Bin auch
stolzer Ex-Inhaber einer Kreditkarte dieser Firma. Zwar schon etwas her, aber paßt hier (Namen und Daten sind
nicht geändert):
(Den Humor hatte ich zu dem Zeitpunkt - anders als Klaus - aber schon verloren)
An die
Daimler-Chrysler Bankz. Hd. Herrn Frank Jesse, Leiter Produktmanagement
Siemensstraße 7,
70469 Stuttgart
Mercedes-Card Kontonummer ....
Sehr geehrter Herr Jesse, sehr geehrte Damen und Herren,
ich bin der Meinung, daß nicht ich, sondern Sie den durch
Unfähigkeit und Fahrlässigkeit Ihrer Mitarbeiter verursachten Schaden zu tragen haben.
Die am 28. November 2007 geforderten
80 Euro berechne ich Ihnen aufgrund folgender, durch Ihre Mitarbeiter verursachten Vorgänge:
1.haben Sie uns schon 2006 ungerechtfertigerweise Gebühren in Rechnung gestellt. Nicht weniger als sieben Versuche, zuletzt per Einschreiben, nämlich am
11. August 2006.
24. August 2006,
29. August 2006,
4. September 2006,
11. September 2006,
28. September 2006 und
5. Oktober 2006
waren nötig, um das unrechtmäßig eingezogene Geld zurückzuerhalten. Am 13. 10. 2006 haben Sie dafür ausdrücklich um Entschuldigung gebeten. Leider konnte ich mir davon in der wunderbaren Plastic-Kartenwelt von Mercedes-Benz nichts kaufen.
2.Ein Jahr später ging genau dieselbe Eierei wieder los. Erst waren mehrere Bitten um die Zusendung von Unterlagen nötig, schriftlich am
20. Juni 2007,
30. Juni 2007 und
11. Juli 2007,
bis wir endlich Informationen über verdächtige Beträge erhielten. Erneut baten Sie um Entschuldigung, wovon wir uns erneut nichts kaufen konnten.
3.Einen Monat später stellten Sie uns Gebühren für gar nicht erbrachte Leistungen (
Partnerkarte) in Rechnung, obwohl wir eine Partnerkarte gar nicht besaßen, da meine Frau eine eigenständige Kreditkarte für ihr eigenes Konto hat. Erneut wurden unsere Hinweise, Fragen und Aufforderungen zur Rückzahlung weder beachtet noch inhaltlich beantwortet.
Trotz des mehrfachen schriftlichen und fernmündlichen Hinweises, daß wir gar keine Partnerkarte besitzen und auch keine bestellt haben (was ja wohl mit einem Minimum an Sorgfalt umgehend in Ihren Unterlagen feststellbar gewesen wäre), behauptete eine Ihrer Mitarbeiterinnen Mitte Oktober 2007 immer noch am Telefon, daß wir eine Partnerkarte hätten und diese auch gefälligst bezahlen müßten. Darauf erachtete ich es als sinnlos, mit personifizierter Ahnungslosigkeit und Faulheit zu diskutieren und bat um künftig schriftliche Mitteilung.
Anstatt daß aber dann bei Ihnen vielleicht doch mal einer nachgeprüft hätte, wurde uns, als Gipfel des Unsinns, mit Schreiben vom 15. 10. 2007 auch noch vorgehalten, daß wir angeblich eine Verlustmeldung (!) abgegeben hätten!
Wie, bitteschön, meldet man den Verlust einer nicht vorhandenen Partnerkarte??
Wir erhielten daraufhin aber promt eine «neue» Partnerkarte samt Geheimnummer, obwohl wir, wie gesagt, zuvor gar keine Partnerkarte hatten, auch nicht wollten und auch nicht beantragt hatten – und dies alles Ihnen inzwischen auch schon ein halbes Dutzend mal mitgeteilt wurde.
Außerdem wurden mir mit dem üblichen Formschreiben-Blabla obendrein noch überhaupt nicht stattgefundene Telefongespräche «bestätigt».
Bis bei Ihnen dann doch endlich mal gnädigst einer feststellte, daß wir gar keine Partnerkarte haben, waren neben dem genannten Telefonat u. a. Schreiben vom
27. September 2007,
18. Oktober 2007,
14. November 2007,
16. November 2007 und
28. November 2007
nötig. Darauf erlaubte ich mir, Ihnen meine reinen Sachkosten für den durch Sie fahrlässig verursachten Schriftverkehr i. H. von mittlerweile 80 Euro in Rechnung zu stellen. Immerhin sahnen Sie Ihre Kunden sogar mit 0180er-Rufnummern ab, anstatt, wie international üblich, zumindest kostenlosen Telefonservice zu bieten.
Daß ich neben Ärger und Zeitaufwand auch noch alleine die finanziellen Folgen des unsäglichen Nicht-Service Ihrer ahnungslosen Mitarbeiter tragen soll, sehe ich nicht ein. Meiner Schadensminderungspflicht bin ich immer nachgekommen und habe Ihnen insbesondere auch mit Fristsetzung angekündigt, daß ich Ihnen ggf. meinen durch Ihre Fahrläsigkeit verursachten Aufwand in Rechnung stellen werde.
