Die Hegemonie Deutschlands in der EU scheint vorbei zu sein.
Letzten September,als Praesident Macron seine Grundsatzrede zur Weiter-
entwicklung Europas vorgetragen hatte,musste Deutschland schweigen.Es
war noch keine Regierung vorhanden,die seine Vorschlaege aufnehmen haet-
te koennen.Man musste warten,bis sich die neue Regierung formiert hat.
Quaelende Monate vergingen und nun scheint es eingetroffen zu sein,dass
Deutschland,wohl noch ein Wirtschaftsriese,jetzt politisch hinter Frankreich
zurueckgefallen ist.
Symptomatisch ist,dass bei dem letzten Einsatz in Syrien,Deutschland nicht ein-
mal mehr gefragt wurde,ob es daran teilnimmt.
Bei seiner gestrigen Rede Macrons vor dem Europaparlament,wo er seine Vor-
schlaege wiederholte,waren die Reihen der Europaabgeordneten dicht gefuellt.
Die letzte Rede von Frau Merkel vor den Parlamentariern war vor 2 1/2 Jahren.
Seither kamen keine Impulse zu einer Europavision aus Deutschland mehr.
Vorbei scheint die Zeit zu sein,wo Deutschland ein grosses Gewicht war und bei
den Entwicklungen Europas ein wichtiges Wort dazu zu sagen hatte.
Es kann doch nicht sein,dass Deutschland sich einen "Gruenschnabel" als Re-
gierungschef wuenscht und Optimisten Ungarisch oder Polnisch lernen.
Trotz aller innenpolitischen Schwierigkeiten in Frankreich,heisst es immer
noch:"Moi Monsieur President",waehrend es in Deutschland hallt: " Merkel
muss weg".
Das fuehrt zu einem schleichenden Verlust der Autoritaet im Konzert der Re-
gierungschefs und Chefinnen und auch in der Welt.
Dirigent eines Orchesters ist immer noch besser,als erste Geige im Orchester-
graben.Daran ist zu arbeiten.
Jock
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