In der Ärztezeitung schreibt ja jemand seine Bedenken welche auch mir durch
den Kopf gingen.
"Eine Alternative zu GKV oder PKV?
So neu ist die Idee einer "Solidargemeinschaft" auch nicht - viele der heutigen PKV-Unternehmen sind bereits im 19. Jahrhundert als Versicherungsvereine auf Gegenseitigkeit gegründet worden und verfolgten (damals) die selben Ziele wie Solidago & Weitere. Nur haben diese frühen VVaG frühzeitig erkannt, dass sie bei teuren Behandlungsfällen schnell an ihre Grenzen stoßen und sich deshalb zu den heutigen Unternehmen weiterentwickelt.
Geringere Beiträge als Kassenmitglieder und dennoch mehr Leistungen? Bedingt durch extrem niedrige Verwaltungskosten?? Hier zahlen die Mitglieder 10 %, in der GKV 15,5 %. Da müssten in der GKV ja mehr als ein Drittel der Beiträge in Verwaltungskosten fließen. In Wirklichkeit sind es aber nur knapp über 5 %. Die zahlt ein Solidago-Mitglied im übrigen auch (15 € von durchschnittlich 300 € sind 5%)!
Die nierigen Beiträge können somit eigentlich nur auf einer unzureichenden Risikoabsicherung beruhen. 5.000 € Krankheitskosten bei einem Beinbruch sind doch eher unbedeutend. 60.000 € nur für Medikamente bei Hepatitis C, 120.000 € für ein Neugeborenes unter 600 g, mehrere hunderttausend € für aufwändige Krebsbehandlungen oder ein Bluter, der jedes Jahr über eine Million € Kosten verursacht, sind keine Exoten, sondern Realität. Wenn sich der Verein nur einen solchen Fall einfängt, dann kommt das böse Erwachen.
Solche Solidargemeinschaften können sinnvoll sein als Ergäzung zu GKV, PKV oder Beihilfe für Leistungen, die dort nicht bezahlt werden. Weil die Grundversorgung über diese Versicherungen gewährleistet ist, bleibt das Risiko gering. Als volle Alternative zu einer "richtigen" Krankenversicherung aber kann das nur eine gewisse Zeit gutgehen. Nicht umsonst besteht in Deutschland die Pflicht, eine Krankenversicherung zu haben."