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Autor Thema: Geschichten aus Hinterindien  (Gelesen 408546 mal)

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khun mai ru

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #435 am: 21. Juli 2009, 17:51:11 »

...der Schlüssel zum Paradis...

@Low

Ich habe lange auf diesen Text geschaut und darüber nachgedacht.
Der Schlüssel ist vielleicht auch in der Kombination Respekt UND Liebe zu finden.
Sie findet in Dick ja ihren speziellen Ausdruck und natürlich auch in Deiner Liebe
zur Sprache überhaupt.

Insofern sind Deine Geschichten auch ein Geschenk, dass heute noch viel wertvoller
erscheint, nachdem uns bewußt wird, zu welch hohem Preis es erkauft ist. Darum
denke ich auch, dass Deine erste Interpretation Deines Namens die richtige ist.

Mit respektvollem Gruß, khun mai ru


P.S.: Ich bin sicher, dass auch Toulouse Lautrec Freude an Deinen Stories hätte, wäre
        er noch unter uns. Aber wer weiß, vielleicht hat er ja einen besonderen Gast-Status
        und wartet wie wir auf weitere "Geschichten aus Hinterindien" ...

 



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pierre

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #436 am: 21. Juli 2009, 20:29:52 »

will mich da nicht als besserwisser reinhaengen, nur soviel sei gesagt, in meiner familie ist "gin hai aroy krap" normal zu sagen, vor dem essen.

                   

tschoen ist wohl mehr wie "welcome" im englischen zu verstehen.
tschoen saep ist im isaan gebraeuchlich, als guten appo.

                   

   
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Low

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Viren
« Antwort #437 am: 22. Juli 2009, 18:05:01 »

Viren

Allgemeine Einführung: Viren sind im Gegensatz zu WC Papier eine absolut unnötige Erfindung.

Erst behaupteten die Macher in der Regierung, Schweinegrippe Viren seien kein Thema für Thailand.
Man ignorierte sie, nachdem die Nieten sie schlicht nicht verbieten konnten.
16.6. Das Gesundheitsministerium wies Angestellte des öffentlichen Dienstes und Mitarbeiter von Krankenhäusern an,
nicht mit den Medien über die Schweinegrippe zu sprechen. (Eindämmung der Viren.)
26.6. Nach den letzten offiziellen Meldungen erkrankten in Thailand über 1000 Personen an der Schweinegrippe,
mit steigender Tendenz.
Am 7.07. forderte man den Rücktritt des Gesundheitsministers. Warum Rücktritt, ich würde ihm den Vortritt lassen.
Nur eine Woche später fanden die Spezialisten heraus, dass die Krankheit nicht zu stoppen sei. Wozu auch?
Am Tag darauf wurden die staatlichen Schulen geschlossen.
Aber die Staatsmacht blieb am Ball:
16.7  Nachdem Ärzte und Pflegepersonal von der Regierung angewiesen wurden, nicht über die Anzahl der Fälle
von Schweinegrippe zu sprechen, wird die Regierung ab sofort offizielle Zahlen nur einmal pro Woche herausgeben.
Am 22. 7. sagte der Direktor des Gesundheitsamtes auf Phuket, Dr. Pongsawas Ratanasang, pro Tag gebe es nur
noch fünf neue Fälle der Schweinegrippe. Phuket hat die Schweinegrippe besiegt! (1)
Das ist klar. Die Insel leidet kaum am Virus. Nur Menschen werden infiziert.

Nach meinen Beobachtungen ist der Umgang mit Viren problematisch, weil jegliche Vorstellungskraft bei den Amtsstellen
und der Bevölkerung fehlt. (2)

 „Not the Nation“ schreibt, dass die Regierung 17 Milliarden Baht ausgeben sollte, um im berühmten Tempel von
Nakhon Si Thamarat 60 Millionen Amulette gegen Grippe herstellen zu lassen.(3)  Die Soldaten im Süden des Landes
müssen gegen Feindberührung ja ebenfalls Amulette tragen.

