@Lung Tom,
Du fragst, ob der auf dem Foto abgebildete Braunliest bzw. Eisvogel ein Männchen oder ein Weibchen ist. Ich habe leider keine Ahnung. Dazu habe ich sowohl in meinem Vogelbuch als auch im Netz nachgeschaut bzw. versucht, darüber etwas herauszufinden, leider ohne Ergebnis. Was ich herausgefunden habe, ist, dass die Weibchen durchschnittlich anscheinend etwas grösser und schwerer sind als die Männchen, beide scheinen aber gleich gefärbt zu sein. Zum Braunliest speziell fand ich leider nichts genaueres. Dass Weibchen etwas grösser sind, hängt vermutlich mit dem Brutgeschäft zusammen (grössere Vögel können grössere bzw. mehr "Last" bzw. Beute zum Nest bringen. Bei den meisten Greifvögeln gibt's ebenfalls Grössenunterschiede zwischen Männchen und Weibchen, die sieht man dann ziemlich deutlich).
In der Eisvogel-Familie gibt es mehrheitlich keine Unterschiede im Federkleid der Männchen und Weibchen, es gibt aber einige Arten, wo man das erkennen kann (was ein Weibchen oder was ein Männchen ist).
Der von@Thailernen angeführte Thainame, นกกระเต็นน้อยธรรมดา, ist der Name des europäischen Eisvogels (Alcedo atthis), nicht der Name des (thailändischen) Braunliests. Dieser nennt sich auf Thai นกกระเต็นอกขาว, was übersetzt "Weissbrust-Eisvogel" heisst (gleiche Entsprechung/Bezeichnung wie sein englischer Name). Wahrscheinlich gibt's zum Braunliest verschiedene lokale bzw. Dialekt-Bezeichnungen, die kenne ich aber nicht.
Beim europäischen Eisvogel gibt's übrigens ein kleines Merkmal, an dem man Männchen und Weibchen voneinander unterscheiden kann: Männchen haben einen komplett schwarzen Schnabel, bei einem Weibchen ist die untere Schnabelhälfte rot (und zwar der Schnabelteil, der den Anfang/die Wurzel bildet, nicht etwa die Schnabelspitze).
Unterarten...
Wenn ein Land gross genug ist, kommen vermutlich auch verschiedene Unterarten einer "Haupt"art vor. Vom Braunliest gibt's insgesamt 6 verschiedene Unterarten, die von der Türkei (Izmir) bis nach West-Java in Indonesien verbreitet sind. In Thailand lebt die Unterart Halcyon smyrnensis perpulchra. Das Kursive und Fettgeschriebene ist der Name der thailändischen Unterart. Die anderen 5 Unterarten haben jeweils ihre eigenen Bezeichnungen.
Aber selbst in einem so kleinen Land wie die Schweiz kommen von einer Art manchmal mehrere Unterarten vor. Bestes Beispiel ist die Weiden- oder Mönchsmeise (Parus montanus) als Hauptart: es gibt eine alpine Alpenmeise (Parus montanus montanus) und daneben eine Weidenmeise (Parus montanus). Um die Verwirrung komplett zu machen, gibt es daneben noch die Sumpfmeise (Parus palustris), die fast gleich wie die Weidenmeise aussieht, aber als eigene Art gilt. Draussen im Freien sind alle drei vom Gefieder her fast nicht zu unterscheiden, von der Stimme her hingegen sehr wohl.
Das Nilgans-Problem ist ein spezielles. Die haben sich seit den 70er Jahren von den Niederlanden aus extrem schnell verbreitet, sie tun's immer noch und ein Ende ist nicht abzusehen. Vermutlich wird die Nilgans in nicht mehr ferner Zukunft ihr ursprüngliches Herkunftsgebiet (den Balkan) wieder besiedeln (von Österreich bzw. der Donau ausgehend). Dort war sie historisch zuhause, wurde aber im Verlauf der Jahrhunderte ausgerottet.
Der Wikipedia-Artikel über die Nilgänse ist sehr interessant, er behandelt auch die Problematik dieser Art speziell in Deutschland.
Kormorane gab es bis vor 40 Jahren keine in der Schweiz (in Deutschland an einzelnen Orten, die damalige Situation in Österreich kenne ich nicht). Seit den 90er Jahren haben Kormorane in der Schweiz explosionsartig zugenommen und sind inzwischen ein Ärgernis für die Fischer (der Brutbestand stieg von 0 1977 bis auf 2100 im Jahre 2016, der Winterbestand noch mehr). Heute werden Kormorane durchaus auch illegal abgeschossen. Ist zwar verboten, aber einzelne Jäger, die einen Hass auf die Vögel haben, kümmert das nicht. Es ist die gleiche Problematik wie Brieftaubenzüchter, die mittels mit Gift präparierten Brieftauben die Wanderfalken ausrotten möchten.
Gruss, wasi-cnx