Guten Abend zusammen
@ Isan Yamaha
Ich sehe wohl, dass es Dir persönlich zuerst mal um die Situation im Isaan geht. Trotzdem ist es interessant über dieses Thema generell zu sprechen.
Es ist tatsächlich so, dass man sich die Privatschulen auch gut anschauen sollte. Wie rh bereits erwähnte, hat es bei uns auf Phuket eine wesentlich höhere Dichte an Schulen mit Farang Lehrern und mit anspruchsvolleren Lehrzielen. Nicht zuletzt weil hier sehr viele Farangs ansässig sind und im Tourismus- und Hotelgewerbe, in der Unterhaltungsindustrie oder im Real Estate Business tätig sind. Ausserdem hat es in Phuket vergleichsweise mehr reiche Thais als in den meisten anderen Regionen Thailands. Aehnliche Voraussetzungen wird man nur in BKK, Chiang Mai, Pattaya (vermute ich mal), Hatyai finden. Wenn ich hier eine Provinz ausgelassen habe, dann unbeabsichtigt.
Ich habe mir 6 solcher Privatschulen zuerst mal angeschaut und bei 2/3 musste ich wirklich den Kopf schütteln, weil da ein paar auf den fahrenden Zug aufspringen wollen in diesem boomenden Markt und es dann halt Englisch Unterrricht auf Bar-Niveau gibt. Von den 2 übriggebliebenen konnte ich mir eine davon schlichtweg nicht leisten bei 1.000.000 Baht Schulgeld im Jahr. Es hätte noch eine alternative Schule hier (MONTESSORI, auch in Europa ein Begriff), die haben zwar meines Erachtens sehr gute Ziele in sozialer Kompetenz, aber die Erfahrung der Hochschulen zeigen, dass sehr wenige danach unter Leistungsdruck bestehen und viele die Aufnahmeprüfungen nicht 'überleben'; dies gilt zumindest für Thailand. Ausserdem sehe ich deren totale antiautoritäre Haltung für die thail. Gesellschaft eher als fahrlässig an.
Eine öffentliche Schule ist für mich zum vornherein, aus den von anderen Teilnehmern bereits genannten Gründen, gar nicht zur Debatte gestanden. Da gibts tatsächlich Englisch-Lehrer, die kein Englisch können, aber sie steigen in der Lohnskala und der Staat hat offiziell seine Pflicht erfüllt. Kommt dazu, dass viele staatlich angestellte Lehrpersonen sehr unmotiviert zur Sache gehen, ihr eigenes Portfolio ist
sehr arm und es ist ihnen schlicht egal, ob die Schüler was kapiert haben. Ziel ist es nach neun Jahren, einen Umstand beschreiben zu können, ohne irgendwelche Zusammenhänge zu verstehen. Ein warum oder ein Gegenvorschlag eines Schülers gilt als unverschämt.
So ist mir eine Schule übriggeblieben, mit der ich seit 1 1/2 Jahren sehr zufrieden bin. Bis auf einen Tag/Woche werden alle Fächer von autorisierten Faranglehrern (nativ englisch-sprechend) bestritten. Die Schule ist auf gutem Niveau ausgerüstet. Es hat Theaterräume, Zeichnungsräume, ein Musikraum mit 25 Elektr.-Pianos, Modernste Computerräume, Tartarbahn, Turnhalle, diverse Spielplätze für untersch. Altersgruppen etc. Schulklassen werden mit max. 25 Schülern belegt und von bis zu 3 Lehrern gleichzeitig betreut. Glücklicherweise kenne ich einige Lehrpersonen privat, kenne deren Einstellung und kriege auch ein wenig mit, was hinter den Kulissen (thail. Direktorium) läuft. Kulturell und sozial gelten thail. und ausländ. Wertvorstellungen. Halloween (morgen) und Weihnachten wird genauseo gefeiert wie Loi Krathong, Wai Kru Day und MotherDay.
Aber ganz billig ist diese Geschichte auch nicht. Die Schule kostet je nach Schulstufe zwischen 100.000 - 180.000 Baht im Jahr (Tendenz jährlich steigend) plus Nebenkosten.
Ich kann mir vorstellen, dass es a) nicht für jeden Farang erschwinglich ist oder/und vielfach in ländlichen Gegenden das Angebot schlicht fehlt. Da bleibt einem wahrscheinlich nur der pragmatische Weg, in dem man zur Governement-School noch privat nachhilft. Sicher keine einfache Lösung auch für ein Kind.