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Thailand-Foren der TIP Zeitung => Hausbau und Renovierung => Thema gestartet von: Philipp am 29. August 2016, 13:35:28

Titel: FI-Schalter, Fehlerstromschutzschalter, Safe-T-Cut
Beitrag von: Philipp am 29. August 2016, 13:35:28
Möchte meine 16 Jahre alte Stromversorgung mit Safe-T-Cut ausstatten.
Habe insgesamt zwölf Stromkreise.
Natürlich unterhält sich meine Frau darüber auch mit den Thais und will mir nun erklären da gäbe es öfters Fehlalarm und somit kein Strom im ganzen Haus.
Wäre blöd wenn man mal einige Tage weg ist und der Kühlschrank taut auf.

Wer hat Erfahrung mit Safe-T-Cut bzw. kann was dazu sagen.
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: Pinkas am 29. August 2016, 13:57:50

Wenn die gesamte Verkabelung sauber gemacht worden ist, gibt es keine Probleme damit. Denn das ist die grösste Fehlerquelle bei den Elektrikern hier. Ist alles jedoch richtig angeschlossen, funktioniert es einwandfrei und sicher.

Sollte eigentlich ein "Muss" sein und ist für mich unentbehrlicher Standard in unserem Haus.

Gruss  Pinkas
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: Suksabai am 29. August 2016, 13:58:31
Natürlich unterhält sich meine Frau darüber auch mit den Thais und will mir nun erklären da gäbe es öfters Fehlalarm und somit kein Strom im ganzen Haus.

Erstens HAST du bereits so etwas wahrscheinlich im Haus (Wamwasser-Durchlauferhitzer) - den ELB (Electric Leakage Breaker).
Wie oft hat der bis jetzt unterbrochen?

Zweitens: Habe vor zwei Jahren den Strom in unseren Haus generalsaniert, u.a. auch einen vernünftigen FI-Schalter (=Safe-T-Cut) eingebaut. Bis jetzt null Pannen.
Zwei Dinge solltest du beachten: ausreichende Belastbarkeit in Ampere und verstellbare Auslöseempfindlichkeit in mA.

Und wenn du ganz sicher gehen willst:
Es gibt auch "intelligente" FI-Schalter mit automatischer Wiedereinschaltung z.B. hier http://www.sureline.de/ (http://www.sureline.de/)

lg

Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: karl am 29. August 2016, 14:04:51
einen Herd kann man daran nicht anschließen.
Wenn der zu viele Ampere überwachen soll, wird der unempfindlich im unteren Bereich, also Personenschutz.
Ich habe daran nur die Steckdosen angeschlossen.
Licht und Aircon lauf außerhalb des Safe-T-cut.
Hatte in den letzten 8 Jahren fast keine Probleme.
Nur ein Elektrogrill mag er nicht. Das Problem liegt aber beim Grill.
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: Philipp am 29. August 2016, 14:38:52

Erstens HAST du bereits so etwas wahrscheinlich im Haus (Wamwasser-Durchlauferhitzer) - den ELB (Electric Leakage Breaker).
Wie oft hat der bis jetzt unterbrochen?


In den 16 Jahren zweimal.

Das erste Mal vor etwa 12 Jahren, aus unerklärlichem Grund.
Das zweite Mal vor etwa 4 Jahren, da war der Druchlauferhitzer defekt.
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: Philipp am 29. August 2016, 15:10:05

Zweitens: Habe vor zwei Jahren den Strom in unseren Haus generalsaniert, u.a. auch einen vernünftigen FI-Schalter (=Safe-T-Cut) eingebaut. Bis jetzt null Pannen.
Zwei Dinge solltest du beachten: ausreichende Belastbarkeit in Ampere und verstellbare Auslöseempfindlichkeit in mA.


Bei mir sieht es z.Zt. so aus.
Ein Hauptschalter und dann kommen zwölf Sicherugsautomaten, jedes Zimmer hat einen eigenen Stromkreis auch die Garage und ebenso der Herd wie auch der Druchlauferhitzer sind extra.

Bin jetzt nicht so der Fachmann.
Könnte ich also den bisherigen Hauptschalter durch einen FI-Schalter ersetzen und der Rest bleibt wie gehabt ?