Dann gibt es die bösen Viren im Internet und im PC. Die kommen alle aus dem Ausland, wie die schweinemässige Seuche.
Bestialisches Zeug, das friedliche PCs zum Absturz bringt. Familienmitglieder arbeiten im Bereich der PC Problematik.
Virenentfernung inklusive Mundschutz und Desinfektion kostet zur Zeit dreihundert Baht, nicht pro Virus, sondern pro Gerät.
Auf richtig versauten PC entdeckten wir mehr als sechshundert Viren.
Die meisten Raubkopien in Chiang Mai sind verwanzt. Ich fand das Betriebssystem XP auf DVD mit eingebauten Trojanern.
Die Leute auf dem Lande sind dankbar, wenn sie nach einem halben Tag ihre reparierte und funktionierende Maschine
wieder abholen dürfen.
Nach einigen Tagen stehen dieselben Kunden wieder vor dem Laden, weil sie von ihren CD und DVD erfolgreich alle
die alten Viren wieder auf die Festplatte kopierten.

Vielleicht husten, rotzen und schniefen sie fiebrig mit dem kranken PC im Arm. Sie bringen zusätzlich zu den PC Viren
den H1N1 Virus ins Geschäft. Man sollte das nicht zu eng sehen:
Statistisch verbringt jeder Bundesbürger drei volle Jahre seines Lebens mit Schniefen und Husten.(4)
Das zeigt eindeutig, wie sinnlos viele Leute in Deutschland ihre Zeit nutzen. Können wir von Thais mehr erwarten?



(1) Tip Zeitung, mehrere Artikel:
http://www.thailandtip.de/tip-zeitung/nachrichten/news/phuket-hat-die-schweinegrippe-besiegt-fast//back/2/
(2) Maskenball im Paradies
http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1225.msg62558#msg62558
(3) Not the Nation
http://www.notthenation.com/pages/news/getnews.php?id=810
(4) Schniefen
http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/art141,2405771
Allgemein: Schweinegrippe im Forum
http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=2334.0
Hoffentlich haben die einen Virenschutz!

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khun mai ru

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #438 am: 23. Juli 2009, 19:49:02 »

...beim Genießen musste ich in den letzten Wochen schwerste Einschränkungen hinnehmen...

@ Low

Mittlerweile habe ich schon viele Deiner "Geschichten aus Hinterindien" gelesen.
Bin jetzt bei Seite 9 und jede weitere Geschichte lese ich mit Bedacht, Freude
für mich oft neuen Erkenntnissen über das LoS außerhalb und innerhalb Deines
Gartenzauns.

In Deinen Erzählungen erlebe ich einen Menschen, der sicherlich als Allerletztes
lieber einen Tunnel verlängern würde, als sich über das Licht an dessen Ende zu
freuen. Darum, auf die obige Zeile bezogen, hoffe ich, dass Du immer wieder "die
Kurve kriegst" und es Dir inzwischen wieder besser geht.

mfg kmr
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juerken

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #439 am: 24. Juli 2009, 10:21:28 »

Ich hab so c.90% seiner Beiträge gelesen keine Geschichte gleicht der anderen 

Wie macht der das bloß?  ???

Gruß Jürgen
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Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #440 am: 24. Juli 2009, 11:25:28 »

Jürgen,

ich hatte Schwein. Die nicht gelesenen, restlichen 10 % gleichen sich wie ein Ei.
Ich habe ja die Beschränkung, nur 26 Buchstaben verwenden zu können,
nicht wie Thais oder gar die Chinesen.

Grüsse
Low


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Low

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Internet Gebühren
« Antwort #441 am: 24. Juli 2009, 13:11:42 »

Internet Gebühren

Früher erhielt ich von MAXNET einmal im Monat eine sehr bunte Rechnung über 631.30 Baht für sogenanntes High Speed Internet.
Man bezahlte im Laden von MAXNET oder in einem 7-Eleven. In der Zeit vor Maxnet mit dem High Speed Internet, surfte ich
für 600 Baht mit einem Modem ein ganzes Jahr lang.
Wenn ein Brief der Firma in der Regenzeit etwas feucht wurde, war die Rechnung danach ein abstrakter Regenbogen.
Später wurde das Bezahlen einfacher. Man konnte dies praktisch bei jeder Bank erledigen. Ich suchte mir stets die Banken mit
dem kleinsten Kundenandrang aus.

