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Autor Thema: Umgangsformen und Etiketten  (Gelesen 44830 mal)

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hmh.

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #30 am: 16. Mai 2009, 16:24:05 »

Beim Haareschneiden entschuldigen sich die Damen immer vorher, dass sie meinen Kopf berühren müssen.

Ist mir noch kein einziges Mal passiert, weder früher in Samui noch bei meinen drei Lieblings-Figaros in Bangkok, egal ob Mann oder Frau schnippelt.

Schon mehrmals hat sich ein(e) Thai bei mir entschuldigt, dass er/sie mich im Gedränge am Kopf berührt hat. Bei sonstigen Berührungen bleibt eine Entschuldigung meist aus.

Es geht um den angeblichen, in Thailand vor allem aus Gründen der rechtsnationalen Propaganda besonders herausgestellten tatsächlichen oder vermeintlichen Unterschied zur Europäischen Kultur. Entschuldigen wir uns etwa in gleicher Weise (Flegel ausgenommen), wenn wir jemand an der Kleidung streifen, wie wenn wir im Bus mit dem Ellbogen an einen Kopf des Mitreisenden stoßen, o. ä.?

Ist es bei uns etwa dasselbe Stufe der Eskalation, wenn man jemanden einen Schlag auf die Schulter oder einen Stoß in die Rippen gibt, oder ihn voll ins Gesicht schlägt? Solche Unterschiede im Bezug auf das Haupt (man beachte die Wortwahl) gegenüber sonstigen Körperteilen sind völlig normal in allen Kulturen.

Als die Schwiegermutter meine Frau beobachtet hat, wie sie mir den Kopf gestreichelt hat, hat sie meiner Frau Vorhaltungen gemacht, dass dies unmöglich sei.

Ist mir noch nie passiert und das habe ich auch noch nicht in meinem Bekanntenkreis erlebt. (Vom Thailand nördlich von Nonthaburi und nordöstlich von Nakhon Nayok habe ich allerdings wenig Ahnung.)

Wir würden uns eine derartige "Vorhaltungen" über die Ausgestaltung unseres Ehelebens jedenfalls nachdrücklich verbeten, egal ob das von einer propagandahörigen, frömmelnden oder verklemmten Thai-Verwandten ausgeht oder von ebensolchen Nervensägen aus der deutschen Linie. Beides könnten wir uns allerdings auch nicht vorstellen.
Hinter einer derartigen Einmischung dürfte nach meiner Vermutung ohnehin was ganz anderes stehen.
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sitap

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #31 am: 16. Mai 2009, 19:11:21 »

hmh, ich habe nur absolut wertungsfreie Beobachtungen aus meinem Leben in Thailand wiedergegeben. Wenn du damit ein Problem hast, kann ich nichts dafür.
Vielleicht unterscheidet sich die Thaikultur innerhalb des Landes eben. Das Leben in Bangkok ist eben nicht gleich zu setzen mit dem in einem 400 Seelendorf im Isaan, weitab einer grösseren Stadt.

Zur Ehrenrettung meiner Schwiegermutter wäre noch zu sagen, dass sie nach Aufklärung durch meine Frau über die Sitten im Westen, keine Probleme mit irgendwelchen Verhaltensweisen zwischen mir und meiner Frau mehr hat.
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Grüner

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #32 am: 31. August 2009, 17:26:46 »

Gruss Hans-Jörg alias Khun Hans

Sei mir bitte nicht böse, HANS-JÖRG, und nimm es vor allem nicht persönlich (es hat auch nichts damit zu tun, daß wir hier schon leider unvergeßliche "Khuns" hatten):

Soweit ich es verstehe, hat einer, der sich selbst offiziell mit "Khun" adelt und  betitelt, nicht verstanden, was er schreibt. "Khun" ist eigentlich eine höfliche ANrede, die durch ANDERE Personen benutzt wird, nicht nur, aber vor allem in erlauchter Runde vor PUBLIKUM.

Wer sich selbst so betitelt, macht deshalb ungefähr dasselbe wie einer, von dem man in Deutschland, wenn er nicht dabei ist, sagt, daß er sich SEHR Wichtig nimmt oder wenigstens so etwa nach dem Motto "Der Esel nennt sich immer zuerst" von sich spricht und schreibt.