Hatte vor kurzem ein kleines Problem mit einem Stromkreis und fand den Fehler nicht.
Einen Thai-Elektriker geholt und in 10 Minuten hatte er das Übel, Kontaktproblem bei einem Lichtschalter.
Dieser Elektriker hat mir zur Umstellung auf Safe-T-Cut geraten, nur dazu müßte der ganze Sicherungskasten ersetzt werden.

Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: Suksabai am 29. August 2016, 15:19:03
Erstens HAST du bereits so etwas wahrscheinlich im Haus (Wamwasser-Durchlauferhitzer) - den ELB (Electric Leakage Breaker).
Wie oft hat der bis jetzt unterbrochen?
In den 16 Jahren zweimal.

Somit sind die Befürchtungen deiner Frau unnötig, dasselbe Argument kannst du ihr gegenüber verwenden.

Prinzipiell kannst du den Hauptschalter durch FI ersetzen bzw. noch besser den FI nach dem Hauptschalter setzen.

Die Anregungen von @Karl sind eine Überlegung wert, evtl. wären 2 FI angebracht, einen für die starken Verbraucher wie Herd und Durchlauferhitzer und einer für die übrigen.

Der Elektriker hat im Sicherungskasten wahrscheinlich ein Platzproblem, Sicherungsautomaten sind weiter verwendbar.. . .

lg

lg
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: Philipp am 29. August 2016, 15:40:31

Der Elektriker hat im Sicherungskasten wahrscheinlich ein Platzproblem, Sicherungsautomaten sind weiter verwendbar.. . .


Klar Platz ist da z.Zt. nicht mehr, nur man könnte doch den FI-Schalter außerhalb montieren oder den Hauptschalter vor den Kasten und den FI in den Kasten zu den Automaten.
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: Suksabai am 29. August 2016, 16:03:50

Na sicher könnte man, aber das würde (bitte wählen):

a) nicht profesionell aussehen
b) nicht soviel einbringen
 C--
lg
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: namdock am 29. August 2016, 21:58:19

Vor 18 Jahren hat man in Thailand außerhalb von Bkk weder FI-Schalter noch dreiadrige
Kabel gekannt (Kabel mit Erdleiter).

Mit den von D. importierten FI-Schaltern hatte ich genau zweimal Probleme:

1. Ein Gecko hat es gewagt in den Elektroteil meines Computers sich zu begeben - es endete tödlich für ihn.

Was ich aber nicht mitbekam, da der FI-Schalter nur einmal ausgelöst hat.

Nach einigen Tagen machten sich Maden (aus dem Gecko hervorgehend) breit, der FI-Schalter war so schnell, dass die Maden nicht getötet wurden, durch ständiges auslösen auf die Suche gegangen und gefunden und fand den Gecko mit den putzmunteren Maden.

2. Das zweite Mal war es wieder ein Gecko, aber im Toaster. den habe ich dann gleich gefunden,
da der Fi-Schalter ständig ausgelöst hat.

Ich habe eine Eingangssicherung mit 60 Ampere, danach zwei Fi-Schalter mit 45 und 25 Ampere.
Danach jeweils aufgeteilt 16-Ampere-Sicherungen.

Zusätzlich habe ich einen seperaten FI-Schalter für die Dusche.

mfg

Dieter



Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: hanni am 01. November 2016, 18:50:50
Hi,Namdock...
Zitat
Ich habe eine Eingangssicherung mit 60 Ampere, danach zwei Fi-Schalter mit 45 und 25 Ampere.
Danach jeweils aufgeteilt 16-Ampere-Sicherungen.

Dazu interessiert mich mal: Hast du die Leitungen im Haus 2 oder 3 adrig?

Bist du selbst Elektriker, und hast es selbst installiert?

Ich habe z.B. das Problem mit dem Computer: "da ohne Erdung Kriechstrom am Gehaeuse, deshalb die Steckdose mit extra Erdung ausgestattet, somit keine Kriechstroeme mehr.

Aber wie vertraegt sich das denn mit Safe T Cut, bzw. FI (Fehlerschutzstromschalter) : wuerde der nicht dauernd ausloesen?

Gibts einen detaillierten Plan/ Aufzeichnung, das ist fuer mich verstaendlicher, um es erstmal selbst besser zu verstehen. Machen wird es dann ein "Elektriker! Aber der muss auch erstmal gefunden werden, unter den "Alleskoennern"!

