@ arthurschmidt2000
Es ist völlig richtig das die "Nennleistung" von Photovoltaikanlagen nur bei optimaler Sonneneinstrahlung zur Verfügung steht. Nachts geht rein gar nichts, bei schräger Sonneneinstrahlung geht weniger und bei wolkenverhangenem Himmel herzlich wenig.
Trotzdem ist die Nennleistung keine irreführende Werbung, sondern ein brauchbarer Anhaltswert, da die Zusatzkomponenten (Wechselrichter etc.) auf diese zeitweise zur Verfügung stehende Leistung abgestimmt sein müssen.
So entspricht in D z.B. von der Nennleistung her 1 MW installierte Leistung Photovoltaik rd. 30 – 40% dem MW installierter Leistung Windkraft.
Auf die Jahresleistung trifft dies sicher zu. Auch ist Strom aus Windkraft kostengünstiger als der aus Photovoltaik. Allerdings ergänzen sich beide Technologien sehr gut.
Windkraft steht insbesondere dann vermehrt zur Verfügung wenn die Sonne nicht scheint, und umgekehrt: Bei strahlendem Himmel weht kein einiges Lüftchen.
Zudem arbeiten nur sehr große Windkrafträder effizient. Insbesondere solche die auf hoher See liegen. Sie eignen sich somit nur zur dezentralen Energiegewinnung, und benötigen damit, genau wie Kohle und Kernkraftwerke, gewaltige Stromnetze.
Bei Photovoltaikanlagen hängt die Effizienz jedoch nicht von ihrer Größe ab, gerade kleine Anlagen bringen den größtmöglichen Nutzen, da sie direkt ins Hausnetz eingespeist werden können.
Generell zur Effizienz von Stromerzeugern:
Die Statistiken werden gewaltig "frisiert".
- Bei Photovoltaik wird die installierte Nennleistung mit der Einspeisung ins öffentliche Netz verglichen. Solarstrom der vom Hausbesitzer selbst verbraucht wird, bleibt unberücksichtigt.
Neuere Anlagen arbeiten auch bei geringer Sonneneinstrahlung mit hoher Leistung. In der Statistik wird jedoch nur der Gesamtwert der installierten Leistung mit der ins öffentliche Netz eingespeisten Leistung verglichen. Somit gaukelt die Statistik Werte vor, die vom Stand der Technik längst überholt sind. - Windkraftanlagen speisen den erzeugten Strom (abgesehen vom Eigenverbrauch) zu 100% ins öffentliche Netz ein. Schon daher ist ihre statistisch erfassbare Effizienz weit höher als die von Photovoltaikanlagen. Aber auch hier gilt: Installierte Nennleistung versus abgegebene Leistung.
Ältere Windkrafträder sind auf eine bestimmte Windgeschwindigkeit optimiert. Bewegt sich die Luft langsamer, erzeugen sie weit weniger oder gar keinen Strom, bei zu hoher Windgeschwindigkeit wird ihr Generator abgekoppelt. Das Windrad dreht sich dann zwar wunderschön schnell, erzeugt jedoch keinen Strom. Moderne Windräder können jedoch ihre Flügel verstellen und dadurch über einen weiten Windgeschwindigkeitsbereich ihre Nennleistung zu 100% ausnutzen. An günstigen Standorten erreichen sie damit im Jahresmittel mehr als 70% Effizienz. - Kohlekraftwerke arbeiten mit 30 (Alte) bis 70% (neueste Technologie) Effizienz. Hier wird jedoch nur die in der Kohle gespeicherte Energie mit der erzeugten elektrischen Energie verglichen. Die beim Kohleabbau und dem Transport aus Brasilien oder Australien verbrauchte Energie taucht in der Statistik nicht auf.
- Kernkraftwerke kommen in der Statistik auf über 90% Effizienz. Allerdings bezieht sich diese Angabe nur auf aktive KKWs.
Anlagen die nie ans Netz gingen (z. B. Kalkar) tauchen in der Statistik ebenso wenig auf, wie solche die längst außer Betrieb genommen wurden. Einmal in der Statistik erfasste Photovoltaik- oder Windkraftanlagen bleiben jedoch auf "ewig" in der Statistik stehen, selbst dann wenn sie nicht mehr mehr existieren oder außer Betrieb sind, da man sie zwar bei Netzanschluss anmelden, sie jedoch nach Betriebsende nicht wieder abmelden muss.