diese Verar... Bücher ... nachweislich geschrieben von Leuten , dei NIE vor Ort waren !
aber noch schlimmer sind die , die mit ner Flasche Wasser und dem Buch untern Arm daher kommen !
Es ist sicher falsch, wenn behauptet wird, daß die Autoren des größten Reiseführer Verlags der Welt nie vor Ort waren.
Selbstverständlich ist das Gegenteil richtig. Ich kenne einige von ihnen.
Allerdings beschränkt sich ihr tatsächliches Wissen eben auf
das tatsächlich Bereiste, was nicht immer besonders viel sein muß.
Die meisten von ihnen sind fleißige Prospektabschreiber, Landkartenabmaler und auch die netten Herrn und Frau Loose lesen in Pattaya vor allem den "Farang", weil der kostenlos nachgeschmissen wird und meinen dann, daß sie durchblickten.
Wieviel allgemein an Substanz in Reiseführern steckt, merkt man schnell, wenn man einmal einen über ein Gebiet in die Hand nimmt, wo man selbst einigermaßen durchblickt, weil man dort, wie Du zum Beispiel in
Dacca oder
Hanoi, selbst gelebt und/oder gearbeitet hat.
Mir kommt da zwar nicht immer gleich das k*** wie Dir, aber ich habe mich bei einzelnen Reiseführerkapiteln über
Würzburg ,
Auckland,
Småland,
Singapur,
Hongkong, das Berner Oberland (
Wengen),
Toronto oder die
Westküste der USA schon halb totgelacht...
Aber im
Lonely Planet Thailand ist die Bangkoker Gummilatschenwatschler-Szene in der Khaosan und zwischen der Soi 1 und 23 in der Sukhumvit durchaus hilfreich beschrieben, für diejenigen eben, die es für erstrebenswert halten, da dazuzugehören. Und auch dem Durchschnittstouristen reicht es völlig aus, was er im LP über den
Hauptpalast und das
Wat Pho liest. Den politischen-korrekten Quatsch und die ewig nervenden Extra-Tips für Homosexuelle, denen der jahrelange Hauptautor
Joe Cummings besonders verbunden ist, muß man sich ja nicht antun.
Zwei volle Seiten Kapitel "Gay and Lesbian Travellers" sind bei LP politisch-korrekt und völlig OK, werden regelmäßig in der Presse regelrecht bejubelt (eine gewisse Szene der "Kultur- und Medienschaffenden" kommt überwiegend aus diesem Bereich), aber wehe, es stünde mal bei einem Hotel dabei "some friendly Girls around" oder etwas in der Art, wie früher in den
tatsächlich alternativen Reiseführern, als sie noch hektographiert wurden. Pfui Deibel, sowas geht natürlich nicht mehr bei den Lonely-Planet Heuchlern. Der
Mainstream einer gewissen, horizontmäßig durchaus "gehobenen" (und wohlhabenden) Reise-/Kulturszene war allerdings schon immer schwul, das waren ja schon früher nicht die Dümmsten, die aus der Enge ihrer heimischen Umgebung ausgebrochen sind und ihr Glück in der Fremde versucht haben, angefangen bei
Humbold über T. E.
Lawrence von Arabien bis eben auch unseren Lonely-Planet-
Cummings.
Übrigens tut man bei
Lonely Planet nur so, als sei man nicht käuflich, wie jeder weiß, der sich für Bücher interessiert. In alten Ausgaben fand man gute TIPs auch für kleine Buchhandlungen in Thailand. Inzwischen kooperiert
Lonely Planet mit
Asia Books (sie vertreiben das Zeug exklusiv in Thailand und halb Asien, alle anderen müssen bei ihnen kaufen) und man sehe mal hinein, welche Buchhandlungen jetzt ausschließlich empfohlen werden...
Das
Atlanta Guesthouse in Bangkok war jahrzehntelang zurecht als völlig versifftes, heruntergewirtschaftetes Loch verschrieen. Dann hat der Inn-Keeper ein paar Zimmer nach 30 Jahren mal neu anpinseln lassen und Joe Cummings und noch eine Redakteurin von Fodors Verlag eingeladen. Und siehe da... Aber das Ergebnis habe ich schon an anderer Stelle beschrieben.
Meine Meinung dennoch: Der
Lonely Planet Thailand ist für den gewöhnlichen Reisenden, zumal für reine Thailand-Anfänger, die ja gar nicht aus ihrem Ghetto wollen, geschweige denn es könnten,, als Hintergrundwissen zu empfehlen und sogar kostensparend.
Diese Leute sollen außerdem bitteschön gar nicht mehr wissen, als da drin steht.
Heute war ich zum Beispiel mit einem TIP-Häuptling in Minburi kilometerlang zu Fuß auf den Kanalwegen entlang des
Khlong Sam Wa unterwegs, der einer der schönsten Khlongs in Bangkok ist. Wenn ich mir vorstelle, hier würden die typischen gepiercten und tätowierten "alternativen"
Lonely-Planet-Touristenhorden in ihrer bunten Unterwäsche und mit ihrem Blauem Buch und der Wasserflasche in den Händen herumwatscheln, dann käme mit auch das Kotzen.
Und den Bereisten, die uns dort heute überall freundlich empfangen haben, sicher früher oder später auch.