(Jetzt Sicherungskasten : Hauptsicherung 63 Amp. auf 6 Stromkreise mit 50,30,30,20,10,10 Amp/2 Aircon)

Gruss H.

Gruss H.
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: smartsiam am 28. Dezember 2016, 21:25:52
Ein Safety Cut ist ein Fehlerstromschutzschalter (engl.  RCD. Residual current device)  diese gibt es in drei Typen:
TYP AC - Finger weg,  nur für reine Wechselströme und in DE nicht verwendet.
Typ A für Wechselstrom und pulsierende Gleichspannung geeignet (das ist der gängige FI)
Typ B -  Allstromsensitiv.

Für Haushalte verwendet man im Allgemeinen Typ A, 30mA

Aber bitte vom Fachmann installieren lassen,  und auch den Widerstand des Erders sowie Schleifenwiderstand messen lassen.

Wichtig ist auch die Netzform,  TT,  TN oder IT bei der Auswahl eines geeigneten Gerätes.

Hier in Thailand würfe ich jederzeit einen RCD von Eaton (ex Klöckner-Moeller) oder von ABB (beides ist erhältlich), dem Safety Cut vorziehen.

Neuerdings gibt es auch Verteiler mit Class B Leitungsschutzschaltern zu kaufen (Thai Watsadu)  aber der darin enthaltene RCD ist leider nur Typ AC). Finger weg.

Leitungsschutzschalter Class C (wie sie überall installiert werden sind für Haushalte eigentlich ungeeignet)

Dies erkennt man an der Beschriftung C16, C20, C32. Oder für korrekte Anwendungen B16,  B20,  B32.

Cxx sind eigentlich nur für Klimaanlage oder Pumpen geeignet.

Grüße aus Bkk.
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: hanni am 28. Dezember 2016, 22:21:57
Hi schade, das ich keine antwort zielgerichtet erhalten habe, in Arbeit wird sie wohl jetzt nicht mehr sein.....

Ok erneuter Versuch:
Zitat
Hier in Thailand würfe ich jederzeit einen RCD von Eaton (ex Klöckner-Moeller) oder von ABB (beides ist erhältlich), dem Safety Cut vorziehen.

Wo erhaeltlich : HomePro? oder ?

 Und wo bewegt man sich preislich, Vergleiche ?

Ich weiss, das es Safe T Cuts auch von bis bei HomePro gibt (ca. 2.500 B. - 7.000 B /1 Fam.haus)

Und ist es nur erforderlich den FI miteinzubinden z.B. nach dem Haupschalter (mit oder ohne neuem Sicherungskasten, oder muss man saemtliche 2 adrigen Leitungen rausreissen/erneuern , um optimale Sicherheit zu bekommen? Oder hat man die auch schon bei "Einbindung von 1 oder 2 Fi's?

Gruss H.
Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: namdock am 28. Dezember 2016, 22:55:49

Uff Hanni ,

habe die Frage von Dir leider erst heute gesehen.

Ich habe im ganzen Haus dreiadrige Kabel verlegt, Phase, Null und Erde.

Dafür brauchst Du aber dann auch Steckdosen, Stecker usw. alles mit Erde.

Für die Erde ist es wichtig, dass der Erdungsstab ordentlich gesetzt wird, damit er gut ableitet.

Der FI-Schalter löst aus, wenn ungleichheit  beim Strom (= Verlust) da ist.

Wenn Du allerdings einen Kriechstrom irgendwo hast, dann löst der FI-Schalter

ständig aus.

Ich bin kein Elektriker, daher ist meiner Erklärung vielleicht nicht so ganz korrekt formuliert,

habe aber auch schon des öfteren in D. meine Stromverteilung selbst verlegt.

Das Material (bis auf die Kabel) habe ich alles aus D. mitgebracht.

Meiner Erachtens nach ist bei Dir die Verteilung nach der Eingangssicherung nicht ganz in Ordung.

Da sind ein paar zu fette Sicherungen, oder das sind nach Thaiart nur "zwischengeschaltete"

Sicherung, z. B. : Hauseingangssicherung 60 A, dann 50 A und dann 10 A zum Verbraucher und

das in Reihe.

