Hier ist noch ein Beispiel meiner Erfahrungen mit Alkoholikern, auch aus Deutschland, wie die meisten:
Mein ehemaliger Schwiegervater trank leidenschaftlich Kaffee als einziges Suchtmittel.
Als er Bierausfahrer wurde, bekam er so viel Haustrunk, dass er sozusagen anfangen musste, selbst Bier zu trinken...
Es endete damit, dass er zum Alkoholiker wurde, immer mehr das Realitaetsbewusstsein verlor, und schliesslich zu phantasieren begann.
Er bezichtigte seine kreuzbrave Frau fremdzugehen, Geld zu verprassen, und schliesslich schlug er sie regelmaessig.
Als er nach dem Saufen nach Hause kam, 'versteckte' er sich oft in der Wohnung, um uns alle zu belauschen. Jeder sah ihn natuerlich, wir redeten ihn auch an, aber er tat so, als wuerde er uns nicht bemerken - im Wahn.
Er fand auch die 'richtigen' Freunde, denen es nun ein Leichtes war, ihm beim Kartenspiel sein sauer verdientes Geld abzunehmen.
Sie machten sich einen Spass daraus, diesen laecherlichen, besoffenen Kerl zu veraeppeln, was darin gipfelte, dass er mit ihnen raufen wollte. Natuerlich taumelte nur ER regelmaessig zu Boden, was sie dann genuesslich auskosteten.
Selbstverstaendlich verlor er seinen Job, aber vom Alkohol kam er trotz nun fehlendem Freibier nicht mehr los, und das finanzielle Chaos stuerzte die ganze Familie in grosse Noete.
Selbstverstaendlich verlor er sein ehemaliges, nuechternes Ansehen als ehrbahrer, arbeitsamer Mann, auch die sogenannten Freunde verstiessen ihn, und er wurde nur noch zum Gespoett des ganzen Umkreises.
Die einzige Loesung war: wir mussten mit ihm weit wegziehen.
Und siehe da:
Er fand neue Freunde, die nicht soffen.
Er entdeckte auch seinen frueheren Sport wieder. Dadurch hatte er keine Zeit mehr zum Saufen.
Er bekam auch wieder Arbeit.
Er wurde gesund.
Sein Leben hatte wieder Sinn !