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Autor Thema: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?  (Gelesen 5739 mal)

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Sonex

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Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« am: 16. November 2008, 04:53:43 »

Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
Ein Staatsanwalt will den Fall von Hopewell um den Bau von Autobahnen und Hochbahnen vor Gericht bringen. Der Staat war verpflichtet worden, 11,8 Milliarden Baht Schadensersatz wegen Entzug der Konzession zu zahlen. Dagegen soll vorgegangen werden.


Der Gouverneur der staatlichen Eisenbahngesellschaft SRT, Yuthana Thapcharoen, teilte mit, was ein Staatsanwalt, Mitglied des Vorstandes, am 14. November auf einer Vorstandssitzung der SRT gesagt hatte. Die SRT war Inhaberin der Konzession und hatte diese Hopewell nach einem Kabinettsbeschluß entzogen.

Ein Schiedsgericht hatte am 9. November entschieden, der Firma Hopewell aus Hongkong Schadensersatz in Höhe von 11,8 Milliarden Baht nebst 7,5% Zinsen zu zahlen.

Die Konzession für Hopewell begann 1991 mit einer Laufzeit von 30 Jahren. Die Firma sollte Hochbahngleise auf einer Länge von 60 Kilometern sowie Autobahnen bauen. 1998 wurde Hopewell die Konzession von der Regierung Chuan Leekpai entzogen, weil sich die Fertigstellung der Projekte verzögerte. Dies lag aber nicht nur an Hopewell selbst, Planungswirrwarr und unzureichende Zusammenarbeit verschiedener zuständiger Behörden auf Thai-Seite machten ein Vorankommen des Projektes fast unmöglich.

Es gibt auch Kritiker, die meinen, Thailand habe sich letztendlich um die Zahlung für erbrachte Leistungen drücken wollen…

Die SRT hat – gemeinsam mit dem Transportministerium, der übergeordneten Behörde – 90 Tage Zeit, Stellung zu nehmen bzw. eine Widerklage einzureichen, um die vom Schiedsgericht verfügte Zahlung zu vermeiden. Ob vor einem Zivil- oder dem Verwaltungsgericht dagegen vorgegangen werden soll, steht noch nicht fest.

Das Transportministerium teilte unterdessen mit, die Entscheidung des Schiedsgerichts sei nicht endgültig. Man habe 90 Tage Zeit, dagegen vorzugehen. bp
Justiz & Polizei, TIP Zeitung für Thailand   15.11.2008 11:28
« Letzte Änderung: 16. November 2008, 09:01:35 von Louis »
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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #1 am: 16. November 2008, 05:34:22 »

Das Hopewell Projekt ist eine faszinierende Sache.

Jeder, der damals den Dong Muang Airport Richtung sonstwo verliess, kennt die Denkmäler.

Die Bangkokianer sind da wie die Berliner und haben den Ruinen Namen gegeben.

Unter anderem: Hopeless Project oder Stonehenge.

Habe aber gehört, dass zumindest Teile wiederbelebt werden sollen. Da ich in Don Muang verwurzelt bin, weiss ich, dass es Besichtigungen gab, mit dem Zweck, eine Eignung für einen zukünftigen "Expressway" auf Schienen gen Norden Bangkoks zu evaluieren. Meines Wissen wurde der positiv beschieden.

Weiter südlich interessiert keinen mehr. Dort war das Projekt an der unausgegorenen Aquisierung der privaten Grundstücke gescheitert.


       
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Horst

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #2 am: 16. November 2008, 05:48:26 »

Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld? 

Der Threadtitel hatte mich zunächst verwundert, sollte Thailand tatsächlich seine Schulden an Hopewell zahlen,
das wäre doch völlig gegen übliche Gewohnheit in LOS.

Doch als ich las das es nur um Kleingeld geht, konnte ich beruhigt feststellen das sich nichts Grundlegendes geändert hat.
Zitat
Ein Schiedsgericht hatte am 9. November entschieden, der Firma Hopewell aus Hongkong Schadensersatz in Höhe von 11,8 Mio. Baht nebst 7,5% Zinsen zu zahlen.


(Bild von 2bangkok.com)

Hopewell hatte bis zum Baustopp bereits ca. 20 Milliarden ThaiBaht in's "Bangkok Stonehenge" verbaut.
Ich kann mir kaum vorstellen das die gegen Zahlung von ein paar Millionen Baht auf ihre Forderung verzichten.
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Louis

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #3 am: 16. November 2008, 09:03:49 »

Es sind Milliarden, wie aus der Überschrift ersichtlich. Die entsprechende Zeile habe ich korrigiert. Anstatt "Mio." und "Mia." sollte ich das wohl lieber ausschreiben, um Tippfehler zu vermeiden.
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Roy †

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #4 am: 16. November 2008, 11:30:34 »

Zitat: Der Threadtitel hatte mich zunächst verwundert, sollte Thailand tatsächlich seine Schulden an Hopewell zahlen,
das wäre doch völlig gegen übliche Gewohnheit in LOS.