Ich würde Dir aber raten einen "gelernten" Elektriker hier in Th. zu konsultieren. Die sind leider

rar. 'Vielleicht kann Dir ja ein Farang in Deiner Nähe helfen.

mfg

Dieter

Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: smartsiam am 03. Januar 2017, 20:02:39
Hallo Hanni,

ABB erhält man (wenn auf Lager vorhanden) bei Thaiwatsadu oder Homepro. Alternativ wochentags in Bangkok zum Klong Tom fahren und bei den Elektromaterialhändlern fragen.

Ich habe für mich alles in Deutschland gekauft, und dann schicken lassen. Die Preise hier vor Ort sind jenseits von gut und böse.

Eaton - ich weiss leider nicht wo man es als Endkunde bekommt, es gibt aber einen Großhändler irgendwo in Bangkok.

Was 3 adrige Leitungen betrifft, diese heissen hier VAF-G 2x1.5/1.5 (oder VAF-G 2x2.5/2.5, usw...)
Normiert sind die Kabel nach TIS 11 Part101-2553. Die Jahreszahl am Ende (2553) weisst darauf hin das diese Kabel nun IEC Standards folgen (braun, blau, grün-gelb). Man findet jedoch leider sehr oft noch Kabel nach altem Standard von 2531 (US Standard- mit anderen Aderfarben - grau-schwarz-grün - und Querschnitten).

Was die technischen Fragen betrifft, bitte an einen Elektriker wenden, das sollte man immer dem Fachmann überlassen. und innerhalb des Hauses als TN-S ausführen lassen. Sobald Schutzmaßnahmen betroffen sind sollte man nicht selbst basteln, wenn man nicht genau weiss was man tut. Darum möchte ich hier auch nicht ausführlicher darauf eingehen.

Bei den EVUs gibt es jedoch zahlreiche Dokumente, wie dieses hier - einfach mal google bemühen,... ;-)

https://www.bayernwerk.de/cps/rde/xbcr/bayernwerk/Hausanschlussbeispiele_TN_TT-System.pdf  (https://www.bayernwerk.de/cps/rde/xbcr/bayernwerk/Hausanschlussbeispiele_TN_TT-System.pdf)


Gruss aus Bangkok.
 


Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: Der Elektriker am 08. Januar 2017, 09:04:41
Moin Moin,

ich war in der Zwischenzeit leider etwas beschäftigt, hatte mir aber auch etwas Lektüre, zum Thema Elektrik in Thailand, "angetan".
Ich möchte hier mal auf ein paar Fragen eingehen und auch ein paar Links da lassen.


Zum Thema 2-Adrige Verkabelung, hier sind mehrere Varianten möglich!

Sofern wirklich nur Steckdosen ohne Erdkontakt verbaut sind und in Leuchten die Erdklemme freigelassen wurde, so kann man immer einen FI-Schutzschalter einbauen (lassen).
Der FI-Schutzschalter fungiert dann hier allerdings nur als "Notbremse". Das heißt, erst wenn ich das unter Spannung ("Strom) stehende Gehäuse eines Gerätes berühre und ordentlich "eine gewischt bekomme", dann löst der Schutzschalter aus.
Diese Installationsform ist in Deutschland seit 1958 verboten! In den aktuellen Thai-Normen ist Sie nicht mehr vorgesehen.
Vorteil: Man ist bei berühren von blanken Adern geschützt, wie in einer modernen, aktuellen Elektroanlage, nach deutschem Standard
Nachteil: Ist ein Gerät kaputt und bekommt einen Erdschluss, so wird der Strom nicht selbsttätig abgeschalten. Erst wenn jemand das Gehäuse berührt und einen Stromschlag erhält, schaltet der FI-Schutzschalter ab.