Vergleichbar müßte ich in Deutschland für "Khun Klaus" ja wohl sagen: Ich bin Hochwohlgeboren GRÜNER...

Oder irre ich mich da?
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hellmut

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #33 am: 31. August 2009, 17:38:06 »

Meinem Verständnis nach bedeutet "Khun" Herr bzw. Frau.
Ein (niedriger) Adelstitel wäre Kunchai bzw. Kunjing.

Wenn sich jemand selbst als Khun Hans bezeichnet würde ich das mit "Mein Name ist Herr Hans" übersetzen.

Sollte meine Frau/Partner(in) mich mit Khun Hellmut ansprechen, dann wüsste ich das Ärger ins Haus steht. (Siehe auch Beitrag von Profuuu an anderer Stelle).
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Grüner

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #34 am: 31. August 2009, 17:53:54 »

"Herr" ist "Nai". "Frau" ist "Nang". Das hat nix mit der Ehrenbezeichnung "Khun" zu tun.
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thaiman †

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #35 am: 31. August 2009, 19:44:58 »


Es waere nett, wenn hier eine Personelle
Anrede mitgeteilt wuerde, denn schon eine
Betonung stiftet Verwirrung
Webliche:                             Maedchen
Maennliche:                          Jungen

aber denke es waere ein neues Thema
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Man wird nicht reich von dem was man verdient, sondern von dem was man nicht ausgibt

Pachpicha

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #36 am: 31. August 2009, 19:55:30 »

Vielleicht koennten wir uns langsam hocharbeiten.

Vom KINIAU zum KLUGSCHEISSER.  8) 8)

Uebersetzung THAI   DEUTSCH und DEUTSCH  THAI
Laender wie A und CH sowie L LIE sind herzlich eingeladen.

Bayern unter Vorbehalt.    :D :D
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Profuuu

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #37 am: 01. September 2009, 03:10:14 »

Mal zurück zur Frage in der Überschrift....

Wer sich selber mit Khun anredet, hat ja wohl, hmh, irgendwas nicht verstanden. :D

Was die Anrede anderer betrifft, volle Zustimmung mit Tom. 
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mfG
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khun mai ru

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #38 am: 01. September 2009, 04:04:23 »

...wobei ich hoffe, dass Ihr mich deswegen nicht auch in Stücke reißt, denn das
Gegenteil von jeglicher Überheblichkeit sollte durch "mai ru" = "nicht wissen" klar
sein. Mit meinem Namen nehme ich mich ironisch-selbstkritisch "auf die Schippe".

mfg kmr
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hmh.

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #39 am: 01. September 2009, 04:09:01 »

คุณ kun Khun kann vieles bedeuten, zunächst steht es mal für Tugend, Wert, Nutzen, Vorteil und Qualität, ist also positiv besetzt. Man nutzt es aber auch

1.
als persönliches Fürwort (2. Person), das Respekt ausdrückt.

2.
um jemanden höflich anzusprechen: Mein Herr, meine Dame, "Sir", "Madame".

3.
Ebenso wird es benutzt, um respektvoll über Dritte zu sprechen.
Wenn man z. B. zu seiner oder über seine Mutter spricht, tut man das so: คุณแม่ kun mâe: Khun Mae

Verwandte und alte Freunde sind nie Khun, sondern immer entweder น้อง nÓ:ng Nong (jünger) oder พี่ pî: Phi (älter). Wenn jemand sozial bedeutend höher steht oder so eingeschätzt wird, wird er allerdings auch dann "Phi" sein, wenn er jünger ist.

Respektspersonen redet man nur dann mit "Khun" an, wenn man ihren Titel nicht kennt. Ein Lehrer ist zum Beispiel immer ครู kru: Khru bzw. อาจารย์ ?a: dscha:n Achan, wenn es sich um einen Hochschullehrer oder um einen hohen Mönch handelt.

Kinder sind หนุ nu:? Nu, was wörtlich "Maus" bedeutet. Dienstboten sagen zu den Söhnchen und Töchterlein ihrer Herren dagegen คุณหนุ kun nu:? Khun Nu.

