Ban Lamai ist ein Fischerdorf, das Jahrhunderte früher dort war, als die Touristen. Schon vor 25 Jahren, als ich das erste Mal dort war, war nur ein kleiner Teil dieses Strandes wirklich gut. Seitdem ist das nicht besser geworden. Der einst hier durch Ban Lamai ins Meer laufende Bach ist seit mindestens 15 Jahren die meiste Zeit des Jahres völlig ausgetrocknet, weil das gesamte Wasser für die Touristen gebraucht wird und schon auf dem Berg, von dem es kommt, abgezapft wird.
Weil kein Wasser mehr regelmäßig fließt, muß der dadurch zum reinen Abwasserkanal plus Müllhalde gewordene "Khlong Lamai" jetzt ein oder zweimal im Jahr gereinigt werden. In der Regenzeit, die jetzt gerade in Samui war, bricht der Khlong dann wieder durch die inzwischen aufgeschwemmte Sandbarriere am Strand. Da geht dann natürlich alles mit raus... Die Upcountry-Thais lassen leider auch in Samui grundsätzlich alles stehen und fallen, wo immer sie gerade sind, und vermüllen das Land ihres so überaus geliebten Königs nach Herzenslust. So ein leerer Khlong ohne Wasser wird da schon mal schnell voll mit Müll.
Noch so ein abschreckendes Beispiel ist übrigens der Khlong in Ban Hua Thanon (von Lamai aus gerade weiter über die Khlongbrücke am Markt fahren...)
Samui ist eine ökologische Katastrophe, auf der längst zehnmal mehr zusammengepferchte Menschen versorgt werden müssen, als diese Insel verkraftet. Am Chaweng Noi Strand, einst der beste der Insel, stehen das ganze Jahr über ohne Pause auch in der Nebensaison jeden Tag vier bis fünf Reihen Liegestühle eng nebeneinander (First Bungalow, Fair House, First House... gehört übrigens alles derselben Familie).
Und der Sand klebt in der ruhigen Saison geradezu vor Essensresten. Bei Windstille liegt ein penetrant-intensiver Geruch nach Sonnenmilch in der Luft und es gibt zehnmal mehr Zigarettenkippen im Sand als Muscheln. Dazu kommen die unvermeidlichen Ölklumpen und Hunde-Tretminen. Wo der Strand nicht täglich gereinigt wird, türmt sich der angeschwemmte Müll an der Gezeitengrenze Halbmeterhoch.
Am Chaweng wird ebenso auch das Wasser aus dem dort künstlich geschaffenen Binnensee regelmäßg bei Nacht und Nebel ins Meer gepumpt.
Und am Kata/Karon in Phuket schwimmen bei gewissen Windrichtungen auch die Fäkalhaufen samt rosa Touristen-Toilettenpapier an den Strand zurück.
Wo zu viele Menschen sind, wird eben leider auch zu viel gesch***...
Die Touristen baden in Lamai und Chaweng jetzt sozusagen in der Kloake, die sie selbst verursacht haben.
Massentourismus in Reinkultur, auch wenn einem die Reiselyriker mit ihren alten Polfilterphotos aus den 1980er Jahren was ganz anderes weismachen wollen...