Die Nachricht an sich enthält nichts was sich vom leider seit vielen Jahrzehnten üblichen Mord und Totschlag in den Südprovinzen abhebt. Einzig die Berichterstattung hat sich gewandelt.
Gestern wurde eine Polizeistreife in Yaring, Pattani, Oper eines Bombenanschlags. Die beiden Polizisten wurden (nur) verletzt. Angesichts von mindestens 3600 Toten in den vergangenen Jahren nichts besonderes.
Doch die Berichterstattung in der chinesischen Xinghua hat zum ersten Mal überhaupt ihren "gut nachbarschaftlichen" Standpunkt verlassen.
Hier der wesentliche Teil:
Pattani, Yala and Narathiwat provinces were part of an independent sultanate known as Patani until annexed in 1909 by predominantly Buddhist Thailand.
Übersetzung:
Pattani, Yala und Naratiwat gehörten bis 1909 zum unabhängigen Sultanat Patani welches vom dominierenden buddhistischen Thailand annektiert wurde.
Quelle:
http://news.xinhuanet.com/english2010/world/2010-05/29/c_13322723.htm
Abgesehen von der gestrigen Zwangsvorführung von ausländischen Journalisten zur Pressekonferenz Abhisits ist es überhaupt das erste Mal seit vielen Jahren, das die chinesische Staatspresse sich kritisch gegenüber Thailand äußert.
Von den Demonstrationen in Bangkok wurde in der Xinhua bis zur blutigen Zerschlagung sehr detailliert, doch immer neutral, berichtet. Auch danach wurde von der Xinhua intensiv durchleuchtet was hinter den Meinungsverschiedenheiten steckt. Meiner Ansicht nach weit kompetenter als von jeder deutschsprachigen Zeitung. Doch ein Schuldiger wurde in dieser Zeitung bislang weder benannt noch angedeutet.
Das nun, zwar nur in einem Satz, die unrechtmäßige Annektierung Patanis formuliert wurde, ist völlig neu für das chinesische Staatsorgan.