Der Drogenhandel im Norden (Ein Bericht von Khajohn Boonpath)
Die wichtigsten Transitrouten für das Schmuggeln von Heroin, Ya baa, Ice(Kristall Methamphetamin) aus Myanmar sind vor allem in Pai (Bezirk Mae Hong Son), Mae Taeng und Galyani Vadhana , nach Angaben der ermittelnden Behörden.
In der Vergangenheit sind die Drogenhändler in relativ großen Gruppen von "bis zu 20 Männern", mit schwer bewaffnetem Begleitschutz, unterwegs gewesen, doch die Händler haben vor kurzem ihre Taktik geändert und sind jetzt nur noch in kleinen trupps von bis zu 5 Mann unterwegs, bei Kontrollen geben sie vor Dorfbewohner aus der näheren Umgebung zu sein, die unterwegs zur Jagd sind oder Nahrungsmittel im Wald sammeln
Die Drogen sind auch in deutlich kleinere Portionen abgepackt und werden unter vielen kleinen Gruppen aufgeteilt. Oft werden auch Angehörige der Hilltribes, die im Grenzgebiet leben als Kuriere eingesetzt.
Behörden berichten, dass im Ausland die Nachfrage nach Heroin derzeit sehr hoch ist und die Märkte sich über ganz Amerika, Europa, dem Mittleren Osten und Japan verteilen.
Das Heroin, das von der Roten Wa produziert wird erfreut sich besonders hoher Nachfrage, da es in einer deutlich besseren Qualität hergestellt wird, als das Heroin vom ehemaligen Drogenboss Khun Sa.
Viele der ehemaligen Mitarbeiter von Khun Sa arbeiten nun für die Rote Wa. Mit Einsatz neuer Techniken und moderne Produkte wurde die Produktivität enorm gesteigert.
Pai soll Top-Destination für Schmuggler und Einkäufer sein, die Behörden weisen darauf hin, dass Pai, nach Koh Samui im Süden, den zweithöchsten Umsatz und Tausch von Fremdwährungen in Thailand hat.
Regierungsbeamte haben ihre größten Bedenken zum Problem des Drogenhandels wie folgend geäußert:
1. Der Mangel an Vertrauen, Integration, Einheit, Solidarität bei der Zusammenarbeit der ermittelnden Behörden, ein konstruktiver Austausch von Informationen über die Bewegungen der Drogenschmuggler an der Grenze fehlt.
2. Es werden nicht genug notwendige Haushaltsmittel bereitgestellt, so das die Arbeit der Behörden in Sachen Informationssammlung nicht sonderlich effektiv ist.
Der Bedarf an modernen Geräten ist ebenfalls hoch, leider reicht das Budget in der Regel nicht für den Erwerb neuer Fahrzeuge und Geräte, während die Drogenhändler gut mit neuen Allrad - Fahrzeugen ausgerüstet sind.
3. Viele Angehörige der Bergstämme auf thailändischer Seite haben familiäre Bindungen zu den Einwanderern aus Myanmar und ünterstützen diese im Drogenschmuggel. Darüber hinaus sind offensichtlich einige Dorfvorsteher und Mitarbeiter der lokalen Behörden am Drogengeschäft beteiligt, im März 2011, fand die Polizei herraus, dass mit einiger Sicherheit eines Dorfvorsteher im Pangmapha Bezirk im Drogenhandel verwickelt war, und den Schmugglern die vermeintlich sichersten Routen nach Thailand gezeigt hat..
4. Einige Behörden und deren hochrangige Beamten sind nicht aktiv beteiligt bei dem Kampf gegen den Drogenhandel.
5. Schwierigkeiten beim Ermitteln gegen einflussreiche Personen die am Handel beteiligt sind, für die kleineren Ermittlungsbehörden gelten diese Personen als unantastbar.
Quelle:
http://www.chiangmai-mail.com/current/news.shtml