Der British Councle ist dem Goethe Institut gleichzusetzten.
Vom BC habe ich keine Ahnung, was Englisch-Kurse betrifft, aber aus familiärer Erfahrung (vier Kinder) kenne ich das Goetheinstitut und die AUA. Die AUA kann ich nur empfehlen, vor allem auch die Thai-Kurse. Der Deutschkurs unserer zweitältesten (Adoptiv-)tochter, von einer ethnischen Inderin (keine deutsche Muttersprachlerin) im GI geleitet, war dagegen
unter aller Sau. Kurswechsel nicht möglich. Das war vor ungefähr sechs oder sieben Jahren. Als ich mich deshalb beschwerte (wie soll jemand eine ernsthafte Prüfung bestehen, wenn schon die Lehrerin nur rauhes
Pidgin mit starkem indischem Akzent radebricht?), sagte mir eine damalige obere Goethe-Dame ganz offen, daß man in Bangkok aus Kostengründen fast keine deutschen Lehrer mehr habe und außerdem jeder durchgefallene Student, der Kurs und Prüfung Prüfung wiederholen muß, positiv zur Bilanz beitrüge....
Diese
Bankrotterklärung dieser Kulturinstitution empfand ich als Schlag ins Gesicht, vor allem wenn ich das GI Bangkok damals mit der Arbeit und dem Ruf des GI Anfang der 1980er vergleiche, als die holde Gattin dort (und später in
Boppard in einem Auslandskurs) Deutsch lernte, schon bevor sie mich kannte.
Vor sieben, acht jahren stand in Deutschland allerdings tatsächlich die Hälfte der Goetheinstituts-Standorte aus Kostengründen zur Diskussion und man stand schwer unter Druck. Eine Zeitlang ging es dann radikal nach wirtschaftlichem Nutzen und, wie mir scheint, nach den persönlichen Präferenzen der Herren Schröder und Fischer (
Peking und
Moskau standen garantiert nie zur Diskussion...
)
Das GI Bangkok war für mich zwar seitdem so oder so gestorben, aber das heißt nicht, daß die holde Gattin, die dort sogar noch Mitglied auf Lebenszeit ist (Altlast aus den 1980ern), und ich im TDZ nicht genug Leute kennen würden (Lang-
und Stubsnasen) und dort nicht auf dem Laufenden wäre.
Wer den A1-Unterricht samt Test mit den früher regulären Kursen und Prüfungen vergleicht, liegt außerdem sowieso vollkommen schief. Dieser Neusprech-
Pipifax ist doch überhaupt nicht mehr ernstzunehmen! Man sehe sich nur mal diese sogenannten Deutsch-"Lehrbücher" an und vergleiche sie mit den früheren!
Trotzdem gibt es, wenn man den im nichtöffentlichen BBG-Vorum immer wieder mal dankenswerterweise komprimiert eingestellten Blindflieger-Themen aus den deutschen Hanselforen glaubt, immer noch jede Menge Damen, die
den A1 Test auch im zweiten Anlauf nicht schaffen... Der Unterricht für die A 1 Kandidatinnen (von Thai-Männern, die den machen, hab ich noch nie was gehört, es soll sie aber doch geben) soll übrigens in Bangkok offiziell gar nicht vom Goetheinstitut angeboten werden, sondern von der
Thai-Deutschen Kulturstiftung, so sagte man mir jedenfalls voriges Jahr um diese Zeit, als ich in der Richtung nachgefragt habe.
So oder so wird damit ganz schön Kohle gemacht.Konkret sieht das so aus:
Der ‹billigste› offizielle GI-Kurs des gesamten Jahres 2008 überhaupt ging vom 22. Juli bis zum 30. September 2009,
zwei Tage pro Woche je 90 Minuten, Preis für diesen geradezu lächerlichen Minikurs: 3 500 Baht plus 1 000 Baht für Unterrichtsmaterial.
Dazu sahnt man aber auch noch
allerlei extra kundenunfreundliche ‹Gebühren› ab, wie etwa
‹Verwaltungs-› und ‹Einschreibgebühren›, was nochmal sage und schreibe bis 500 Baht ausmacht. Die haben beim GI einiges von den Internet-Gschaftlhubern gelernt. Also, wie oben schon gesagt, für so einen Kurs, der eigentlich nicht der Rede wert ist,
zahlt ein Thai den Monats-Nettoverdienst eines Junglehrers.
Damit ist es aber nicht getan, denn
ernsthafte Kurse kosteten gleich fast das Doppelte. Trotzdem klagten Studenten auch 2008 über mittelmäßige Thai-Deutschlehrer sowie über dürftige bis nichtexistierende sonstige Hilfestellungen. So gab und gibt man seit Einführung des Schengen-Visums für Thais, die sich für unsere Sprache und Kulturinteressieren und Europa besuchen wollen, nicht einmal konkrete Tips für das aussichtsreiche Ausfüllen der überaus umfangreichen und schon für deutsche Muttersprachler komplizierten Visums-Anträge (diese Aussage beruht auf einer einzelnen Auskunft), wie sie z. B. in der
American University Alumni sogar für Nichtstudenten zum Beispiel für die USA und Australien schon immer jederzeit und sogar schriftlich in Photokopie erhältlich waren.
Die Krone des ganzen ist übrigens, daß man den auserwählten
Hi So Deutschstudenten im Goethe I. auch noch das "tolle" Angebot macht, gegen das
zusätzliche Zweimonatsgehalt eines Jungleerers in Bar auf den Tisch kurzfristiges Mitglied des DTZ zu werden. Dafür darf man sich dann das Stubsnäschen im fast immer völlig leeren Schwimmpfuhl auf dem heiligen Gelände benetzen. Wenn man dann aber einen Freund mitbringt, zahlt man nochmal glatte 100 Baht drauf.
Zum Vergleich: Im
Navathani Golfclub, dem exklusivsten und teuersten Thailands (Th. Serithai Soi 59, gleich bei uns neben dem Haus), kostet die Tageskarte für die Nutzung des riesigen und sagenhaft schön gelegenen und picobello gepflegten Schwimmpfuhls für Tagesgäste 80
Baht. Und das Lachsfilet mit allem Drum und dran im Navathani-Restaurant direkt daneben (ihr könnt
Roy fragen, der war begeistert) 280 Baht, wofür einem im sogenannten "German" Restaurant im GI noch nicht mal einer die Türe aufhält.
Aber dort weiß man ja auch noch nicht mal was Sauerkraut ist, und wenn man gebratenen Camembert bestellt, bekommt man den in Stücke vorgeschnitten (
!). Wenn man sich nichts dabei denkt, ist alles gut und das Gesicht aller Beteiligten bleibt gewahrt.
Setzt man aber mal spaßeshalber die Einzelteile des Camemberts zusammen, wie in einem mir bekannten Fall geschehen, fehlte genau ein Viertel des Camemberts...
Soviel zum Bangkoker Botschafter unserer Ex-Kulturnation.