Nach Zerstörung auf den Philippinen:
Vietnam rüstet sich für Taifun "Haiyan""Haiyan" vor Vietnam: Angst vor dem Supersturm
Vietnam im Ausnahmezustand: Am Sonntag trifft Taifun "Haiyan" dort auf die Küstenregion. Mehr als eine halbe Million Menschen wurden in Sicherheit gebracht, 450.000 Soldaten sind in Alarmbereitschaft.
Hanoi -
Auf den Philippinen hat der Taifun "Haiyan" dem Roten Kreuz zufolge mindestens 1000 Tote und zerstörte Städte hinterlassen - nun bangen die Küstenbewohner in Vietnam. Dort wird der heftige Sturm voraussichtlich am Sonntag auf Land treffen. Deshalb ist dort eine große Evakuierungsaktion gestartet worden. Aus den Küstengebieten wurde rund eine halbe Million Menschen in Sicherheit gebracht. Die Stadt Da Nang in Zentralvietnam mussten rund 20.000 Familien verlassen, berichtete die Zeitung "Tuoi Tre".
"Wir haben erst Sandsäcke gefüllt und werden anschließend in Notunterkünfte gehen", erzählt Caroline Mills. Sie lebt in der Nähe der Unesco-Welterbestadt Hoi An, einem beliebten Touristenziel in Zentralvietnam, wo die Behörden Überschwemmungen fürchten. 450.000 Soldaten sind mittlerweile in Alarmbereitschaft. Zudem wurde die gesamte Fischfangflotte in die Häfen zurückbeordert.
Der vietnamesische Regierungschef Ngyuen Tan Dung sagte am Samstag "komplizierte Entwicklungen" für seine Landsleute voraus. Vor allem in den zentralvietnamesischen Provinzen Danang und Quang Nai wurden Sicherheitsmaßnahmen angeordnet.
Mit welcher Stärke "Haiyan" Vietnam treffen wird, war zunächst noch unklar. Aber: "Es ist der stärkste Taifun, den wir je in dieser Region hatten", zitiert die "Tuoi Tre" den Direktor des Wetterdienstes, Bui Minh Tang. Auf den Philippinen hatte er Spitzengeschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometern in der Stunde erreicht.
Dort bietet sich den Helfern nun ein Bild des Grauens: Fotos zeigen Trümmerfelder, ein kleiner Junge steht verloren zwischen den Familienhabseligkeiten, das Haus im Hintergrund ist zerstört. Eine Toilette unter freiem Himmel ist zu sehen, die noch in einer Wand verankert ist. Verletzte humpeln barfuß zwischen den Trümmerbergen herum.
Die Stadt Tacloban soll weitestgehend zerstört worden sein. Sie liegt an einer Bucht auf der Insel Leyte, genau in der Region, über die das Auge des Taifuns zog. Meterhohe Sturmfluten überschwemmten dort Straßen, berichteten Hilfsorganisationen.
vks/dpa/AFP