Wenn ich mich Thais vorstelle und es ist informell, sage ich ผมชื่ออาทิตย์ pom? tschûe: ?a: tíd  Phom chue Athit.
Athit ist mein mir von der holden Gattin nach Befragung eines hochrangigen Mönchs und hochkomplizierter Begleitumstände, die ich heute noch nicht durchschaue, verliehener ชื่อเล่น tschûe: lên Chue len "Spielname".   :)

Formell und unter Kollegen bin ich ไมเคล mai ken Maikhen
มิชาเอล mí¿ tscha: ?e:n Micha-en wäre zwar richtiger für "Michael" (meine deutschen Freunde sagen "Hans"), aber "Maikel Jäcksen" ist immer noch bekannter als ich und man soll die Dinge ja nicht komplizierter machen, als sie eh schon sind...

Wer keinen "Chü len", also keinen Spielnamen hat, gehört – im übertragenen Sinne – nicht "dazu", steht in Thailand außerhalb des gesellschaftlichen "Spiels". Abgesehen davon würden sich die Vorstellung ผมชื่อฮั้นส์เยิร์ก pom? tschûe: han jö:g  Phom chue Han Joeg ("Hans Jörg") sicher nur wenige Thais merken können, soweit sie überhaupt mitbekommen, was der Ausländer da gerade radebrecht...

Wer sich gegen den verliehenen "Spielnamen" wehrt, für den bleibt früher oder später nur "Pappa" "Opa" oder sehr oft "Lung" (Onkel) übrig.
Wenn es erst mal soweit gekommen ist, kann man leider nichts mehr dagegen tun...  ;D
Das macht jedoch nichts, denn es ist ja nie böse gemeint, sondern die Notwehr unserer Thai-Bekannten gegen unsere komplizierten Namen, die nicht selten gehörig Kopfweh verursachen. 
Und höher als "Falang" ist "Lung" allemal...   8)

PS: "khun mai ru ist selbstverständlich entschuldigt...
« Letzte Änderung: 02. September 2009, 04:47:37 von hmh. »
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Profuuu

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #40 am: 01. September 2009, 04:14:30 »

@khun mai ru,

du warst von Anfang an entschuldigt.  :D
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mfG
Professor Triple U

max

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #41 am: 01. September 2009, 05:08:07 »

@hmh
"Verwandte und alte Freunde sind nie Khun, sondern immer entweder นอง nO:ng Nong (jünger) oder พี่ pî: Phi (älter). "

   Ich dachte immer Nong od. Phi sagt man zu Leuten die man nicht kennt!
   liege ich da verkehrt?


gruß
max
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tom_bkk

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #42 am: 01. September 2009, 05:16:00 »

พี่ pî: Phi (älter) ist eigentlich die gängige Anrede im Kollegenkreis. Nong benutze ich eigentlich nur bei der Stieftochter oder z.B. bei einer Bedienung im Restaurant, wobei mich die Stieftochter auch mit Phi anspricht.

EDIT: Versehentlich einen Post von mir vorher gelöscht, aber hmh hat das eh schon alles so gesagt wie ich das auch sehe  ;)
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hmh.

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #43 am: 01. September 2009, 06:54:28 »

Ich dachte immer Nong od. Phi sagt man zu Leuten die man nicht kennt!
   liege ich da verkehrt?

Ja. Wie Tom schon schreibt.

Fast immer kommt Phi in Verbindung mit dem Spielnamen rüber. Phi ist auch eine Respektsbezeichnung, sie impliziert, daß der andere (mehr) Erfahrung hat.

Die holde Gattin stellte mir auf Deutsch schon öfter Kollegen oder Freunde mit den Worten vor: "Sie/er ist Phi."

Dann weiß ich, daß das eine besonders wichtige Person für sie ist und verhalte mich ebenfalls entsprechend.

Die Beziehung Nong/Phi ist für Thais, überhaupt für die meisten Asiaten überaus wichtig. Wer nicht ganz genau weiß, wer in seiner Umgebung Nong und Phi ist, hat ein Problem. Das macht furchtbar เกรงใจ greng dschai krengchai.

Aber das wäre jetzt schon wieder ein neues Thema.
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Grüner

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Re: Umgangsformen und Etiketten
« Antwort #44 am: 01. September 2009, 16:45:02 »

Danke für die genauen Ausführungen. Wo ist eigentlich KHUN HANS geblieben?
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