkte in den Schwellenländern, ....und da erwartet man nächstes Jahr in TH 4,9%. Also wozu das Geheule!

Zitat
Du solltest Dir mal angewöhnen, einen Artikel, den Du zitierst, auch zu lesen. Von Gold steht nichts darin und das Reisaufkaufprogramm der Regierung wird dort als finanzielle Katastrophe bezeichnet.

Ich zitiere mal ein wenig aus dem Artikel...
Ich zitiere:
Das Kapital bleibt im Land
Außerdem sind die Exporte nach China zuletzt um 3,6% gefallen, weil sich dort das Wachstum abschwächt. Unterm Strich war die Leistungsbilanz (wieviel Geld kommt rein, wieviel Geld geht raus) im ersten Halbjahr sogar negativ (-3,8 Mrd. Dollar bzw. 3,7% des BIP). Für das Gesamtjahr wird aber wieder mit einer ausgeglichenen Bilanz gerechnet, 2014 wird sie leicht positiv gesehen. Die ausgeglichene Leistungsbilanz ist auch der Grund, warum das internationale Kapital, anders als bei Indonesien, nicht in großem Stil aus Thailand geflüchtet ist, nachdem US-Notenbankchef Ben Bernanke im Mai ein Ende der Geldschwemme in Aussicht gestellt hatte. Der thailändische Baht hat relativ wenig an Wert verloren (8%), wohingegen die indonesische Rupiah um 20% abgestürzt ist. Die Inflation liegt unter 3%, die öffentliche Verschuldung bei 44% der Wirtschaftsleistung, die Neuverschuldung bei 3,2% – alles in allem ein Rahmen, mit dem sich arbeiten lässt.

Hab ich da was nicht richtig gelesen? Das sind doch gute Rahmenbedingungen. Na logisch müssen Staatssubventionen wieder zurückgefahren werden, wenn dann die Bedingungen stimmen. Das hat nie jemand behauptet.
Zitat
Das ist dann deficit spending vom Feinsten. Thailand hat das Defizit und China den Beschäftigungseffekt.
Mit einem importierten Zug aus China entstehen in Thailand selbstverständlich Arbeitsplätze. Umso wichtiger ist es ja jetzt, dass die Kids eine gute Schulausbildung bekommen.
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kernel

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #264 am: 25. Dezember 2013, 23:50:16 »


Keynes ist übrigens heftig umstritten.
Adam Smith im übrigen auch. Er gilt ja wohl als Urvater der Neoklassik.
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kernel

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #265 am: 26. Dezember 2013, 04:15:59 »

...
Ich denke, wenn diese Eisenbahnprojekte erst mal durchgezogen wurden, wird das den Standort Thailand sicher attrakiver machen, vorausgesetzt natürlich, die geben auch mal einen Teil ihrer nationalistischen Gesetzgebung auf damit die Firmen auch dem gehören der sie bezahlt.
...
Ich denke, das ist so eine Art Protektionismus.

Zitat Leap2020 vom 15. Juni 2013

WIRTSCHAFTLICHE DIVERSIFIZIERUNG ALS GRUNDVORAUSSETZUNG FÜR EINE IN ZUKUNFT STABILE WIRTSCHAFT

Viele Schwellenländer versuchen, ihre Volkswirtschaften auf eine breitere Grundlage zu stellen, um ihre Abhängigkeit von Konjunkturschwankungen in bestimmten Sektoren (insbes. Rohstoffe) zu reduzieren, während sich andere gezwungenermaßen auf einen Sektor konzentrieren, was nicht unerhebliche Risiken mit sich bringt.
Die Gefahren einer zu starken Abhängigkeit
An einer breit aufgestellten Wirtschaft fehlt es in der Regel in einem Land, wenn es mit reichen Rohstoffvorkommen gesegnet ist. Länder mit Vorkommen an Öl, Gas oder anderen Rohstoffen wie z.B. Australien, Nigeria, Brasilien, Russland, Venezuela und Algerien haben sich während der letzten Jahrzehnte häufig für den Weg des geringsten Widerstands entschieden, fast ausschließlich auf Rohstoffabbau gesetzt und andere Wirtschaftszweige vernachlässigt. Solange global eine große Nachfrage bei hohen Preisen herrscht, ist das natürlich auch ein profiträchtiges Modell. Aber wenn die Preise sinken, die Geldquellen nicht mehr sprudeln, kann die gesamte Volkswirtschaft in Schieflage geraten. Außerdem erfordert Rohstoffabbau teure Investitionen. Wenn dann die internationale Lage sich verdüstert, ist ein Umsteuern nur mit erheblichem Investitions- und Zeitaufwand möglich.

