Aung San Suu Kyi kommt ins Bundeshaus!
Burmesische Oppositionsführerin trifft Bundesrat und Parlament.Die burmesische Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi wird Mitte Juni in Bern erwartet – auf ihrer ersten Europareise nach dem Ende ihres Hausarrests. Dabei sind Treffen mit der Schweizer Regierung und dem Parlament vorgesehen.
Markus Häfliger, Ronny Nicolussi, Bern
Gemäss zuverlässigen Informationen wird die burmesische Oppositionsführerin voraussichtlich am 14. Juni in Bern eintreffen und am Tag darauf Gespräche mit Aussenminister Didier Burkhalter führen. Auch ein Besuch im Parlament ist vorgesehen, wo Aung San Suu Kyi am letzten Tag der Sommersession mit den beiden Ratspräsidenten zusammentreffen soll. Eine offizielle Bestätigung für diese Information war vom Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) zunächst nicht zu erhalten.
Bereits früher bekannt wurde, dass Suu Kyi am 14. Juni bei der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) in Genf auftritt. Von dort soll sie offenbar noch am Abend nach Bern reisen. Von der Schweiz aus wird Suu Kyi am Freitag nach Oslo weiterreisen, wo sie – mit 21 Jahren Verspätung – den Friedensnobelpreis entgegen nehmen kann, der ihr bereits 1991 verliehen worden war. Die burmesische Oppositionsführerin stand in Burma während insgesamt 15 Jahren unter Hausarrest, aus dem die Militärregierung sie im November 2010 entlassen hatte.
Im Mai 2012 hat die 66-Jährige zum ersten Mal seit 24 Jahren wieder einen Reisepass erhalten; am vergangenen Dienstag führte sie ihre erste Auslandsreise nach Thailand, wo sie von Landsleuten stürmisch gefeiert worden ist. Zuvor hatte sie Reisen ins Ausland stets abgelehnt, weil sie befürchtete, von der Militärregierung nicht mehr ins Land gelassen zu werden. Suu Kyi setzt sich seit über 20 Jahren für eine gewaltlose Demokratisierung Burmas ein. Anfang April ist sie ins burmesische Unterhaus gewählt worden.
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