Wie schädlich ist Glyphosat im Bier?Es wird kein leichtes Jahr für all jene, die 2016 das bayerische, das deutsche oder das Reinheitsgebot an sich feiern wollen. Das Umweltinstitut München e. V. will jedenfalls nicht mitfeiern, sondern präsentiert eine Untersuchung, derzufolge die vierzehn verkaufsstärksten deutschen Biere einen Rückstandswert des Pestizids Glyphosat aufweisen, der bis zu 300 Mal über dem gesetzlichen Grenzwert für Trinkwasser liegt. Das Institut gibt zu bedenken, dass die Weltgesundheitsorganisation das Mittel als erbgutschädigend
und wahrscheinlich krebserregend einstuft.
Im deutschen Bier, das mit seiner Reinheit wirbt, habe der Stoff jedenfalls nichts zu suchen
Warum gilt für Trinkwasser ein viel niedrigerer Glyphosat-Wert als für Bier
Hierbei handelt es sich um einen Grenzwert, der in der Trinkwasserverordnung von 2001 für alle Pflanzenschutzmittelwirkstoffe gesetzt worden ist, um die EU-Richtlinie zur Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch in nationales Recht umzusetzen. Es ist ein Vorsorgewert, der die Qualität des Trinkwassers sicherstellen soll und unabhängig von der Toxizität besteht. Diesen Wert hat man auf eine Grenze gesetzt, der so niedrig wie möglich ist, er hat nichts mit gesundheitlicher Bedenklichkeit zu tun.
Wie kommt Glyphosat ins Bier? Das Wasser scheidet aus. Der Brauerbund sagt, Glyphosat mindere die Keimfähigkeit von Gerste und seine Verwendung sei schon aus herstellungstechnischen Gründen ausgeschlossen? Ist der Hopfen verantwortlich?
Der Hopfen ist ausgeschlossen, der verträgt Glyphosat nicht. Für uns stammen die Rückstände wahrscheinlich aus der Braugerste. Wenn man bei der Gerste die zulässigen Höchstwerte von 20 Milligramm pro Kilogramm heranzieht und nimmt die Verarbeitungsfaktoren hinzu, dann sind die Werte aus unserer Sicht plausibel.