[...] seit ich weiß, dass es auch in der Natur Wirkungen ohne Ursache gibt.[...]
Es würde mich interessieren, welche Du damit meinst. "Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz." (Kybalion) - Zufall wäre demnach nur der Name für ein noch unbekanntes Gesetz (dein Flugzeug, dass im 19. Jhd. nicht flog). Andere Beispiele: Placebo ist auf die Erwartungshaltung des Patienten zurückzuführen. Radioaktiver Zerfall; Es ist fraglich,
wann das einzelne Atom zerfällt, aber nicht
warum. Oder bist Du Wagnerianer?
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/wirkung-ohne-ursache,10810590,10543332.htmlIn einer Volkswirtschaft ist das mit den Kurven sehr problematisch, man kennt weder deren Funktion(en) noch weiß man, wo man sich gerade auf der wie auch immer aussehenden Kurve befindet. Befragt man dazu 1000 Fachleute, wird man wohl 1000 unterschiedliche Antworten bekommen. Wahr ist, eine davon erweist sich im Nachhinein bestimmt als richtig. Leider kennen wir keine Methode, im Vorhinein herauszufinden, welche das sein wird.
Dieser Ansicht bin ich nicht. In Wirklichkeit können volkswirtschaftliche Vorgänge erstaunlich genau berechnet werden. Sonst gäbe es keine Banken, Versicherungen, usw. Oder können sie etwa doch nicht berechnet werden? Dann müsste man allerdings zu dem Schluß kommen, dass sie bewusst
gesteuert werden. Womit wir dann wieder bei den Verschwörungstheorien wären...
Alle westlichen Kulturen machen nach meiner Ansicht den Fehler, den Fokus zu sehr auf das einzelne Indivduum zu setzen. Wobei das natürlich nicht wirklich ein Fehler ist, sondern beabsichtigt. Das Individuum soll glauben, es sei wichtig; die verwendeten Mechanismen indes dienen nur dazu, das Individuum zu einem Teil einer gigantischen Masse zu machen. Jedes Teilchen glaubt, es verwirkliche
seine ureigensten Interessen, in Wirklichkeit dient es jedoch nur einigen Wenigen, die unterdessen unantastbar geworden sind.
Aus diesem Grunde gefällt mir auch die buddhistische Weltanschauung wesentlich besser, obwohl ich absolut unreligös bin.
Eine 85jährige Oma wird unter Aufbietung enormer Ressourcen noch ein paar Monate am Leben erhalten, obwohl das vom logischen Standpunkt schon deshalb verwerflich anmutet, weil es sehr viele alte Menschen gibt, die einfach sterben wollen. Westler können nicht loslassen, wenn es um den Tod geht, sie können oft nicht einmal rational darüber sprechen. Ein Grund dafür ist, dass man immer und jederzeit geradezu krampfhaft versucht, am Status Quo solange wie möglich festzuhalten. Wie es "auf der anderen Seite" aussieht, interessiert nicht.
In Thailand ist eine Beisetzung eher ein Volksfest, weil es (fast) gar keinen Grund zur Traurigkeit gibt. Der fest verankerte "Glaube" an Geister, Wiedergeburt und Karma ist aber verantwortlich für viele Reaktionen thailändischer Menschen, die wir nur sehr schwer verstehen können. Genausowenig wie man Zoll-Schrauben in metrische Gewinde bekommt (nur sehr schlecht), kann man asiatische Gewohnheiten mit westlichen Maßstäben messen, wie man sehr gut in tausenden von Blogs und Foren sehen kann.
Es ist das "Überstülpen-Wollen" von bestimmten Ansichten, was ich so sehr an der US-amerikanischen Politik kritisiere und was man mit Fug und Recht als Imperialismus bezeichen darf. Vor diesem Hintergrund verblasst dann alles, was vielleicht sogar einmal positiv wäre.
"Kann mir jemand überzeugend dartun, dass ich nicht richtig urteile oder verfahre, so will ich’s mit Freuden anders machen. Suche ich ja nur die Wahrheit, sie, von der niemand je Schaden erlitten hat. Wohl aber erleidet derjenige Schaden, der auf seinem Irrtum und auf seiner Unwissenheit beharrt." - Mark Aurel.