Tja, will man die Fluchtursachen bekämpfen muss man sie zunächst definieren. Allgemeine Armut reicht da sicherlich nicht aus, die hat ja schließlich auch ihre Ursachen.
Dazu eine Geschichte, die ein Bekannter von mir erlebt hat. Die Deutsche Bischofskonferenz arbeitete mit den Bischöfen des Südsudan ein gemeinsames Projekt aus. Die Deutschen wollten Material, Gerät und technisches know how zum Bau von Brunnen in Dörfern liefern, die Arbeit sollte von den Dorfbewohnern erbracht werden.
Das Projekt scheiterte daran, dass sich die Dörfler dort weigerten, ohne eine angemessene Bezahlung für den Brunnenbau in ihrem Dorf zu arbeiten.
Übertrage ich das einmal auf den Niger, sitzen da Millionen von Männern im Schatten, palavern und beklagen sich bitterlich, dass ihnen keiner Straßen baut. Vielleicht würden sie ja selbst auch etwas dazu beitragen, das aber auf jeden Fall nur, wenn es auch richtig bezahlt wird.
Aus meiner Heimat bin ich es gewohnt, sagen wir mal so 25% meines Einkommens als Steuern für die Gemeinschaft zu zahlen. Also zu arbeiten, ohne dafür eine unmittelbare Gegenleistung zu erhalten. Diese Idee scheint mir in Afrika nicht sonderlich populär zu sein. Und solange das so ist, wird das dort auch nichts.
Wer nun einwendet, die Bevölkerung dort sei zu arm, Steuern zu bezahlen. Ja. Aber sie hat die Zeit und die Arbeitskraft.
Darüber reden ließe ich mit mir, einige Millionen Schüppen und Ähnliches zu liefern.