Das Resultat des Vermittlungsausschusses ist unverbindlich. Es wird sich der Richter finden, der patriotisch die Interessen des Volkes vertritt. Dieses Risiko müssen eben die Investoren in Thailand eingehen. Sie tun mir absolut nicht leid.

Da gehen übrigens ganz böse Gerüchte herum über die Ursache der Verzögerungen: Fest steht, dass Gordon Wu keine Freigabe von Teilen des zu bebauenden Geländes bekam. Er konnte gar nicht pünktlich fertig werden. Kündigungsgrund war aber die Überziehung des Fertigstellungstermins... Seltsamerweise lagen diese Gebiete in unmittelbarer Nähe von Tabubereichen. Man hätte VON OBEN Einsicht haben können. Und das ist fast undenkbar. Insofern ist alles klar. Und wenn man dann die Hintergründe von Chatichai Choonhavan kennt, der vor zwanzig Jahren das Projekt förderte und auch sonst ein Ärgernis für Tabufreunde darstellte, weswegen er auch weggeputscht wurde, dann sind alle Messen gelesen... Man wird die Patrioten, die dieses Projekt stoppten unter Chuan, nicht bestrafen. Die staatlichen Organe konnten und durften nicht anders handeln, das müssen die Ausländer verstehen. Wenn es sein muss, wird ihnen die Information eben durch ein offizielles Gerichtsurteil mitgeteilt. Wetten?
« Letzte Änderung: 16. November 2008, 11:52:08 von Roy »
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Horst

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #5 am: 16. November 2008, 20:24:31 »

@ Louis,

Jetzt stimmt die Größenordnung, doch abgesehen davon, ob das Geld jemals ausgezahlt wird, Hopewell hatte mit Einnahmen aus dem (fertiggestellten) mit ca. 200 Milliarden Baht über 30 Jahre gerechnet.
Große Unternehmen rechnen langfristig. Da keine Trasse==>keine Mauteinnahmen, fehlt denen Jahr für Jahr Geld in der Kasse, da vermutlich für weitere Projekte als Finanzierung verplant war.

Neben Hopewell wurden viele weitere internationale Bauunternehmen nach der bewährten Masche über den Tisch gezogen.

Aus deutscher Sicht, sind insbesondere die Mautstrecke nach Don Muang (Dywidag) und der Bangna-Expressway (Burapha Withi) Brücke (Bilfinger/Berger) erwähnenswert.

Mit Dywidag wurde Zahlung nach Fertigstellung vereinbart, am Ende gab's kein Geld, sondern man gestatte Ihnen ein paar Jahre lang Maut einzutreiben.
Die Höhe der Maut wurde allerdings von "Oben" reglementiert. Welche Konsequenz das für Dywidag hatte, kann jeder ergoogeln.

Bilfinger/Berger wurde während der Bauarbeiten ebenfalls der "Vorschlag" gemacht das sie statt des vereinbarten Bargeldes Maut kassieren dürften.
Nachdem B/B ganz und gar nicht damit einverstanden waren, änderte man auf die Schnelle den Alien-Act , worauf ausländischen Ingenieuren von
heute auf morgen verboten war ihre Baustellen zu betreten.
In diesem einen Fall musste Thailand letztlich klein bei geben, das Gesetz wurde zwar nicht zurückgenommen, aber nicht mehr auf B/B angewendet,
nachdem diese spontan die Bauarbeiten einstellten und ihre Fahrzeuge auf dem darunter liegenden Banga-Trad Highway "parkten", wodurch es de fakto nicht mehr möglich war auf dem Landweg von Bangkok in die Ostprovinzen zu kommen (der Motorway 9 war zu der Zeit noch in Bau, und Italian-Thai baute zeitgleich die alte Sukhumwit bei BangPu auf vier Fahrspuren aus).

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Roy †

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #6 am: 17. November 2008, 00:19:02 »

Danke, Horst! Ich hatte das eigentlich als Nachschlag geplant.
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Horst

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #7 am: 17. November 2008, 00:30:22 »

@ Roy, sorry wenn ich dir den Stoff weggenommen habe.

