Wenn ich hier die ganzen Für's und Wider's lese bezüglich eines "Echos" auf die Prügel, die @Dart einstecken durfte (bin auch erleichtert, daß da im wesentlichen wohl nur der Stolz gelitten hat), dann schwanke ich auch innerlich hin und her, was da wohl angemessen, aber auch klug sei.
Vermutlich dürfte es tatsächlich das Vernünftigste sein, da nicht mehr groß nachzutreten und dem Typ einfach aus dem Weg zu gehen. Andererseits - ein bißchen juckt es einen da schon auch in den Fingern, aber das Gefühl läßt erfahrungsgemäß nach einiger Zeit zum Glück nach.
Bei uns hatten wir vor gut zwei Jahren das Problem, daß wir einer langjährigen Hausangestellten kündigen mußten (die hatte sich einfach immer mehr rausgenommen und als man dann versuchte, sie auf die nette Art wieder einzubremsen, fing sie an, das restliche Personal aufzuhetzen). Meine Frau machte sich da echt Sorgen, weniger wegen der Dame selbst, sondern ihrem Lebenspartner, der von recht rustikaler Art und nur mäßig ausgeprägtem Fleiß war, daher in weiten Teilen vom Einkommen seiner Mia lebte. Dem wären z.B. Übergriffe auch auf unsere Kinder durchaus zuzutrauen gewesen und aufgrund ihrer mehrjährigen Tätigkeit bei uns kannte die Frau unsere Lebensumstände und -gewohnheiten recht genau.
Also wurde das Ganze im Kreise der Familie diskutiert, um zur besten Vorgehensweise zu gelangen. Am Ende erklärte dann mein Schwiegervater, daß er das übernehmen werde. Das lief dann so ab, daß er unsere Angestellte und ihren Typen zu sich bat. Rein zufällig waren noch zwei gute Freunde von ihm auch da, die wie er selbst in dem betreffenden Stadtteil ein hohes Ansehen genießen. Die beiden saßen aber nur mit mir zusammen am Nachbartisch und kümmerten sich nicht groß drum, was da nebenan diskutiert wurde.
Ja, und dann erklärte mein Schwiegervater unserer Noch-Angestellten und ihrem Typen höflich in einem ganz ruhigen Tonfall, aber mit eiserner Miene, daß und warum das Arbeitsverhältnis mit sofortiger Wirkung gelöst werde - den noch ausstehenden Lohn habe er auch schon vorbereitet, den könnten sie dann gleich mitnehmen. Nachdem er diesen Sachverhalt klargestellt hatte, schwenkte er noch in ein bißchen "Small Talk" dergestalt ab, daß er ganz beiläufig erwähnte, wie wichtig ihm seine Familie, insbesondere seine Enkel, aber auch sein Schwiegersohn seien und daß er alles für deren Wohlergehen tun würde.
Dem Typen standen inzwischen sichtbar Schweißperlen auf der Oberlippe und beide wollten nur noch weg. Nachdem sie dann noch den roten Umschlag mit dem Restlohn ausgehändigt bekommen hatten, folgte noch ein äußerst tiefer Wai und weg waren beide. Wir haben nie wieder von denen gehört oder was zu sehen gekriegt.