Seit zwei Monaten versendet „TT&T Subscriber Services Company Limited“ vierseitige Rechnungen in einem Briefumschlag
von Maxnet. Teilweise sind sie 2 seitig bedruckt. Der Rechnungsbetrag ist unverändert.
Die Übertragungsgeschwindigkeit im Netz verbesserte sich trotz grossflächigen Versprechungen nicht. Im Gegenteil.
Sehr oft funktioniert die Kommunikation, vor allem mit dem Ausland, kaum.

Man muss ja die eingegangenen Zahlungen in etwas investieren. Auch wenn es bloss eine Papierfabrik ist. Nach meinen
Überlegungen handelt es sich pro Monat mindestens um einige hunderttausend Seiten. Bei Verdoppelung der Schriftgrösse,
eine willkommene Dienstleistung für sehschwache Rechnungsempfänger, liessen sich sechs Seiten mühelos bedrucken.

Die Zahlstellen sind nun eingeschränkt. Als Dick neulich bei TT&T Geld abliefern wollte, weigerte sich die Dame das Geld
entgegen zu nehmen mit der Begründung, wir seien zu spät. Die Banknote war neu und frisch aus dem Automaten,
also noch kaum mit H1N1 Viren verseucht. Sie erklärte schulmeisterlich, wir dürften den Betrag bei Tesco oder Krung Thai begleichen.

Die Service-Leistungen der Firma bei Störungen im Netz entsprechen der gediegenen Kundenabfertigung des Ladenpersonals.
Die Rufnummer des Call Centers sieht man nicht mehr in Grossschrift unten auf der Rechnung. Mit einer Lupe bewaffnet fand ich
sie gut versteckt, mitten im Rechnungsformular. Es lebe der Monopolbetrieb!

Ich befürchte,  dass wir in wenigen Jahren wieder Rauchzeichen oder Trommeln verwenden.
Abhörsichere Mitteilungen versenden wir dann mit Brieftauben.

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Low

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Der Landvermesser
« Antwort #442 am: 25. Juli 2009, 21:28:46 »

Der Landvermesser

F. Kafka
Das Schloss (1)

„K. trifft in einem verschneiten Dorf ein, um dort eine Anstellung und eine Wohnung zu suchen. Er übernachtet im Brückengasthof.
Gleich nachdem er eingeschlafen ist, weckt ihn der Sohn des Kastellans (2) aus dem nahe gelegenen Schloss, fragt nach seiner
Aufenthaltsgenehmigung und überprüft die Angabe, er sei der neue Landvermesser, durch ein Telefongespräch mit der
Schlossverwaltung. Am nächsten Tag überbringt der Bote Barnabas einen Brief des Kanzleivorstehers Klamm, der K.'s Anstellung
als Landvermesser bestätigt. Man teilt ihm die beiden Gehilfen Artur und Jeremias zu, die angeblich schon früher für ihn arbeiteten
– doch Gehilfen hat K. noch nie gehabt.

Die Beamten der Schlossverwaltung verkehren nicht beim Brückenhof-Wirt, sondern im Gasthof Herrenhof. Dort lernt K.
die Schenkkellnerin Frieda kennen, die sich dem Fremden in den Bierlachen hinter dem Tresen hingibt, obwohl sie Klamms Geliebte ist.
Danach beabsichtigen K. und Frieda zu heiraten. Man tuschelt, K. habe sich an Frieda nur herangemacht, weil er damit rechne,
aufgrund ihrer Fürsprache einmal mit Klamm sprechen zu dürfen.

Obwohl es für einen Landvermesser nichts zu tun gibt, lässt Klamm K. ausrichten, man sei mit seiner Arbeit sehr zufrieden.
Der Dorfvorsteher erklärt K., dass dessen Berufung auf einen Irrtum vor einigen Jahren zurückgehe. Notgedrungen nimmt K. die Stelle
eines Schuldieners an und zieht mit Frieda ins Schulgebäude. Die lästigen Gehilfen Artur und Jeremias versucht er zu verscheuchen...

