War mir komplett neu!
„Der Geruch der Verwesenden verbreitete sich in alle Richtungen“Jahrzehntelang hatten die Schweizer Fußsoldaten die Schlachtfelder des Spätmittelalters beherrscht. Auch bei Marignano stürmten sie 1515 siegesgewiss gegen die Franzosen an. Die aber verfügten über neue, furchterregende Waffen.
Sie galten als die härtesten Soldaten ihrer Zeit. Mit ihren langen Hellebarden, die zu Stoß und Hieb gebraucht werden konnten, hatten die Eidgenossen ganze Ritterheere über den Haufen gerannt. Ihr größter Triumph gelang den Schweizern 1512, als sie mit der Weltstadt Mailand das Tor nach Italien eroberten und mit Ludovico Sforza einen Marionettenherrscher installierten. Kein Geringerer als Niccolò Machiavelli prophezeite ihnen damals die Schaffung eines neuen Imperiums. . . . . .
. . . . . . . .Sicher ist wohl, dass Franz I. die Vernichtung der Überlebenden verhinderte und ihnen sogar Geleitschutz gab, um sie vor der Rache der Italiener zu schützen. In dem Frieden, der ein Jahr später geschlossen wurde, überließ der König den Eidgenossen das Gros ihrer früheren Eroberungen, das Tessin. Damit erwies sich der König als weitsichtiger Politiker. Denn die Schweizer kamen zu dem Schluss, dass ihre Großmachtambitionen gegen die Ressourcen der großen Fürstenstaaten keine Chance hatten, und gaben sie auf. Seitdem gilt Marignano als Initialzündung der Schweizer Neutralität.
Stattdessen entwickelten sie für ihre Kampfkraft ein neues Geschäftsmodell. Sie verkauften sie an den Meistbietenden, vor allen anderen an die Krone Frankreichs. Doch es gab auch andere Kunden, die Päpste zum Beispiel. Die rekrutieren seit mehr als 500 Jahren eidgenössische Söldner für ihre Schweizergarde.
https://www.welt.de/geschichte/article200268512/Marignano-1515-Als-die-Schweiz-aufhoerte-Grossmacht-zu-sein.htmlfr