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Autor Thema: Thailand war Exportweltmeister für Reis  (Gelesen 155022 mal)

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farang

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #570 am: 11. Juli 2014, 12:57:40 »

                Hier die Planzmaschine.


               

               
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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #571 am: 11. Juli 2014, 13:38:38 »

Die Kosten für Arbeit werden in Thailand eher steigen denn sinken. Aus ökonomischer Sicht müssen Betriebe, die ihren Reisanbau nicht mechanisieren können, entweder aufgeben oder etwas anderes produzieren.
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vicko

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #572 am: 11. Juli 2014, 15:14:22 »

Knechte ist aber kein schoenes Wort.

Heute nennt man die Mitarbeiter.

Oder, abhängig beschäftigte Erwerbstätige.
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namtok

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #573 am: 11. Juli 2014, 16:33:15 »

Arthurs Sätze aus dem Wirtschaftslehrbuch sind zwar immer nett zu lesen, aber im Zweifelsfall hat dann doch die Praxis recht und nicht die Theorie :

So sind in DACH ökonomisch unsinnige Kleingärten keinesfalls vom Aussterben bedroht, sondern erfreuen sich wachsender Beliebtheit, auch wenn es ökonomisch sinnvoller wäre, den Grund selbst wenn überhaupt nur  zu Spekulationszwecken zu besitzen, keine Mühe und Geld in uneffektive Gartenarbeit zu stecken und sich sein Gemüse beim Discounter zu kaufen.


Ähnlich ist das auch im Isan, wo es viele Millionen Leute gibt, die viel Zeit haben, und am besten dann das machen, was schon immer gemacht wurde, vor allem dann, wenn die Alternativen dazu auch nicht überragende Gewinne versprechen. So hat man mit dem traditionellen Reisanbau wenigstens seine Versorgung mit einem Grundnahrungsmittel gesichert, was ja rein ökonomisch auch nicht gerade unsinnig erscheint.

Dass der "Fortschritt" dennoch Einzug gehalten hat, sieht man bei der Reisernte anhand der Mähdrescher, noch vor 15 - 20 Jahren war in der "Pampa" fast nur Sichelschneiden angesagt !
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Burianer

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #574 am: 11. Juli 2014, 16:59:01 »

namtok,  so sehe ich das auch. Rein wirtschaftlich gesehen  wuerde  ich AS2000 Recht geben, aber was sollen denn die vielen kleineren Reisbauern machen.
Das ist ihre Lebensgrundlage  und Zeit spielt ja keine Rolle.
Das ist nicht nur im Isaan so, auch auf den Philippienen , Indonesien , Malaysia  oder Inden / Nepal gilt ja das Gleiche.
Die Grundversorgung der Bevoelkerung.
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Helli

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #575 am: 11. Juli 2014, 17:23:56 »

Dass der "Fortschritt" dennoch Einzug gehalten hat, sieht man bei der Reisernte anhand der Mähdrescher, noch vor 15 - 20 Jahren war in der "Pampa" fast nur Sichelschneiden angesagt !
Ist es heute mehrheitlich immer noch. Die "neuen" Mähdrescher sind Raupenfahrzeuge, die beim Naß-Anbau im Matsch versinken (selbst probiert). So einfach ist das also nicht. Letztlich ist dieser schmale (meist) Zusatzverdienst für die Landbevölkerung wegen nicht vorhandener Alternativen lebensnotwendig. Da sind Infrastrukturmaßnahmen gefragt und die gab es bisher im Isaan viel zu wenig.
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namtok

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #576 am: 11. Juli 2014, 18:17:02 »

Zumindest den Einsatz von pflugziehenden Wasserbüffel scheint es schon länger nicht mehr zu geben.

Da hat sich dann doch der effektivere "Khwai Lek" durchgesetzt...  {--
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Burianer

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #577 am: 11. Juli 2014, 18:29:40 »

Bei uns in der Gegend  wird der Reis  mit den  Maschienen  geerntet.  Manche schneiden noch mit der Hand    und anschliessend kommt so ein LKW  mit Dresscheinheit,  oder aber direkt  mit der Dresschmaschiene.
Die letzte Reifezeit des Reises regnet eh nichtmer, sodass der Boden genuegent Festigkeit aufweisst.
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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #578 am: 11. Juli 2014, 20:16:15 »

@namtok

Das Beispiel mit dem Schrebergarten ist ganz ausgezeichnet.

Werden sie als Liebhaberei betrieben, lasse ich sie hier außen vor. Wenn nicht, dann dienen sie typischerweise dazu, Geld zu sparen. Als Erwerbsquelle eignen sie sich eher nicht.

Mein Szenario lautet, Mechanisierung des Reisanbaus ist nicht möglich. Arbeitskräfte können nicht bezahlt werden. Dann bedarf es keines Wirtschaftsbuches, die Kenntnis der Grundrechenarten reicht völlig aus.

Ich komme  zu dem Ergebnis, dass der Bauer dann nur noch die Fläche bewirtschaftet, die er selbst beackern kann. Das wird in aller Regel weniger sein, als er mit Hilfskräften bewirtschaften könnte. Im Ergebnis wird er weniger produzieren und im Grenzfall reicht es nur noch zur Selbstversorgung.

Damit ist der Betrieb als Erwerbsbetrieb ausgeschieden.

Sollte ich hier falsch gedacht haben, ich lasse mich gern belehren.
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vicko

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #579 am: 11. Juli 2014, 23:49:46 »

Damit ist der Betrieb als Erwerbsbetrieb ausgeschieden.