Überhaupt ist jede einseitige Ausrichtung der Wirtschaft auf Exporte riskant, da sie ein Land globalen Konjunkturschwankungen aussetzt. Das konnte man gerade auch auf dem bisherigen Höhepunkt der gegenwärtigen Krise 2008/2009 sehen, als die Ausfuhren der traditionellen Exportländer einbrachen. Und selbst wenn zur Zeit dank der Geldpolitik der Fed die Dollar in endlosen Strömen fliesen, führt die Exportabhängigkeit zu einer umfassenden, gefährlichen Kreditblasenbildung insbesondere in Ländern wie Malaysia, Thailand, Chile, Venezuela und den BRICS (überwiegend in China, aber auch in Russland) usw., so dass inzwischen schon von der „Schwellenländerblase“ gesprochen wird.Eine zu starke Exportorientierung gefährdet die Stabilität eines Landes; denn sie macht seine Volkswirtschaft zu abhängig von der internationalen Nachfrage, den enormen Preisschwankungen auf den Rohstoffmärkten und, solange die US- Währung Zahlungsmittel für diese Rohstoffe bleibt, den Wechselkursentwicklungen des Dollars. Diese Risiken, deren Ursachen insbesondere in dem gegenwärtigen internationalen Währungssystem liegen (oder besser gesagt, weil es gerade kein internationales Währungssystem gibt, jedenfalls kein funktionierendes), vereiteln jede Hoffnung dieser Länder auf langfristige Stabilität. Deshalb wird LEAP/E2020 nicht müde, darauf zu drängen, das internationale Währungssystem so zu reformieren, dass es nicht ausschließlich auf einem Pfeiler, nämlich dem Dollar ruht.

Tja und wenn die Investoren ihr Geld abziehen, wie eben schon 1997 geschehen, dann krachts. In einem anderen Artikel wurde ja schon erwähnt, dass seit 2009 die Verschuldung der privaten Haushalte in Thailand von 55% auf 77% erhöhten und durchschnittlich ein Drittel des Familieneinkommens ausmachen, was natürlich auch bedingt durch die Reparatur der Flurschäden war.
« Letzte Änderung: 26. Dezember 2013, 04:38:03 von kernel »
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malaengsaab

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #266 am: 26. Dezember 2013, 05:28:43 »


Adam Smith oder John Maynard Keynes sind keineswegs meine Vorbilder.

Für Libertäre sind Staatsschulden immer negativ, Keynes aber plädierte unter gewissen Umständen für solche und genau da wurden seine  Theorien mehrfach kritisiert und ich denke, angesichts der heutigen Kriese auch als Irrtum erkannt..
Adam Smith war nicht nur Ökonom, zudem sind seine Thesen etwas lange her. um 1800 so viel ich mich gerade noch besinne, damals aber gabst viele der heutigen Missstände noch nicht, was allerdings das Prinzip ja nicht umstösst.

Ich möchte hier jedem der sich damit beschäftigen will, Friedrich August von Hayeck nahelegen.
Er ist oder war ein Vertreter der sogenannten österreichischen Schule wie man so sagt.

Aber ich denke, damit langweilen wir die meisten Leser hier.


Exporte.

Die sind es die ein Land stark machen, sie sind ungeheuer wichtig, allerdings kommt es auch hier auf die Balance an, vom einen oder anderen zu Viel ist ungesund, wobei das für Thailand weit mehr zutrifft wie für die Schweiz.

Aber ich denke wir sollten hier nun wieder zum Tagesgeschäft in Thailand zurückkehren.

Wir schweifen Meilenweit vom Thema ab.
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franzi

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #267 am: 26. Dezember 2013, 05:34:34 »


Die Eiesnbahnprojekte kann Thailand nunmal nicht selber bewerkstelligen, dafür werden die dem Land in Zukunft einen Nutzen bringen.

Und darum geht es dabei. Es holft nämlich nicht veil wenn betiebe abwandern weil sie einfach nicht an den Verkehr angebunden werden.