Eine andere Variante wäre die klassische Nullung anzuwenden. Hier kann kein FI-Schutzschalter eingesetzt werden! Im Sicherungskasten wird der Neutralleiter ("Rückleiter") mit einem Erdspieß verbunden. Die Steckdosen werden gegen Steckdosen mit Erdkontakt getauscht. Die Phase geht auf den einen Pol der Steckdose. Der Neutralleiter, welcher durch die Erdung im Verteiler ein Nullleiter bzw. PEN-Leiter wurde, geht in der Steckdose auf den Erdkontakt sowie auf den anderen Pol der Steckdose.
Diese Installationsform ist in der BRD seit 1973, in der DDR seit 1989 verboten! In den aktuellen Thai-Normen ist Sie nicht mehr vorgesehen.
Vorteil: Bei Gerätedefekt löst sofort die Sicherung aus, keine unter Spannung stehenden Geräte bei Fehlern
Nachteil: Kein Schutz beim berühren blanker Stromleitungen. Bei Unterbrechung des PEN-Leiters stehen sämtliche Geräte unter Spannung (Daher unbedingt Verbindung mit Erdspieß im Verteiler herstellen!)

Beide Varianten sind nicht ideal und in Deutschland schon lange nicht mehr vorgesehen. Hier muss jeder entscheiden, was für Ihn besser erscheint.


Wer sich etwas über das in Thailand üblich Installationsmaterial schlau machen kann, der kann gerne mal hier: http://www.safe-t-cut.com/en/ (http://www.safe-t-cut.com/en/) schauen, oben dann mit der Maus auf "Products" fahren. Ganz ehrlich halte ich von dem Material nicht viel, obwohl es problemlos, zumindest laut Datenblatt, europäische Standards erfüllt oder sogar übertrifft.
ABB ist ganz gut, hatte aber schon einige Rückrufe wegen nicht auslösenden FI-Schutzschaltern (RCDs). Auch ist viel gefälscht Ware im Umlauf! Also Vorsicht!
Mein persönlicher Favorit ist Eaton, die Qualität ist immer noch super, obwohl Sie auch hier früher mal besser war. Achtung! Eaton FI-Schalter darf man nicht mit Nennstrom absichern.
Also 25A FI-Schalter mit max. 16A Vorsicherung, 40A FI-Schalter mit max. 25A Vorsicherung, 63A FI-Schalter mit maximal 40A Vorsicherung.


Zur Netzform in Thailand:

Gemäß Thai-Normen wird ein TNC-S Netz gefordert. Was bedeutet das? Ins Haus kommen 2Adern bei Wechselanschluss, 4Adern bei Drehstromanschluss. 1 bzw. 3 der Adern sind Spannungsführend ("Die Phase/n","L1-L3","R,S,T"), die andere Ader ist nicht Spannungsführend und beim Trafo geerdert ("Der Nulleiter", "PEN"). Die Thai-Normen fordern offiziell, dass dieser Leiter im Sicherungskasten mit einem Erdspieß oder einer vergleichbaren Erdung verbunden wird. Im Sicherungskasten wird dieser Leiter auf den Schutzleiter ("Erdung", "PE") und den Neutralleiter ("N", "Mp") aufgeteilt. Diese Netzform ist übrigens auch die in Deutschland häufig angewendete Netzform. Nur die Auftrennungspunkte sind früher.
In dieser Netzform kann ohne Gefahr 3-Adrig ohne jeglichen FI-Schutz installiert werden! Ein FI-Schutzschalter ist jedoch sehr sinnvoll und sollte IMMER eingesetzt werden.

Eine andere Möglichkeit wäre das TT-Netz. Hier wird der ankommende Nulleiter nicht geerdet, er wird nur als Rückleiter benutzt. Die Erdung kommt separat von einem Erdspieß und geht auf eine eigene Schiene im Verteiler.
Diese Möglichkeit ist in den Thai-Normen nicht vorgesehen! Es sind zwingend FI-Schutzschalter für JEDEN Stromkreis zu verwenden, da sonst bei Erdschluss nicht sicher abgeschalten wird.

Vom IT-Netz würde ich auf jeden Fall absehen! Diese Netzform funktioniert nur in kontrollierten und mit Isolationsüberwachung versehenen Netzen, wie Sie z. B. in Krankenhäusern und Labors üblich sind.

Bei Bedarf und Interesse kann ich bei konkreten Fragen und Problemen eine Ausführung für den lokalen "Fachmann" aufzeichnen, sofern er es nicht selbst hinbekommt  ;D
Einen guten Fachmann in Thailand zu finden, ist ja bekanntlich sehr schwierig  :D

Wer sich mal den vollen Wahnsinn der Thai-Normen antun will, der kann dies hier tun:
https://law.resource.org/pub/th/manifest.th.html
Achtung! Nicht alles ist auf dem neuesten Stand!