Franz Kafka zielt nicht auf konkrete Institutionen. Josef K. durchschaut die Gesetze nicht, nach denen das Gericht über ihn urteilt;
K. versteht nicht, wie das Dorf vom Schloss aus regiert wird – aber sie richten sich beide nach der anonymen, unnahbaren Autorität,
der sie hilflos ausgeliefert sind.“

Kafkas Schloss brachte Verwirrung in meine geordnete Welt. Ich hatte grosse mühe mit dem Text. Dennoch denke ich, Kafkas Werke
wären eine ideale Vorbereitung für Hinterindien. Kaum wegen dem Klima, eher wegen der undurchsichtigen Verhältnisse.
Ich denke mit Schaudern an den dunkelblauen Einband zurück, der ganz links unten im Büchergestell stand mit weiterem erschreckendem Inhalt.
Dürrenmatts Bücher waren Reisser. Kaffka war nicht langweilig, aber bedrückend düster, kafkaesk. (3) Mittelalter, es roch trostlos,
ausweglos nach verbranntem Hexenfleisch.

Dick besitzt ein grosses Stück Land, etwa vierhundert Kilometer von hier. Das bringt ihr seit Jahren nichts als Kummer und Ärger.
Sie investierte etwa eine Million und pflanzte Gummi. Vor der ersten Ernte wurde das Ganze abgefackelt.
Wir besichtigten die Parzelle vor einigen Jahren, ob sich das Gelände für Rebbau eignen würde. Als wir Kellereien besichtigten und
die ganze Problematik von Personal, Technik und Vermarktung begriffen, verzichteten wir wohlweislich auf jegliche Investition.
Jedes Jahr wird erneut von verschiedenster Seite versucht, das Land zu stehlen und umzuschreiben.

Auch dieses Jahr musste Dick fluchtartig verreisen, um ihren Besitz zu retten. Sie erhielt eine gesalzene Rechnung für
die Neuvermessung und sie sah sofort, dass die Grössenangabe des Grundstücks nicht stimmte. Nach zähen Nachforschungen
unter Beihilfe eines befreundeten Staatsanwalts,  ergab sich folgende Situation.

Der Landvermesser, verheiratetet, Kinder, mehrere Mia Noi in verschiedenen Ortschaften, logierte zwecks Vermessung einige Nächte
im Dorf und fand dort sofort eine feurige Geliebte, die offensichtlich arm wie eine Kirchenmaus war. Das ist in dieser Region der
übliche Standard, bloss dass es weit und breit keine Kirchen gibt. Dieser Staatsdiener und Landvermesser hatte offenbar Zugang
zu offiziellen Siegeln, Dokumenten und verschrieb Dicks Land sofort an acht verschiedene Familienmitglieder seiner neuesten Eroberung.
Von den wollüstig erregenden und stimulierenden Fähigkeiten solch einer ausserordentlich begabten Virtuosin vaginaler Sonderleistungen
kannst du nur träumen. Oder war der Mann  bloss ein einfältig unerfahrener, hinterindischer Liebeskasper, der bis dato an vorzeitiger Ejakulation litt?

Für mich ist alles Unverständlich. Ein Grundstücksamt ist doch ursprünglich eine vereidigte Amtsstelle und kein Selbstbedienungsladen.
Offenbar nicht in Korruptanien. Auf alle Fälle gab es ein paar Trittbrettfahrer, die sich für genügend Tea Money jeder Partei erkenntlich zeigen wollten.
Einige nach Besitz strebende Mitglieder buckliger Verwandtschaft warteten ebenfalls auf ein grosses Stück des Kuchens und hielten
sogar vor Morddrohungen mit bezahlten Killern nicht zurück. Ein freundlicher, schlecht bezahlter Profi rief an und erklärte, dass er für 10 000 THB
keine Kugel riskieren würden. Er dachten sich, vielleicht würde ich ein Mehrfaches für die Eliminierung der Auftraggeber bezahlen.
Dick entschied sich, das Land, bloss 150 ha, einem armen, aber fleissigen, verheirateten Onkel mit drei Kindern zu schenken. Vielleicht überleben wir es.
Weitere Recherchen gibt es aus gesundheitlichen Gründen, wie akute Bleivergiftung, Schädelbruch und Verkehrsunfall, zur Zeit nicht.
In den nächsten Tagen empfiehlt sich es sich für uns, sogar im Grossraum Chiang Mai besondere Vorsicht walten zu lassen.
Lieber an einer Schweinegrippe sterben, als an angewandter Missgunst oder an einem angedrohten Gewaltverbrechen. Ich bereitete mich darauf vor,
wenig willkommene Besucher mit Cocktails willkommen zu heissen. Die müssen ja nicht unbedingt aus dem Hause Raffles in Singapore stammen. (4)
In welchem Jahrhundert leben wir eigentlich?

