Schon im ersten Teil ... ist für mich als wertvoll zu bezeichnen, dass der Film zwar sehr mit Clichés spielt, diese aber umso besser umsetzt. Und dabei nie in Versuchung gerät, in eine Richtung wertend zu sein. Kein plus oder minus zu Un-/Gunsten von Farang/Thai.
Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, das Drehbuch war schon ganz gut, und die "Klischees" würde ich nicht einmal so nennen, es war einfach typisch.
Daher beschränkt sich meine Kritik auch beinahe nur auf die technische Seite, und das war leider völliger Murks.
Es war nur eine einzige Kamerabewegung drin, und zwar an der Stelle an der Beach Road, wenn beide rennen. Ansonsten alles brav vom Stativ abgefilmt, zu viele Dialoge, ich nenne das "sprechende Köpfe".
Ich kann einfach nicht begreifen, daß es Regisseure und Kameraleute gibt, die heutzutage noch einen Film auf diese Weise drehen. Eine Dolly in 90 Minuten ist einfach zu wenig. Keine Kranfahrt, keine Steadicam, nichts.
Jedem Kameramann würde es doch in den Fingern jucken, mal mit einer Steadicam durch einen Kioskbar-Komplex zu gehen. Da hätte man nebenbei so viele Geschichten erzählen können, daß der Film gleich zehn Minuten kürzer geworden wäre.
Dem Film fehlte es daher an Pepp, er wirkt bieder und hausbacken. Und das allein wegen der Kameraführung bzw. des Fehlens derselben. Selbst zum Schluß, wenn er mit dem Motorrad fährt: immer schön Stativ, anstatt vom Motorrad aus zu filmen und dem Zuschauer das Gefühl zu geben, er ist jetzt Jean und muß voll auf die Tube drücken, um sie endlich zu sehen.
Erzähltechnisch gesehen war auch der 2. Akt viel zu lang und der 3. zu kurz. Da wird gelabert ohne Ende im 2. Akt und im 3. passiert so viel, daß man gar nicht mehr nachkommt. Da bleibt er spontan länger, dann geht er doch zurück, dann hat der Kumpel Ärger, dann ist er plötzlich wieder in Thailand. Alles in fünf Minuten erzählt. Da hätte man sich mehr Zeit nehmen müssen und dafür im 2. Akt ein paar Sachen einsparen können.