Ich hoffe sehr, mein Beitrag war hilfreich  :) So viel wollte ich eigentlich gar nicht schreiben  :D War aber das einzige Thema, wo ich gerade etwas aktiv beisteuern kann. Die meisten anderen Themen sind ja schon seitenlang und ich muss mich erst mal in Ruhe einlesen  :D

Viele Grüße
Micha

Titel: Re: Safe-T-Cut
Beitrag von: thai-ger am 08. Januar 2017, 10:48:45
Fachlich sehr gut erarbeitet. Mein Kompliment!! ( Berufskollege )   ;}
Titel: FI Schalter bei zweipoligen Installationen
Beitrag von: franzi am 21. November 2018, 05:50:45
funktioniert einwandfrei, wie ich heute Nacht bei dem bis jetzt anhaltendenen stundenlangen Starkregen feststellen musste.
Vermutung:
Erster Ausloeser die offen im Freien liegende Leitung (Verbindung ist ein normaler Stecker) zur Tauchpume des "Wasserfalls" des Zierteichs.
Zweiter Ausloeser (halbe Stunde spaeter) eine von mir mangelhaft durchgefuehrte Ueberbrueckung bei einem Verteiler fuer die hintere Wasserpumpe oder vergessen, den angeblich wasserdichten Deckel zu schliessen.

(Die zwei passenden Sicherungen ausgeschalten, dann passte es wieder mit dem Strom im restlichen Haus.)

Muss das aber erst ueberpruefen, wenns hell wird und zu schuetten aufhoert.

fr
Titel: Re: FI Schalter bei zweipoligen Installationen
Beitrag von: Schmizzkazze am 21. November 2018, 11:47:14
Zitat
eine von mir mangelhaft durchgefuehrte Ueberbrueckung

Musst Dich nicht wundern, wenn Du mal schwarz verkohlt in irgendeiner Ecke liegst, in die es Dich dann hin gefeuert hat  :o
Titel: Re: FI Schalter bei zweipoligen Installationen
Beitrag von: Suksabai am 21. November 2018, 12:33:32


jaaaa, klaaar, bei 220 V ...  :]

Titel: Re: FI Schalter bei zweipoligen Installationen
Beitrag von: Schmizzkazze am 21. November 2018, 12:36:28
Ja gut, da hast du recht. Aber fürn Sprung in die Holzkiste reicht es.
Titel: Re: FI Schalter bei zweipoligen Installationen
Beitrag von: Suksabai am 21. November 2018, 12:44:52


Jein - dafür hat er ja den FI!

Habe ich übrigens auch eingebaut bei den Elektroinstallationen unseres Hauses im Isan. Kann ich nur jedem wärmstens empfehlen...

Titel: Re: FI Schalter bei zweipoligen Installationen
Beitrag von: Kern am 21. November 2018, 22:48:34
Morgen oder zumindest irgendwann werden wir "Mörderatoren" das mit dem Thema >> Safe-T-Cut (http://forum.thailandtip.info/index.php?topic=18565.msg1225855#msg1225855) << zusammen bringen.
Denn das sind unterm Strich nur ähnliche Ausdrücke fürs eigentlich gleiche Thema.

(https://up.picr.de/34394326ly.jpg)
Titel: Re: FI-Schalter, Fehlerstromschutzschalter, Safe-T-Cut
Beitrag von: smartsiam am 05. Dezember 2018, 01:02:11
@Der Elektriker
Sehr schöner Beitrag.

Zum Thema IT Netz möchte ich jedoch kommentieren.

Für Haushalte in Thailand sicherlich nicht die rechte Wahl, da stimme ich vollkommen zu, im Ausland (z. B. Norwegen) ist das jedoch eine ganz andere Geschichte.

Interessant wird ein IT Netz hier bei größeren PV Installationen, wird aber hier leider meistens nicht angewendet.

Neben Laboren, und Medizinischen Räumen der Klasse 2 kommt es natürlich auch industriell zur Anwendung, Chemieanlagen, Boote, Bahnanlagen, um nur einige Beispiele zu nennen. Im Grunde genommen immer Systeme mit sehr hihen Anforderungen an die Ausfallsicherheit.

