Der "See" ist relativ klein und traegt den Namen Toplitzsee.
Gerademal 1,9 Km lang und 400 m breit und doch der geheimnisvollste See
Oesterreichs.
Da er zu Fuss wegen der Felswaende nicht zu umrunden ist,sollte er sein
stilles Dasein,mehr oder weniger unbeachtet,vom Tourismus abgeschirmt,nur
fuer Einheimische von Begriff sein.
Dass dem nicht so ist und seit Jahrzehnten der Ausgangspunkt fuer Schatzsucher,
staatlicher Erkundler,sowie Ewiggestriger ist,ist dem vermuteten Versenken
von Gold,Platin und Pfundnoten in ungeheurem Ausmass zu verdanken.
Gefaelschten Pfundnoten versteht sich,mit denen die Nazis die englische Wirt-
schaft so schwaechen wollten,dass England kapituliert.
Aber es war nicht so einfach englische Pfundnoten zu faelschen.
Um diese Operation Bernhard durchfuehren zu koennen,mussten die besten Kraefte
herangezogen werden.Diese fand man in den Konzentrationslagern.
Ca.140 Personen hatten das "Glueck" und konnten vorerst ihr Leben dadurch retten,
dass sie sich in den Dienst der Sache stellten.
Nicht alleine handwerkliches Geschick war notwendig,sondern man musste heraus-
finden,wie die Beschaffung des Papieres auf denen die Pfundnoten gedruckt waren,
bestand.
Da bei der Papierherstellung Wasser ein wichtiges Element ist und sich das Wasser bei
der Herstellung des Papiers der Pfundnoten dadurch abhebt,dass es schwebstoffarm
ist,dauerte es eine Weile,bis die Deutschen gleichwertiges Wasser fanden.
Teiche die einen gewissen Fischbestand hatten,war das ideale Wasser.
Aber bis man da draufkam.
Relativ schnell fand man heraus,dass die Druckertinte aus einem Gemisch von der Asche
deutscher Weinstoecke,welche mit Leinsamenoel verkocht wurden,bestand.
Ein groesseres Problem stellte die komplexe mathematische Zusammensetzung der
Seriennummern dar.
Um vor Faelschungen sicher zu sein,wurden absichtlich gewisse Zahlen bei der Num-
merierung,kaum merklich abgeaendert.
Zwei Jahre wurde ohne grossen Erfolg experimentiert,bevor man 1943 in die Gross-
produktion einstieg.
Hauptsaechlich wurden 5,10,20 und 50 Pfundnoten gefaelscht.
Ein Teil wurde dazu verwendet,kriegswichtiges Rohmaterial zu bezahlen,mit einem
kleinen Teil wurde Spione,die fuer Deutschland arbeiteten honoriert.
Der allergroesste Teil sollte tonnenweise ueber England abgeworfen werden.
Dazu kam es allerdings nicht,da die Luftwaffe sich querlegte und den kostbaren
Sprit fuer Militaereinsaetze als notwendiger erachtete.
Aber auch die gedrungenen Faelscher leisteten Widerstand.
Einseits verzoegerten sie ihr Leistung,andererseits stachen sie Loecher in das Wappen
auf den Pfundnoten.
Es war damals ueblich,Geldscheine mittels Nadeln zusammenzufassen,aber niemals
haetten Englaender durch das Wappen gestochen.
Die hergestellte Menge (Wert) der gefaelschten Noten entsprach 15 % des Geldum-
laufs in England und stellte eine Gefahr dar.
Daher hat die Bank of England sofort nach Kriegsende die 5 Pfund Banknote durch
eine neue Serie ersetzt,da sie die meist gefaelsche Note war.
Die Schatzsucher am Toplitzsee fanden tatsaechlich einige Kisten mit Falschgeld.
Heute wertlos,aber das Gold und das Platin,welches am Grund des Toplitzsees schlum-
mert,loest immer noch Phantasien aus.
Um der Maer den Boden zu entziehen,fanden einige Expedition mit staatlicher Ge-
nehmigung statt.
Man fand so gut wie nichts,weil man den Grund des Sees nicht erreichen kann.
Baeume,die seit Jahrzehnten den Grund verklausen,verhindern Klarheit ueber die ver-
sunkenen Schaetze zu finden und die Augenzeugen,die jeden Schwur leisten wuerden,
dass sie genau gesehen haben,wie die SS lastwagenweise Kisten entladen haben,sind
seit langem mausetot.
Diese Faelschungsaktion hat ihren Zweck nicht erfuellt,eine andere ein paar Jahrhunderte
zuvor jedoch schon.
Aber wen interessiert das schon.
Jock