František Kafkas Schloss lässt Grüssen.  (5)


(1)
http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schloss
(2)
http://www.google.com/search?hl=de&q=Kastellan&lr=&aq=f&oq=
(3)
http://de.wikipedia.org/wiki/Kafkaesk
(4)
http://en.wikipedia.org/wiki/Singapore_Sling
(5)
Franz Kafka, * 3. Juli 1883 in Prag, damals Österreich-Ungarn; † 3. Juni 1924 in Kierling bei Klosterneuburg, Österreich
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Kafka


« Letzte Änderung: 25. Juli 2009, 21:39:34 von Low »
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khun mai ru

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #443 am: 26. Juli 2009, 04:04:51 »

@ Khun Low

Schreibst Du eigentlich aus Thailand, oder aus Sizilien?

Vor einiger Zeit las ich, dass die Thais 13 Arten des Lächelns
haben. Wenn also nur eine Variante herzliche Zuneigung bedeutet,
könnte auch der beschenkte Onkel Probleme kriegen.

Ich war schon zu Beginn Deiner Geschichten erschrocken, ob der
aggressiven Missgunst, die da deutlich wurde. Plantagen abfackeln,
Leitungen anbohren usw. Und - das bringst Du immer noch bei der
Fünfprozentquote unter?

Low, ich denke eine Menge Leute hier wissen besser als ich, was
da abgeht und dass Daumendrücken alleine nicht genügt. Pass auf
Dich und Dick auf und kriege in jeder Hinsicht wieder Boden unter
die Füße! Auch wenn jetzt vielleicht hier manche grinsen werden;
ich mach´eine große Kerze für Euch beide an.

mfg kmr 
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Low

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Re: Geschichten aus Hinterindien
« Antwort #444 am: 26. Juli 2009, 17:05:46 »

@ khun mai ru

Danke für die grosse Kerze. Haben wir im Haus wegen Stromunterbrüchen.
Eine grosse Flasche Schnaps gegen das Schlottern beim Zielen würde unter Umständen mehr bringen,
sicher solange ich nicht doppelt sehe.
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illuminati

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Re: Der Landvermesser
« Antwort #445 am: 26. Juli 2009, 17:58:14 »

Der Landvermesser

Dick entschied sich, das Land, bloss 150 ha, einem armen, aber fleissigen, verheirateten Onkel mit drei Kindern zu schenken. Vielleicht überleben wir es.


Hallo,
da muss ich jetzt einmal nachfragen - 150 ha, (1 ha =10000m2) würde dann 150x10000=1.500.000m2 entsprechen, also ca. 940 Rai. Da auch in Hinterindien unter derzeitigen  Bedingungen der Landpreis nicht unter < 10000 Baht/ Rai liegen dürfte, reden wir hier von einer Summe von ca. 10 Mill. Baht rund 200.000 Euro.

Ich kenne zwar euren finanziellen Status nicht - aber für mich persönlich ist das eine Menge Geld und das sogar in Europa.
Das einfach zu verschenken ist aus meiner Sicht eine - ich sage es jetzt einmal so - sehr grosszügige Geste.  ???