Aber auch im privaten Bereich ziehen solche Systeme mehr und mehr in den Alltag ein. Bestes Beispiel: Elektrofahrzeuge, sowie Mode 3 Ladestationen.

Zum Thema safety-cut bin ich nach wie vor sehr kritisch eingestellt. Diese einstellbaren RCDs sollte man vermeiden. Für Personenschutz sollte die Auslösung bei max 30mA Fehlerstrom erfolgen. Ich habe jedoch schon safety - cut Geräte mit höheren Einstellwerten gesehen. Finger weg.

@suksabai

220V und 80mA reichen volkommen, um jemanden in die Holzkiste zu befördern. Das Ganze nennt man Loslassgrenze, da Muskeln kontrahieren und man nicht mehr loslassrn kann. Ups.

Im Grunde genommen sind das die gefährlichsten Elektrounfälle.

Und vielleicht noch ein weiterer Wert. In einem 220V System reichen weniger als 300mA aus um genügend Hitze für einen Brand zu generieren. Der kritische Wert liegt hier bei 60W. (also ein Wert den jede Glühlampe früher hatte.) Heutzutage ist das noch wesentlich prekärer durch Schaltnetzteile und LED Technik.

Ein großes Problem hierzulande, da meist Leitungen unterdimensioniert, und Sicherungen überdimensioniert sind. Hinzu kommen Installationsmethoden, die jedem Fachmann graue Haare wachsen lassen.

Mit besten Grüßen aus BKK.
Titel: Re: FI-Schalter, Fehlerstromschutzschalter, Safe-T-Cut
Beitrag von: Suksabai am 05. Dezember 2018, 08:34:21
220V und 80mA reichen volkommen, um jemanden in die Holzkiste zu befördern. Das Ganze nennt man Loslassgrenze, da Muskeln kontrahieren und man nicht mehr loslassrn kann. Ups.

Na dann - ab sofort nicht mehr suksabai, sondern SUPERMAN! Weiss gar nicht mehr, wie oft ich schon eine "gewischt" bekam..  ;D
Ich weiss ja nicht, was du beruflich machst (gemacht hast), aber meine Freunde in Österreich, die professionelle Elektriker sind, waren auch schon oft
mit Stromschlägen konfrontiert - gestern lebten sie noch...
Und in den Stromkreis hineingezogen - zumindest wurde es mir so von ihnen erzählt - wirst du in den Verteilerkasten, überall anders "wischt" es dir eine...
Zu guter letzt: wer bitte hat einen FI mit 80 mA Auslösestrom? - der ist genauso wirksam wie gar keiner!

Zitat
Ein großes Problem hierzulande, da meist Leitungen unterdimensioniert, und Sicherungen überdimensioniert sind. Hinzu kommen Installationsmethoden, die jedem Fachmann graue Haare wachsen lassen.

Hier hingegen hast du meine ungeteilte Zustimmung...

Titel: Re: FI-Schalter, Fehlerstromschutzschalter, Safe-T-Cut
Beitrag von: asien-karl am 05. Dezember 2018, 09:01:52
Zu guter letzt: wer bitte hat einen FI mit 80 mA Auslösestrom?

Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt.
Das schlimmste was es eigentlich gibt bei diesen Schaltern ist das man sie im Bypass schalten kann.
Titel: Safe T CUT
Beitrag von: buddawan am 29. Dezember 2018, 11:06:42
Bin auf der suche nach einem FI schutz typenklasse A oder B ,für meinen Durchlauferhitzer zum Duschen,war in diversen Fachgeschäften und Baumärkten in Thailand unterwegs ,wurden aber nur typenklasse AC angeboten,diese bieten aber keinen ausreichenenden schutz oder eher bei betreiben von neueren geräten gar keinen schutz mehr gewähren,hat jemand einen tip wo ich in Thailand einen FI Typenklasse A oder B bekommen kann ?


gruss andreas
Titel: Re: Safe T CUT
Beitrag von: Khun Hans am 29. Dezember 2018, 11:42:02
Der Durchlauferhitzer hat doch schon einen eingebauten Schutz!? Und dann hast Du sicher noch FI Schalter im Schaltschrank. Reicht das nicht?

Gruss Khun Hnas