Aber du kannst das Thema immerhin noch weiter ausbauen.
Da gibt es sicher noch hunderte vergleichbarer Beispiele.

Etwa Italian-Thai und die Skytrainlinie. Die hatten sich bei der Angebotsabgabe sicher nicht vorstellen können, unter welch verschärften Bedingungen sie bauen mussten.

Oder, Steir-Daimler-Puch (die Feuerwehrfahrzeuge). Klar, da war vermutlich Filz im Spiel. Aber das die Ware beschlagnahmt wurde, und bis jetzt noch nicht bezahlt wurde  ...
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Louis

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #8 am: 17. November 2008, 12:18:37 »

Die SRT hat den Spieß jetzt umgedreht und will 200 Milliarden Baht von Hopewell.

http://www.thailandtip.de/tip-zeitung/nachrichten/news/hopewell-nicht-zahlen-sondern-kassieren//back/2/
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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #9 am: 18. November 2008, 07:55:53 »

Die Aufrollung dieses Falles, und die Gegenklage kommt vom Thaistaat genau zum richtigen Zeitpunkt, um das angeschlagene Vertrauen der Ausländischen Investoren noch weiter zu zerstören.
Da aber  Thailand nach den Lügen der Thai Medien in Thailand keine Wirtschafts - Bank - Touristen Kriese hat, und wenn überhaubt nur am Rande betroffen wird, kann man ja auf Ausländische Investoren gut verzichten.
Sawadii Thailand, was auf Deutsch Übersetzt Heil Thailand, nur immer weiter so:
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Roy †

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #10 am: 18. November 2008, 08:19:01 »

Ist der Ruf mal ruiniert, lebt's sich gänzlich ungeniert. Just ignore them! Thailand lebte jahrhundertelang auch ohne Ausländer, und die Oberen, die sich jetzt wieder richtig aufs Pferd setzen, noch besser und absolutistischer als jetzt...

Konfrontationskurs auf der ganzen Linie. Wir sind wir, alle andern sind nichts. Wir Farangs sehen herrlichen Zeiten entgegen. Im Isaan verkriechen ist keine schlechte Möglichkeit. Aber die haben ja auch schon Computer.
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Mai Mii

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #11 am: 18. November 2008, 09:16:54 »

Wenns ganz schlimm wird Roy kannst du zu mir kommen in den Isaan.
Reis und Somtam haben wir genug.
Und wie du richtig schreibst gibt es ja auch schon Compiuter hier.
Das heisst auch hier wirst du schon Überwacht und mit Verstecken ist also nichts.
Dann schon eher in Pattaja oder Bangkok da fällt dein Weises Gesicht viel weniger auf. ( wegen der vielen weiss macher Cream die da verkauft wird):D
Du hast Recht, ein Sündenbock muss her, wer anders alls die Farangs die den armen Thailändern den Glauben nehmen an das Alt hergebrachte, durch die Einführung von Demokratie und dieser Forderung der Weltgemeinschaft,die einen Ausgleich zwischen Arm und Reich bringen sollte.
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goldfinger

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #12 am: 22. April 2019, 15:16:15 »

Hopewell bekommt 12 Milliarden Bath

Das Oberste Verwaltungsgericht erklärte, dass das Verkehrsministerium der Hopewell Holdings innerhalb von 180 Tagen eine Entschädigung zahlen muss. Mit dem Urteil des Gerichtshofs wurde eine Entscheidung aus dem Jahr 2008 aufgehoben, mit der das Ministerium von der ungerechtfertigten Kündigung des Vertrags freigesprochen wurde.

http://www.khaosodenglish.com/news/business/2019/04/22/court-orders-govt-pay-12b-baht-over-failed-hopewell-project/
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Es gibt Staubsaugervertreter, die verkaufen Staubsauger. Es gibt Versicherungsvertreter, die verkaufen Versicherungen. Und dann gibts noch die Volksvertreter…

Vimana

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #13 am: 22. April 2019, 16:23:30 »

Erstmal abwarten, da wird sich bestimmt noch ein juristischer Ausweg finden lassen.
Thailand ist in der Richtung ja bekanntlich durchaus kreativ. :-)
Aber falls doch bezahlt wird, ist die Verzinsung von 7,5% mit Zinseszins seit 1998 (?) Bemerkenswert. ;D
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tom_bkk

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Re: Guter Hoffnung: Bekommt Hopewell doch noch Geld?
« Antwort #14 am: 22. April 2019, 17:25:07 »

Die haben noch viel mehr verdient, das Stonehenge in BKK war ein jahrelanges Weltkulturerbe  C--
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