Oder habe ich irgend etwas falsch verstanden ?
Gruss

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Landvermesser
« Antwort #446 am: 26. Juli 2009, 23:23:30 »

@ illuminati

Du rechnest richtig. Der Krieg um das Land tobt, seit dem ich Dick kenne.
Für sie war es wichtig, dass das Grundstück in der Familie bleibt.
Sie verlor bei den sinnlosen Streitereien bereits etwa 2.5 Millionen. Das Geld ging einfach weg. Keiner profitierte.
Mit einer Knarre quasi am Hinterkopf ist es relativ einfach, grosszügig zu sein.
Für sie ist es auch kein Pappenstiel. Ihre Mutter besitzt das Nachbargrundstück mit ähnlichen Abmessungen.
Mutter ist ein paar Jahre älter als Dick. Bei ihrem Ableben dürfte sich der Streit potenzieren.
Mit einem echten Bargirl könntet ihr kaum in einen solchen Morast geraten.

Ich war nie ein sehr schlechter Schütze. Aber ich bin zu alt, um mit einem Karabiner im Anschlag im Dschungel
Tag und Nacht etwas Erde, die mir nicht gehört, zu verteidigen. Leider habe hier ich weder meine Artillerie noch
die Spezialmunition. Ich sollte wieder ein paar Combat Lektionen absolvieren. (1)
Ich beschränke meine täglich schwindenden Kräfte auf Dick und den hiesigen Besitz.
Sie hat noch etwa ein halbes Dutzend Liegenschaften, wobei keine annährend so gross ist.
In einem Rechtsstaat, mit gültigen Zeugenaussagen, wäre eine Klage und ein Verfahren problemlos.

Wir werden noch immer bedroht. Ich kenne die halbschlauen Schurken. Sie mich auch. Denen geht es rein ums Geld.
Ich nehme die Situation locker ernst. Wir haben soeben einige Passiv IR Schalter gepostet. Morgen gibt es Zielübungen
auf Katzen und Tauben. Die Tiere tun mir wirklich leid. Lieber Dick im Bett, als die Tauben auf dem Dach.

(1)
http://de.wikipedia.org/wiki/Combatschie%C3%9Fen

Möglicherweise wiederhole ich mich:
Wieviel Erde braucht der Mensch? russisch, Много ли человеку земли нужно? Eine Erzählung von Lew Nikolajewitsch Tolstoi.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wieviel_Erde_braucht_der_Mensch%3F


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Die Räuber: Ein Trauerspiel
« Antwort #447 am: 27. Juli 2009, 18:26:45 »


Die Räuber: Ein Trauerspiel

Fortsetzung von: Landvermesser

Katzen und Tauben mieden wohlweislich heute meinen Garten.

Nach Auskunft der Anwältin, beteiligt sich nun der Staat an der Landverteilung.
Die wollen fünfzig Prozent, Onkel kriegt fünfzig und der Handel ist für Dick kostenfrei.
Da sind natürlich viele unzufrieden. Vor allem die gierig kläffende Meute.
Die wollen kein Land, weil sie zu faul zum Bebauen sind. Würden sie ein kleines Grundstück erhalten,
würde das sicher sofort veräussert. Denn Reis, Fisch, Geflügel und Gemüse erzeugt man nicht selbst.
Man müsste ja arbeiten. Die zarten Finger könnten schmutzig werden. Man stiehlt sich alles zusammen.

Die Forderungen, für was, wozu auch immer, gehen von 60 000 THB bis zur Million.
Eine hungrige Hyäne rief mich an und geiferte minutenlang lautstark ins Telefon, ohne dass ich viel verstand.
Als sie endlich Atem holen musste, fragte ich sie: „Was willst du denn eigentlich?“
Die Antwort war echt Thai: „Up to you.“
Die dachte wirklich, ich würde bezahlen.
Ich erzählte ihr darauf nicht gerade freundlich, aber um so ehrlicher:
„Wenn du Geld von mir haben willst, musst du mich vorher umbringen.“
Gesprächsende.

Diese Frau lieferte bereits interessanten Stoff für die Geschichten aus Hinterindien.
Ich warte gespannt auf ihr nächstes Kapitel.


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illuminati

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Re: Landvermesser
« Antwort #448 am: 27. Juli 2009, 23:03:56 »

Du rechnest richtig. Der Krieg um das Land tobt, seit dem ich Dick kenne.

