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Autor Thema: Utopische Demokratie-Reformen  (Gelesen 802 mal)

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Alex

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Utopische Demokratie-Reformen
« am: 25. Februar 2015, 08:45:26 »

Utopische Demokratie-Reformen


Wenn ein Volldemokrat von seiner Arbeit erzählt, verfällt ein gewöhnlicher Mensch in ehrfürchtiges Staunen: 70, ja 80 Stunden pro Woche ist der Abgeordnete unterwegs, Termine von früh bis spät, mal in Berlin, mal im Wahlkreis, mal anderweitig vor Ort. Frau und Kinder sieht er nur selten, und wenn, dann hat er diese ein bis zwei Stündchen anderen Terminen gestohlen. Wer das auf sich nimmt, muß sein Land wahrlich lieben, oder?

Die Wirklichkeit sehen wir bei den kurzen Kameraschwenks im Plenarsaal. Der ist zumeist gähnend leer, ein Fünftel der Abgeordneten hocken herum, oft sind es sogar weniger. Brechend voll ist der Saal nur beim Holocaust-Gedenken und wenn über eine Diäten-Erhöhung abgestimmt werden soll. Die vielen Termine finden irgendwo bei alkoholischen Getränken statt, andere Leute nennen das "Stammtisch". Der Abgeordnete selbst drückt sich vor Arbeiten, wo immer er kann. Dank der Fraktionsdisziplin weiß er, wie er abzustimmen hat, da braucht er sich nicht lange zu informieren. Ein Gewissen ist überflüssig, schließlich ist es die Partei, die einem zur Wiederwahl aufstellt.

Der normale Abgeordnete mag studiert haben, sogar einen Doktortitel tragen. Trotzdem ist es sehr unwahrscheinlich, daß er zur intellektuellen Blüte unseres Landes gehört. Wer in einem normalen Beruf gut ist, wird diesen nicht aufgeben, um Hinterbänkler im Bundestag zu werden. Komplette Nullen kann nicht einmal die Politik brauchen, deshalb ist es das Mittelmaß, das letztlich in die Parlamente zieht. Damit sitzt man am Futtertrog der Macht, doch der Neuling hat nur vier Jahre Zeit, Verbindungen zu knüpfen und sich zu bereichern. Wenn die Parteispitze pünktlich zu den Neuwahlen in einen Skandal schlittert, wanken selbst sicher geglaubte Listenplätze. Doch wenn die Wiederwahl klappt, gibt es wieder vier Jahre, um sich die Taschen zu füllen.

Aber wollen wir ein derartiges Handeln diesen Menschen wirklich verdenken? Menschen - das ist das Schlüsselwort, denn wir sind alle Menschen, mit Stärken und Schwächen. In einer Partei sitzen alle im gleichen Boot. Die meisten rudern, nur wenige haben es auf das Sonnendeck geschafft. Und der Laderaum ist voller Schmuggelgut, voller "Leichen im Keller". Die Ruderer wissen nichts davon, und wer aufsteigt, der muß sich derart sicher in den Händen der Parteiführung befinden, daß er es nie wagen wird, etwas zu verraten. Dafür wird Schweigegeld bezahlt, dafür gibt es Pfründen und Pöstchen. Die Partei ist eine Versicherung auf Gegenseitigkeit.

Ja, ich beschreibe hier die Dekadenzphase der Demokratie, die Zerfallserscheinungen, nachdem die Parteien jahrzehntelang geherrscht haben. Bei einem Neuanfang, nach einem Zusammenbruch, sitzen fast immer Patrioten in der Regierung, während Kriminelle in die Gefängnisse geworfen werden. In der Dekadenzphase wandern die Patrioten ins Gefängnis, weil sie die Kriminellen in der Regierung in ihrer Machtentfaltung stören und gefährden. Den Parteien brechen die Fundamente weg, ihre Mitgliederschaft altert, es sterben mehr Mitglieder als neu eintreten. Zu Reformen ist der Machtapparat nicht mehr fähig, denn diese Reformen würden die Mächtigen hinwegfegen.

Weiterlesen hier : http://www.michaelwinkler.de/Pranger/Pranger.html

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Wir sind nicht auf der Welt , um so zu sein, wie andere uns haben wollen !

arthurschmidt2000

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Re: Utopische Demokratie-Reformen
« Antwort #1 am: 25. Februar 2015, 08:52:34 »

Dann hat Thailand ja wohl alles ganz richtig gemacht.
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Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, daß Sie sie äußern dürfen.

malakor

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Re: Utopische Demokratie-Reformen
« Antwort #2 am: 25. Februar 2015, 08:59:25 »

Manche Member werden dafuer geruegt, dass sie so lange Beitraege hier reinkopieren, da wird gesagt, dass ein Link doch genuegt.
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jock

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Re: Utopische Demokratie-Reformen
« Antwort #3 am: 25. Februar 2015, 10:14:48 »

Wenn Herr Michael Winkler die Demokratie und die fuer die Demokratie
arbeitenden Persoenlichkeiten in den diversen Gremien kritisiert,so ist
das nicht neu.

