@franzi
"Oder nicht ?"
Nein,denn die Stadt Wien hat keine Polizeipferde.Die demnaechst eingestampfte Polizei-
staffel unterstuende dem Innenministerium,aus deren Budget das alles zu bezahlen ist.
Der derzeit amtierende Innenminister,laesst die ganze Sache evaluieren und als Ergeb-
nis kann man erwarten,dass die polizeilichen Reiter bald der Vergangenheit angehoeren.
Es war eine Schnapsidee,des "besten Innenminister aller Zeiten",der sich in den Kopf ge-
setzt hat,Polizeibeamte auf Pferderuecken zu setzen.
Das ging ja gewaltig in die Hose.
Der Oeffentlichkeit wurde weisgemacht,dass die Kosten niedrig seien.Kolportiert wurde,
dass pro Jahr mit ca.250.000 Euros zu rechnen sind.Kurze Zeit spaeter wurden vom Minist-
erium die Kosten auf 600.000 erhoeht.
Das ist aber nur die halbe Wahrheit.
12 Pferde wurden angeschafft,fuer die eine ca. 2 jaehrigen Ausbildungszeit vorgesehen
war.
9 Reiterinnen und 2 Reiter sollen die Pferde bereiten und 2 Stallburschen,die monatlich
5.000 Euro kosten sorgen im Stall.
Von Juni 2018 bis 31.Maerz 2019 waren fuer dieses Personal 44 Krankheitsfaelle mit 239
Krankenstandstagen zu verzeichnen,wobei 77 Tage auf Dienstunfaelle zurueckzufuehren sind.
Auch die Pferdchen verursachten in dieser Zeit Tierarztrechnungen von ueber 5.000 Euros.
Man hatte einfach keine gute Hand bei der Auswahl der Tiere und das trotz hochkaraetiger
Kommission.Es mussten ja zwei Wallache wieder abgegeben werden.
Derzeit sind die Pferde in Wr.Neustadt in der Militaerakademie stationiert.Die Renovierung
und Adaptierung der Stallungen,soll sich auf 1 Million belaufen haben,der Ankauf von Saet-
teln und Zaumzeug weitere 50.000 Euro.
Auf dem Gelaende sollen die Pferde trainiert werden,sie an Menschenansammlungen,Laerm
und Verkehr zu gewoehnen.
Leider hat aber der Buergermeister kein gruenes Licht gegeben,dass die Reiterstaffel auf
oeffentlichen Flaechen ( Strassen,Plaetze)da herumreitet,ohne dass "Gefahr im Verzug "ist.
Auch der Einsatz der Polizeipferde wurde festgelegt.Streifentaetigkeit auf der Donauinsel und
Praterauen.Keinesfalls sollen die Pferde bei Demonstrationen eingesetzt werden, nur dann
und wann sollen sie bei repraesentativen Zwecken als Aufputz dienen.
Eine fixe Stationierung sollte nahe Wien sein,denn der taegliche Transport von Wr.Neustadt
zur Donauinsel kostet Geld,Zeit und ist ein Stressfaktor fuer die Pferde,den man moeglichst
kurz halten will.
In Klosterneuburg fand man ein weitlaeufiges Gelaende,dass sich als staendiges "Hauptquart-
ier"eigenen wuerde.Stallungen gab es schon,eine Reithalle war vorhanden und vor allen eine
ausreichende Koppel.
Alleine vor dem Kaufpreis von 14 Mio schreckte der "beste Innenminister aller Zeiten " der-
art zurueck,dass er verzichtete den Kaufvertrag zu unterzeichnen.
Der Innenminister hat versaeumt zu realisieren,dass seitens der Polizei kein Bedarf an einer
berittenen Abteilung angemeldet wurde und auch,dass die Polizeigewerkschaft sich gegen
die Reitertruppe ausgesprochen hat.
Er hat auch uebersehen,dass es in Wien seit 1950 keine berittene Polizei mehr gibt und da-
her das Argument einer Traditionspflege nicht mehr zutrifft.
Was bleiben wird,ist das Foto eines selig lachenden Ministers,hoch auf dem Pferd mit blauer
Schabracke.Den selben Gesichtsausdrucks finde ich auch auf einem Foto von meinem 4 -
jahrigen Sohn,als er zum ersten Mal auf einem Pony sass.
Jock