Dann stimmt die Hypothese, dass nur mit staatlicher Subventionspolitik, die Reis-Landwirtschaft letztendlich einen Fortbestand haben kann, was ja auch in Europa oder in den USA, mit anderen landwirtschaftlichen Produkten erfolgreich praktiziert wird.
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namtok

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #580 am: 11. Juli 2014, 23:53:39 »

Aus dem Schulwissen in "Wirtschafts- und Rechtslehre" kann ich mich erinnern, dass es nicht nur "Erwerbsbetriebe" , sondern  Haupt-,  Neben- , und Zuerwerbsbetriebe gibt  {--


Daw wissen die Leute selbst, dass sie vom Reisanbau auf der eigenen Kleinparzelle alleine nicht mehr leben können:



This is beautiful alright but please do not romanticize it. It's darn hot, dusty and barren in the summer. Each household has at least one member who works in town to support the family. They can't live off of rice farming alone.
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Kern

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #581 am: 12. Juli 2014, 02:27:02 »

Hallo Arthur

Mein Szenario lautet, Mechanisierung des Reisanbaus ist nicht möglich. Arbeitskräfte können nicht bezahlt werden.

Da sehe ich einige Gedankenfehler. Auch bei uns im tiefsten Isan schreitet die Mechanisierung sogar für kleine Felder voran.

Zum Pflügen werden so gut wie gar keine Wasserbüffel mehr eingesetzt, sondern (wie namtok schon umschrieb) mindestens die kleinen einachsigen Mitlauf-Traktoren mit abnehmbaren Pflug.


Aber das Setzen der Reispflanzen geschieht noch fast ausschliesslich von Hand. Solche Pflanz-Maschinen (wie hier >>http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=9709.msg1135854#msg1135854<< von farang gezeigt) sieht man bei uns selten.
Bei der Reisernte wird immer noch sehr vieles mit der Hand geschnitten (in kleinen Feldern sowieso). Solche kleinen Mähdrescher (und gute Fahrer dafür  :-) ) ...

... sind noch die Ausnahme.

Aber nach meiner Schätzung werden weniger als 2 % des Reises mit der Hand gedroschen.
Also nicht so...


... sondern mit solchen (oft antiquierten) Maschinen.



Zum Thema "Bezahlung"

Der Isan ist sehr ländlich, und große Teile der Bevölkerung sind traditionell darauf eingestellt, zu Pflanz-Zeiten und zu Ernte-Zeiten tagelang und etliche Stunden pro Tag die Finger fliegen zu lassen.
Es gibt viele einheimische Tagelöhner, die teils 300 Baht bekommen (manche sind auch mit 250 Baht zufrieden) und teils mit Reis oder anderen Lebensmitteln bezahlt werden.

Außerdem gibt es viele Handwerker usw., die genau zur Erntezeit ihrem Betrieb kurzzeitig den Rücken kehren, um ihren Verwandten, Freunden etc. zu helfen.

Zusätzlich gibt es bei der Landbevölkerung oft den großen Zusammenhalt, dass man sich untereinander ohne Bezahlung hilft. Nach dem Motto: heute helfe ich dem Nachbarn, und der hilft morgen mir.

Ferner haben die verschieden Reissorten teils verschiedene Pflanz- und auch Ernte-Zeiten. Gute Bauern bedenken das vorher und sind dadurch zeitlich flexibler.

---
Zum Schluss noch 2 Gedanken

Das Reis-Verpfändungs-Programm war und ist ganz großer Mist. Aber grundsätzlich ist es schon wichtig, dass die Regierungen dafür sorgen, dass der wichtige Reisanbau rentabel bleibt.

Und wie überall auf der Welt haben natürlich auch die thailändischen Bauern das Grund-Problem, dass sie sich selber gut vermehren, aber ihre Felder nicht.  :-)
Und dass auch im tiefen Isan die Landpreise explodieren, ist für viele Bauern ein Desaster.
« Letzte Änderung: 12. Juli 2014, 02:37:27 von Kern »
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Helli

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #582 am: 12. Juli 2014, 03:38:39 »

In einem TV-Bericht über den Reis-Anbau anderswo (ich weiß nicht mehr, wo das in Asien war)
habe ich so einen kleinen "Nachlauf"-Traktor mit wasser- und matschgängigen Stahlrädern
gesehen mit einem Mähbalken quer vorne dran. Dieser Balken hat die Reishalme geschnitten
und im Bündel automatisch auf die Seite gelegt. Das ging ratz fatz. Nach dem üblichen Nach-
trocknen (2-3 Tage) in der Sonne wurden diese Bündel nur noch mit den Händen zur Dresch-
maschine gebracht.
Es gibt also schon Ideen (leider nicht in Thailand - hab' ich dort noch nie gesehen) für eine
weitere und brauchbare Mechanisierung, aber ich denke, da fehlt dann eine adäquate Kapital-
decke bei den Farmern.
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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #583 am: 12. Juli 2014, 07:57:52 »

Mehrfach wurde an dieser Stelle beklagt, wie schwierig es ist, Saisonarbeiter zu finden. Wenn ich hier meinen Vorrednern folge, braucht es die dann eigentlich nicht.

Damit sind dann auch meine Überlegungen, was passiert, wenn man Saisonarbeiter benötigt, die aber nicht ausreichend bezahlen kann, gegenstandslos.
« Letzte Änderung: 12. Juli 2014, 08:42:19 von arthurschmidt2000 »
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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #584 am: 12. Juli 2014, 12:53:49 »

Womit der Kreis an sich geschlossen wäre.

Also setzt man auf unbezahlte, unterbezahlte oder anderweitig bezahlte Arbeitskräfte. Siehe das Bild mit den reispflanzenden Soldaten  :-)
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