Von Perikles an bis zur Frau Merkel herauf reiben sich in unterschiedlichen
Formen immer wieder Leute an den bestehenden politischen Verhaeltnissen.

Was ich in seinem Aufsatz vermisse ist,was sind die Alternativen ?

Eine absolute Monarchie ?,eine Tyrannis ?,eine Oligarchie ?,der Kommunismus ?

Ist denn bei den vorgenannten Regierungsformen garantiert,dass die faehigsten
und besten Persoenlichkeiten an der Spitze stehen ?

Die Pharaonen hatten bereits eine Form des Hearings fuer die leitenden Minister
eingefuehrt.Aehnliches gibt es auch in den USA und in anderen Laendern,sowie
bei der Bestellung der Kommissare der EU.

Garantien,dass da die richtigen Leute an die richtigen Positionen kommen gibt
es hierbei nicht.Vielleicht mit einer Ausnahme,wenn ich an Herr Oettinger denke.

Jock

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Helli

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Re: Utopische Demokratie-Reformen
« Antwort #4 am: 25. Februar 2015, 12:07:33 »

Weiterlesen hier : http://www.michaelwinkler.de/Pranger/Pranger.html
Eine Idee von diesem Querdenker finde ich bestechend: die Anzahl der Parlamentssitze von den tatsächlich abgegebenen Stimmen abhängig machen! Das gäbe der Politikerverdrossenheit einen ganz neuen Pepp.
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Ein Moselaner regt sich nicht über Dinge auf, die er nicht ändern kann.

Alex

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Re: Utopische Demokratie-Reformen
« Antwort #5 am: 25. Februar 2015, 20:16:31 »

Lieber Malakor ,

das Du als 2 Zeilen Poster PROBLEME ARTIKULIERST wenn Zeilen nicht aus

dem Zusammenhang gerissen werden wollen , dafür habe ich vollstes Verständnis !

Hättest Du in den Link geschaut , wie Jock  wie ich annehme wären solche

Missverständnisse quasi ausgeschlossen gewesen . Hellis Vorschlag auf den Bundestag

angewendet zeigen wirklich neue Perspektiven auf ! Im EU Parlament hat das leider

nicht zu einem füllenden Erfolg geführt . Die " stempeln " ohne anwesend zu sein

streichen die Anwesenheitsprämie ein und gehen ihrer Dinge ! Viel schlimmer als die

Nicht Anwesenheit empfinde ich z.B. wenn über ein Pamphlet  abgestimmt werden soll ,

was in der zur Verfügung stehenden Zeit unmöglich in seinen Auswirkungen auf uns alle

verinnerlicht werden kann . Jock , man muss nicht alles GUT finden , was ein Michael Winkler

publiziert , persönlich finde ich gut , das er Ansätze für eine durchaus notwendige Debatte

anstoesst ! Querdenker wie er schaffen es immer wieder , die MM auf Defizite in der öffentlichen

Bericht Erstattung aufmerksam zu machen . Political Correctness und vorauseilender Gehorsam

sind M.W. fremd ... und das finde ich ausgesprochen erfrischend ... Du nicht ?
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malakor

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Re: Utopische Demokratie-Reformen
« Antwort #6 am: 26. Februar 2015, 08:27:42 »

Alex

Ich habe schon lange die Hoffnung aufgegeben, dass durch irgendwelche Schreibereien sich in DE irgendetwas aendert. Die Politiker sind m.E. einfach ueberfluessig geworden.

Sie denken nur an sich heute und fuer die Zukunft, obwohl sie dem Gesamtvolk verantwortlich sind.

3. Zeile        Ich habe seit meiner Wahlberechtigung immer fleissig gewaehlt, immer eine grosse Partei, und dachte, dass sie gute Entscheidungen fuer unser Volk treffen wird.

4. Zeile        Nun, nach vielen Enttaeuschungen durch viele Regierungen, bin ich zum Wahlverweigerer geworden.

5. Zeile        Und dein Hinweis "Zwei-Zeilen-Poster" ist voellig berechtigt, ich habe in meinem Leben so viel schreiben muessen, dass ich nun mich einfach kuerzer fassen will.

6. Zeile        Und nicht jeder muss ein Schwaetzer sein.

7. Zeile        Schoenen Tach noch.
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