Umgekehrt haben Sie auf zahlreiche Schreiben gar nicht erst reagiert – und zwar jeweils so lange, bis endlich notgedrungen ein Einschreiben abging. Ich stelle Ihnen deshalb erneut meinen bisherigen Aufwand von
80 Euro in Rechnung. Dazu kommen für dieses Einschreiben
2,95 Euro Porto und Gebühr sowie
7 Euro Aufwand für die Fahrt zum nächstgelegenen Postamt in 97340 Marktbreit; also
zusammen 89,95 Euro.
Ich fordere Sie nochmals auf, diese Summe von Ihrem für diesen Monat anstehenden Lastschrifteinzug abzuziehen. Sollten Sie dies erneut ablehnen, werde ich, wie am 28. November 2007 angekündigt, dem Lastschrifteinzug widersprechen, aber selbstverständlich gleichzeitig den unstrittigen restlichen Teilbetrag überweisen.
Da es Banken mit kompetenteren Mitarbeitern gibt, die zudem noch kostenlose Kreditkarten ausgeben, sende ich anbei Ihre Karte zurück, die Sie sich gerne ab sofort an Ihren Hut stecken dürfen.
Eine abermalige Entschuldigung für Ihre Unfähigkeit können Sie sich diesmal allerdings sparen.
Mit besten Grüßen
Nachtrag: Die (inzwischen umbenannte)
Daimler Bank hat nach endgültiger Kontoauflösung (aber erst nach einem weiteren Schreiben, für das ich denen eiskalt erneut
10 Euro in Rechnung gestellt habe), auf insgesamt
99.95 Euro an Forderungen "verzichtet". Außerdem natürlich auch auf die "Gebühren" für unsere mehrfachen Widerrufe des Lastschrifteinzugs usw. usf., die wir denen natürlich auch nicht gezahlt haben.
Diesmal ohne Entschuldigung...
Hinterher hat man es dann noch so dargestellt, als ob die mir gekündigt hätten, obwohl sie meine zerschnittene Karte schon seit Monaten am Hut stecken hatten.
Widerruf des Lastschrifteinzugs ist bei Firmen, die mit Abwimmel-... äh, Verzeihung: "Call-Centern" arbeiten, in aller Regel die einzige Chance, je an einen Mitarbeiter zu geraten, der 1. wirklich durchblickt und 2. auch was machen kann.
Nebenefekt: Prompt hat man dann auch endlich mal eine
ladungsfähige Adresse der Geschäftsleitung in der Hand, die diese Heinis tatsächlich normalerweise nicht rausrücken.
Einziger Trost für die Besitzer der Benz-Karte:
Diners' Club soll noch schlimmer sein. Einem Kollegen stellte man 50 Dollar für die Nachsendung einer versicherten (!) Karte nach Bangkok ikn Rechnng anstatt das Ding einfach erst mal gesperrt zu versenden. Gleich beim nächsten Gebrauch stellte man fest, daß die die Wechselkurse nach Gutsherrenart festlegen: Zwei Langstreckenflüge, mit
Diners' Club bezahlt (wegen angeblicher Privilegien, wie zum Beispiel Zugang in irgendeine Airport-Lounge), kam letztlich knapp 250 Euro teurer, als wenn der an dem Tag gültige offizielle Wechselkurs zugrunde gelegt wird. Nachdem der Kollege feststellte, daß man inzwischen in Bangkok noch nicht mal mehr ein Büro unterhält, hat er die Karte nach über 25jähriger Mitgliedschaft zurückgegeben.
Auch
Amex hat ne nette Überraschung für seine Kunden: Neuerdings rechnet man nicht mehr (zum Beispiel) von Baht direkt in Euro um, sondern
absichtlich umständlich erst mal in US-Dollar und dann erst von Dollar in Euro. Wer davon profitiert, ist klar: Sie nicht...
Und wer sich dann wieder an die sicheren
Reiseschecks erinnert, dem passiert folgendes wie einer mit uns bekannten US-Familie. Die schickten ihren Sprößling im Zuge eines Schülraustauschs ein paar Wochen nach Deutschland und gaben ihm auf Anraten der (deutschen) Vermittlungstelle
Reiseschecks in kleiner Stückelung mit (meistens 20 Euro bzw. Dollar, ich kann mich da nicht mehr festlegen).
Als er die dann in Bargeld wechseln wollte, forderte das hiesige Kreditinstitut in Würzburg sage und schreibe
7,50 Euro Gebühr von dem jungen Mann.
Soviel zur Erinnerung, wenn hier beim nächsten Mal wieder (natürlich überwiegend zurecht) über die
"Kundenfreundlichkeit" thailändischer Banken gemosert wird.
Wir sind jedenfalls auch (manchmal) so, wir sind wirklich auch so...