Dazu mal ein paar Fragen.
Unter welcher Regierungsform und in welchem Bildungssystem bist du aufgewachsen, und hat dir das Recht auf halbwegs freie Meinungsäußerung und ein Mindestmaß an Pressefreiheit gegeben?
War das diese scheinbare Demokratie des Westen, eine kommunistische oder faschistische Staatsform oder gar eine Militärdiktatur?
Das sind aber sehr viele Fragen, von jemandem gestellt, der auf vorher genannte Fakten nichts erwidert hat, die überdies mit den daraufhin gestellten Fragen rein gar nichts zu tun haben. Da ich aber recht neugierig bin, wie das dann weitergeht, sei's drum.
Ich bin unter der "freiheitlich demokratischen Grundordnung" der Bundesrepublik Deutschland aufgewachsen und knapp daran vorbeigeschrammt, ein 68er gewesen zu sein. Ich war ein Kind, der Schah von Persien war für meinen Vater (und damit für mich) der Gute, als sie Benno Ohnesorg in Berlin erschossen haben. Die Amis waren auch die Guten, die Russen waren die Bösen, das ist ja klar und die Welt war in Ordnung. Dieses Weltbild geriet auf der Uni nur sehr unwesentlich ins Wanken. Mein erster Job war bei den Amerikanern, da gab es noch Lochkarten und Magnetbänder. Auf einem Truppenübungsplatz in Westdeutschland. So wuchs und gedieh ich, bis mir zum ersten Male die fürchterliche Arroganz von GIs auffiel, wenn manche sagten "
I'm going back to the world", als ihr Gastspiel im "Entwicklungsland" Deutschland zu Ende war und sie in Texas wieder Cowboys sein durften.
Den Vietnam-Krieg, der bekanntlich von 1955 bis 1975 währte, habe ich am Ende schon als fast-Erwachsener erlebt. Da konnte ich zum ersten Male die Mär von den "Guten" nur noch äusserst schwer verdauen. Deutschland gefiel mir damals besser. Da hieß es immer "Nie wieder Krieg". Ich war ein Fan von Helmut Schmidt, bin es noch heute, wenn ich auch seine einsame Zustimmung zum Nato Doppelbeschluss damals nicht verstanden habe. Ich war ein Fan von Willy Brandt, der das Rückgrat hatte, zurückzutreten und Verantwortung zu übernehmen. Als Kaiser Helmut I. und später dann ihre Pestilenz Königin Angela I. eine Weile die Geschicke der amerikanischen Kolonie Deutschland lenkte, sofern man sie kurz aus dem Anus des jeweiligen US-Präsidenten hervorlugen sah, habe ich für mich entschieden, dass es an der Zeit ist, mir ein anderes Land zu suchen.
Wenn Du jetzt den Einwand haben solltest, dass ich froh sein müsse, diese meine Meinung sagen zu dürfen und nicht wegen LM begangen an unserer geliebten Angie, vor ein Kriegsgericht gestellt werde, so ist dieser völlig falsch. Es gibt nämlich keine Meinungsfreiheit. Moment, ich erkläre gleich warum... Gerhard Schröder, der alte Sozi, hat einmal gesagt "Zum Regieren brauche ich nur Bild, Bams (Bild am Sonntag) und Glotze". Und das ist der Kernpunkt. Jeder kann und darf zwar sagen, was er denkt, aber nur deshalb, weil es keine Rolle spielt. Die meisten Zeitgenossen in einer "Demokratie" haben nämlich heute alle Hände voll zu tun, um über die Runden zu kommen. Da fällt Denken schwer und man sagt halt, was alle sagen, und wenn es noch so verkehrt ist.
Das beste Beispiel ist doch dieser Thread. Was nicht von "seriösen" Medien kommt, das ist per se erst einmal zu bezweifeln. Da können sich unbekannte und alternative Autoren Gott-weiß-wie abstrampeln und schreiben und schreiben. Nein, das ist alles Verschwörungstheorie, stand ja noch nie in der BLÖD. Es ist natürlich völliger Unfug zu behaupten, die Medien würden alle von einer bestimmten "Macht" gesteuert, deshalb schrieben sie alles das Gleiche. Nein, nein, das stimmt nicht, das geht viel einfacher:
Geld.
Und wenn Du fragen solltest, warum ich mich hier in diesem Thread überhaupt engagiere (denn eine große intellektuelle Herausforderung ist es gewiss nicht), dann habe ich auch darauf eine Antwort: Ich hasse es wie die Pest, wenn eine ganze Meute über ein paar weinge "herfällt", nur weil sie anders denken, ticken oder schreiben. (Äehm... Meinungsfreiheit, ja!) In diesem Forum wird tagtäglich soviel Unsinn verzapft, dass es auf ein Unterforum "alternative Ansichten" auch nicht mehr ankäme. Stattdessen muss das alles in einem einzigen Thread passieren, der schon des Namens wegen jede vernünftige Diskussion verhindert. Mir kommt das vor wie im Zoo, wo man mal die Verschwörungs-Affen gucken geht - in seinem sonst offenbar allerdings recht leeren Leben, denn sonst würde man halt einfach schweigen, wenn man sich mit der Meinung der "Verschwörungstheoretiker" nicht anfreunden mag.
Meinungsfreiheit?Welche Staatsform würdest du für Thailand als ideal einschätzen, und warum?
Jede Regierungsform, die sich die Thais selbst ausgesucht haben und mit der sie glücklich sind. Wenn sie mir nicht passt, dann muss ich gehen. Ich bin kein Thai. C'est la vie.
So... und nun bis Du dran! Bin mal gespannt.