„Einerseits gibt es Begriffe, die durch die Nazis eingeführt wurden, wie das Wort ‚Lügenpresse‘. Da ist der Fall eindeutig. Wer solche Wörter gezielt benutzt, bedient sich am Gedankengut der Nationalsozialisten. Und da frage ich mich, warum überhaupt noch darüber diskutiert wird, ob solche Ideen rechtsradikal sind.“
Diese Aussage stammt aus dem Artikel „Benutzt du diese Nazi-Sätze – ohne es zu wissen?“ – erschienen beim Spiegel-Online-Ableger „Bento“. Natürlich weiß auch ich, dass es sehr einfach wäre, sich über die fakten-resistente Inkompetenz und das Allgemein(un)wissen der geistig sterilen Bento-Redakteure lustig zu machen. Schließlich gibt man auch nicht damit an, in einer Förderschule für geistig behinderte Menschen ein Schachduell gewonnen zu haben.
Aber die Aussage stammt eben nicht von der Autorin Hanna Zobel, sondern ihrem Interviewpartner Anatol Stefanowitsch. Anatol Stefanowitsch ist nach Angaben der links- und doofextremen „Bento“-Redaktion Sprachwissenschaftler an der FU Berlin. Ich brauchte ungefähr 5 Minuten, um nachzuweisen, dass das Wort „Lügenpresse“ – anders als seitens Stefanowitsch behauptet – eben nicht „durch die Nazis eingeführt“ wurde.
Abgebildet sind die ersten beiden Seiten der Wiener Zeitung vom 02. September 1835. Spätestens seit 1848/49 gehörte das Wort „Lügenpresse“ im gesamten deutschsprachigen Raum zum allgemeinen Sprachgebrauch (anders lassen sich die unzähligen Fundstellen in Presseerzeugnissen aus dieser Zeit nicht erklären). Das Wort lässt sich sogar in einem Lexikon aus dem Jahre 1849 finden. Adolf Hitler wurde erst 40 Jahre später geboren.
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