Hitachi wanderte von Bangkok nach Cabinburri aus, weil das land bei BKK derart teuer wurde, das sie sich nicht genügend vergrössern konnten.

Ich denke, wenn diese Eisenbahnprojekte erst mal durchgezogen wurden, wird das den Standort Thailand sicher attrakiver machen,


Die geplanten Hochgeschwindigkeitsstrecken dienen dem Personen- und nicht dem Gueterverkehr. Da aber inzwischen eh schon in jedem zweiten Kaff ein Flughafen vorhanden ist und ueberdies ein einmalig gut durchorganisiertes Bus/Minibussystem den Personenverkehr bewaeltigt sind die immensen Kosten fuer die neuen geplanten Strecken hinausgeworfenes Geld. Mit einem Bruchteil dessen wuerde sich ein wirksamerer Hochwasserschutz bauen lassen, womit viele kleine und mittlere Betrieben beauftragt werden koennten.

Was aber aus bekannten Gruenden nicht im Sinne des Erfinders ist.

fr
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Wenn ich nur "hier" schreibe, meine ich Nakhon Si Thammarat und Umgebung

malaengsaab

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #268 am: 26. Dezember 2013, 05:48:28 »


Franzi.................

Mannnnnnn,

Ist eine Eisenbahn da, verbessert das nur schon der Personenverkehr um einiges, und um den geht es hauptsächlich.  Der Güterverkehr wird damit auch verbessert, denn nur reiner Personenverkehr, nööö das wäre wirklich ein Unsinn.

Und Franzi, diese Eisenbahnen werden nicht von der Regierung erfunden, sie wurden schon seit vielen Jahren ( 20 ) von der Industrie gefordert.

Hitachi war da beispielsweise eines der Unternehmen. Davon weiss ich nun ein wenig besser bescheid, weil einige meiner Familie dort bei der Firma seit vielen Jahren Arbeiten.

Zugsverkehr ist zudem vorzuziehen, denn vom anderen haben die Thais schon ziemlich viel.

Also ich freue mich auf die Züge, denn die bisherigen, also naja................

Beim Flughafen wurden damals auch solche Statements abgegeben, heute sind alle froh gibt's den Suvarnabhumi.

Thaksin hat ihn nach, wohl an die 30 Jahren herumgelabere, endlich gemacht.

Für Thailand war es ein sehr wichtiges Projekt.

Für die "Gelben" auch, so hätten sie was zu besetzen. {*
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kernel

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #269 am: 26. Dezember 2013, 06:14:26 »


...
Ist eine Eisenbahn da, verbessert das nur schon der Personenverkehr um einiges, und um den geht es hauptsächlich.  Der Güterverkehr wird damit auch verbessert, denn nur reiner Personenverkehr, nööö das wäre wirklich ein Unsinn.
 
Für die "Gelben" auch, so hätten sie was zu besetzen. {*

Genau darum geht es: insbesondere für die Schwellenländer eben auch für Thailand

a) Die Diversifizierung der Volkswirtschaften, dank derer Länder ihre Abhängigkeit von der Weltkonjunktur reduzieren und damit stabiler werden; man denkt hierbei insbesondere an Rohstoffe exportierende Länder;
b) Die Qualität der Infrastrukturen, ohne die eine dauerhafte wirtschaftliche Entwicklung nicht möglich ist;
c) Die Qualität des Bildungssystems als wichtigste Fördermaßnahme für die Hauptressource jedes Landes, nämlich seine Bevölkerung, und damit entscheidend für die Entwicklung der nächsten 20 oder 30 Jahre.

*Da steht ja auch drüber aus dem Jahr 2011 Thailand bleibt Exportweltmeister für Reis, also wenn man das Thema behandelt, sollte man das schon in seiner Gesamtheit sehen. Und natürlich sollen die Gelben diese Themen ebenso besetzen. Ich will eine politische Auseinandersetzung im Parlament und nicht auf den Straßen Bangkoks mit Toten und Verletzten.

P.S. ich weiß, es waren fast ausschließlich Ökonomen der klassischen Nationalökonomie (insbesondere der österreichischen Schule von Hayeks und von Mises), die die Wirtschaftskrise schon längst vor ihrem Ausbruch erkannt hatten. Ich habe da auch einiges gelesen...also noch vor Lehmans und mich auch entsprechend positioniert.  ;)

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