Wenn ich das richtig verstanden habe, sind die Problemverursacher keine Familienmitglieder. Ist die Familie deiner Frau nicht in der Lage oder Willens etwas zu unternehmen?


Zitat
Wir werden noch immer bedroht. Ich kenne die halbschlauen Schurken. Sie mich auch. Denen geht es rein ums Geld.
Ich nehme die Situation locker ernst. Wir haben soeben einige Passiv IR Schalter gepostet. Morgen gibt es Zielübungen
auf Katzen und Tauben. Die Tiere tun mir wirklich leid. Lieber Dick im Bett, als die Tauben auf dem Dach.

In TH lassen sich solche missliebigen Gesellen normalerweise durch ein angemessenes Honorar zurück in den Wiedergeburtskreislauf schicken (vielleicht sind sie im nächsten Leben bessere Menschen) - wäre so eine Investition nicht sinnvoller, in eurer Situation halte ich das für angemessen.

Gruss
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Dank an die thailändische Zollverwaltung
« Antwort #449 am: 28. Juli 2009, 22:39:07 »

Dank an die thailändische Zollverwaltung         26. Juli 2009


Am 23. Juni schrieb ich prahlerisch, wie ich nach der Rückkehr vom Spital zusammen mit Freund Dong
am Steintisch Scotch vernichten würde. (1)
Einen Tag darauf musste ich nach 75 Milliliter Bier, das ist weniger als ein Deziliter, unplanmässig und
notfallmässig schnell mein Bett aufsuchen, weil sich das ganze Haus wie ein Karussell  um mich drehte.
Schottland und seine Destillate entrückten für mich darauf in die Ferne des Weltraums.
Erst am 14. Juli besuchte ich nach vielen anstrengenden Übungslektionen Dong. Er geizte nicht und
öffnete für mich eine schöne alte Flasche, während er selbst beim Red Label weiter machte. Dong arbeitet
beim Zoll und ist in Thailand nach mehreren Jahren harter Selektion mein einziger Freund.


Ich benötigte medizinische Hilfsmittel. Die Angebote im Spital waren sehr preisgünstig, aber leider
nicht auf dem letzten Stand der Technik. Ich fand im Internet eine Firma, welche die benötigten zeitgemässen
Artikel anbot. Die Frage war nur, ob sie das Ausland, in diesem Falle Thailand, beliefern würde.
Ich kontaktierte meinen Sachbearbeiter der Versicherung in der Schweiz telefonisch und erkundigte mich,
ob die Organisation Ware und Transport bezahlen würde. Mir ging es nicht sehr gut. Darum war ich sehr erleichtert,
als ich vernahm, dass es seitens der Versicherung betreffend Bezahlung keine Probleme geben sollte.

Vom Lieferanten erhielt ich die Nachricht:
Wir liefern auch Ware ins Ausland. Das ist so möglich. Für Auslandlieferungen bitten wir Sie, folgende Bedingungen zu beachten:
Export-Lieferungen sind in unserem Fall befreit von der MWST. Dem Empfänger entstehen bei der Anlieferung Kosten.
Diese unterscheiden sich je nach Ort. Wir können Ihnen leider keine Angaben machen, wie hoch diese in Thailand sind.

Darauf bestellte ich die Produkte per Email. Die Rechnung wurde direkt der Versicherungsgesellschaft zugestellt.
Ich befürchtete, dass ein diensteifriger Zollbeamter all die sterilen Verpackungen öffnen könnte und ich die Sendung
wegwerfen müsste. Ich hatte genügend Geld am Lager, um die mir unbekannten Importkosten abzugelten.
Gestern erhielt ich das Packet, Zoll- und Abgabefrei. Der sterile Inhalt war unberührt! Besten Dank meine Herren.


(1)
http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1225.msg59601#msg59601

(2)
Weniger glückliche Erfahrung: Diensteifer
http://forum.thailand-tip.com/index.php?topic=1225.msg61828#msg61828
Der diensthabende Zollbeamte sagte sich: „Köpfchen!“ Er öffnete die Verpackung nicht.
Sein Kollege benutzte die Röntgenanlage zu Belichtung der Filme.




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