Um für unsere Kühe immer genügend Reisstroh zu haben, begannen wir vor zwei Jahren mit ein paar Nachbarn, welche Reis anbauen, jedoch keine Kühe haben, über das anfallende Stroh zu verhandeln. Nachdem sie den Reis geerntet haben, dürfen wir das Stroh übernehmen gegen ein sehr kleines Entgelt, ein bis zwei Baht pro Ballen. Wir lassen dann das Stroh pressen, das kostet meistens so um die 15 Baht pro Ballen, zusammen mit dem Entgelt kommt das dann auf maximal 17 Baht. Ich sammle dann diese gepressten Ballen ein und versorge sie, wenn sie richtig trocken sind im Heustadel.
Diesen musste ich nachträglich noch etwas modifizieren. Ursprünglich war der Boden auf Holzbalken gemacht, 50 cm über dem Boden. Doch leider brachen zwei dieser tragenden Balken schon im ersten Jahr. So musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Ich mauerte rund um den Stadel ein kleines Mäuerchen, damit kein Wasser ein den Stadel fliessen kann. Dann habe ich den Boden mit Laterit aufgefüllt und so einen trockenen Stadel bekommen. Ich brauche im Moment so um die 1000 Ballen Stroh, da muss ich mich schon etwas ran halten, um diese Menge zusammenzubringen.
So sieht der Stadel dann gefüllt aus. Man kommt ins Schwitzen beim füllen des Lagers.
Es gibt zwei Arten von Reisstroh, das mit Maschinen geerntete und das von Hand geerntete. Ich persönlich bevorzuge das von Hand geerntete, denn es ist sauberer, es hat kein Unkraut dabei, da die Erntehelfer eben nur die Reishalme schneiden. Beim Ernten mit der Maschine kommt alles ins Stroh, was gerade gewachsen ist. Und wenn es zu trocken war während der Wachstumsphase, hat es sehr viel Unkraut dabei, da dieses nur verhindert wird, wenn die Reispflanzen im Wasser stehen. Ist das Wasser weg, schiesst das Unkraut in die Höhe und wirkt sich auch auf die Menge des geernteten Reis aus. Und Unkraut jäten in Reisfeldern habe ich hier noch niemanden gesehen.
Das von Hand geschnittene Erntegut sammle ich jeweils ein und bringe es auf unseren Hof. Wenn dann genug Reis da ist, wird eine Dreschmaschine bestellt, die in kürzester Zeit den Reis drischt und dabei sehr gutes und weiches Stroh produziert. Im Moment verlangt der pro 1000 Reisbündel 600 Baht. Ich dresche auch für Nachbarn, wenn diese mir das Stroh überlassen, das funktioniert bis jetzt gut. Dieses Stroh lieben die Kühe, es schmeckt ihnen wirklich.
Eingesammelter, von Hand geernteter Reis
Mit diesem "Lkw" hole ich jeweils den Reis.
Die Dreschmaschine im Einsatz, man sieht gut das ausgeworfene Stroh.
Die Strohpresse im Einsatz und die gepressten Ballen.
Das Stroh, welches von Maschinen geschnitten wird, hat nicht immer eine gute Qualität. Hier sortiere ich dann jeweils beim Versorgen aus und kontrolliere auch, ob alles wirklich trocken ist. Das schlechtere Stroh nehme ich dann zum Einstreuen, was zusammen mit Reisschalen, die auch zum Einstreuen benutzt werden, guten Kuhmist abgibt, der dann vor der nächsten Aussaat auf die Felder gebracht wird.
Stroh auf dem Feld
Strohpressen auf dem Feld.
So muss ich dann diese Stroh einsammeln
Blick in die Strohpresse
Seit diesem Jahr haben wir nun noch zehn Rai Land dazu gepachtet, um genügend Stroh zu bekommen. Der Reis ist dabei eine Nebensache, mit dessen Verkauf man etwas an die Unkosten bekommt. Übrigens will der Besitzer des von uns gemieteten Landes die üblichen 30% der Reisernte, was für mich ok ist.