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Autor Thema: Der Laconia Befehl  (Gelesen 1516 mal)

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Alex

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Der Laconia Befehl
« am: 09. Februar 2015, 08:41:25 »



Den Laconia Film im ERSTEN ( Sa ) kann ich nur jedem wärmstens empfehlen



http://www.ardmediathek.de/tv/Fernsehfilme-im-Ersten/Laconia-Video-tgl-ab-20-Uhr/Das-Erste/Video?documentId=26356282&bcastId=1933898


leider nur mit D IP in der ARD Mediathek oder der TV Box zu sehen



Historischer Hintergrund
 

Kapitän Hartenstein, Bordingenieur Rostau, Offizier Mannesmann (Bild: ARD Degeto/SWR/Teamworx/Boris Guderjahn) Bild vergrößern Bildunterschrift: U-Boot-Kapitän Hartenstein berät sich mit Bordingenieur Rostau und dem ersten Offizier Mannesmann: Soll er feindlichen Schiffbrüchigen das Leben retten? ]

Im Zweiten Weltkrieg konzentrierte sich die deutsche Seekriegsführung auf die Vernichtung der alliierten Seetransportkapazität. Mit der Abschnürung der Zufuhren sollte zum einen die Widerstandskraft Großbritanniens gebrochen und zum anderen sollten die Vereinigten Staaten vom europäischen Kontinent ferngehalten werden. Die entscheidende Waffe in diesem "Tonnagekrieg" war das U-Boot. Der Befehlshaber der U-Boote (B.d.U.), Admiral Karl Dönitz, sah die Entscheidung des Seekrieges im "Wettrennen" zwischen den Versenkungen durch U-Boote und den Schiffsneubauten des Gegners: Wenn es über längere Zeit gelingen sollte, mehr Schiffe zu versenken als der Gegner durch Neubauten ersetzen konnte, so würde Großbritannien zwangsläufig wirtschaftlich zusammenbrechen. Das wichtigste Angriffsziel der U-Boote waren die alliierten Konvois im Nordatlantik.

Im Sommer 1942 plante die deutsche Seekriegsleitung, auch vor Südafrika alliierte Nachschubtransporte für den Nahen Osten durch U-Boote zu bekämpfen. Ab 19. August verließen vier große Boote ihre Stützpunkte in Westfrankreich. Zu diesen Booten gehörte auch U 156 mit seinem Kommandanten, Korvettenkapitän Werner Hartenstein (1908 – 1943). Hartenstein war 1928 als Offi ziersanwärter in die Reichsmarine eingetreten und wurde am 1. Oktober 1932 Leutnant zur See. Ab November 1938 war er Kommandant von Torpedobooten. Im März 1941 begann er seine U-Bootsausbildung und übernahm im September 1941 das neue Boot U 156 als Kommandant. Nachdem dieses Boot in der Ostsee die Gefechtsausbildung absolviert hatte, verlegte es im Dezember 1941 von Kiel nach Lorient an der Atlantikküste. Vom 19. Januar bis Anfang Juli 1942 unternahm Hartenstein mit U 156 zwei längere Einsätze in die Karibik bzw. den Westatlantik und versenkte dabei 17 Schiffe mit insgesamt 77123 BRT. Am 1. Juni 1942 wurde Hartenstein zum Korvettenkapitän befördert. Bei der ersten Unternehmung erhielt U 156 im Februar 1942 den Befehl, mit seinem Bordgeschütz Raffi nerien und Tanklager auf den Inseln Aruba und Curaçao zu beschießen. Durch einen Bedienungsfehler kam es jedoch zu einem Rohrkrepierer, bei dem ein Mann tödlich verletzt und ein Offizier schwer verwundet wurde. Der verwundete Offizier konnte in Martinique einem französischen Hospital übergeben werden.

Bei seiner dritten Unternehmung versenkte U 156 am 12. September abends etwa 250 Seemeilen nordöstlich von Ascension den britischen Truppentransporter "Laconia" (19695 BRT), der neben seiner Besatzung Passagiere, polnische Wachmannschaften und etwa 1800 italienische Kriegsgefangene, insgesamt über 2700 Menschen an Bord hatte. U 156 begann mit der Rettung von Überlebenden und hatte in wenigen Stunden 193 Menschen übernommen. Dann funkte Hartenstein unverschlüsselt seine Position mit der Bitte um Unterstützung und schlug dem B.d.U. die Neutralisierung der Untergangsstelle vor. Die Seekriegsleitung informierte Hitler über den Zwischenfall. Dieser lehnte eine Neutralisierung des Seegebietes ab und forderte die Fortsetzung der Operation. Dönitz entsandte daraufhin drei nicht an der Operation beteiligte Boote (darunter ein italienisches) zur Position von U 156. Die Seekriegsleitung wiederum bat die französische Marineführung in Vichy, die Rettungsoperation von Westafrika aus zu unterstützen. Am 14. bzw. 15. September trafen U 506 und U 507 bei U 156 ein, übernahmen über 280 Italiener und weitere Passagiere und beteiligten sich an der Suche nach abgetriebenen Rettungsbooten.


Am 16. September wurde U 156 mit vier Rettungsbooten im Schlepp und 115 Schiffbrüchigen an Bord von einem amerikanischen Bomber angegriffen, obwohl das U-Boot eine Rot-Kreuz-Flagge gezeigt und versucht hatte, mit dem Bomber in Signalverbindung zu treten. Dem Angriff fielen zahlreiche Schiffbrüchige in den Rettungsbooten zum Opfer. U 156 wurde beschädigt, brach sofort jede Hilfe ab, gab alle Schiffbrüchigen von Bord und setzte sich nach Westen ab, um Schäden zu reparieren. Auf Weisung des B.d.U. blieben die anderen Boote bei den Überlebenden, da deren Aufnahme durch französische Einheiten unmittelbar bevorstand. Am 17. September trafen diese ein und übernahmen etwa 1100 Überlebende. Zwei Rettungsboote mit insgesamt 119 Überlebenden waren soweit abgetrieben, dass sich nicht mehr gefunden wurden. Sie erreichten erst nach 27 bzw. 39 Tagen die afrikanische Küste und hatten nur noch 16 bzw. vier Überlebende an Bord.

Am 17. September 1942 befahl Dönitz allen U-Boot-Kommandanten, künftig jegliche Rettungsversuche von Angehörigen versAm 17. September 1942 befahl Dönitz allen U-Boot-Kommandanten, künftig jegliche Rettungsversuche von Angehörigen versenkter Schiffe – mit Ausnahme der Kapitäne und Schiffsingenieure – zu unterlassen, denn die Rettung widerspreche "den primitivsten Forderungen der Kriegführung nach Vernichtung feindlicher Schiffe und Besatzungen." Man solle daran denken, dass der Gegner "bei seinen Bombenangriffen auf deutsche Städte auf Frauen und Kinder keine Rücksicht" nehme. Am gleichen Tag erhielt Hartenstein über Funk die Nachricht, dass ihm für seine bisherigen Versenkungserfolge das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen worden war. Nach 89 Tagen in See lief U 156 am 16. November 1942 wieder in Lorient ein.

Am 16. Januar 1943 lief Hartenstein mit U 156 zu seiner vierten und letzten Unternehmung aus. Am 8. März 1943 wurde U 156 etwa 330 Seemeilen östlich von Barbados von einem amerikanischen Flugboot gesichtet und überraschend mit vier Spezialbomben angegriffen. Das Boot zerbrach in drei Teile und sank sofort. Das Flugboot sichtete neun Überlebende und warf ein Floß sowie Notrationen ab; an den folgenden Tagen wurden jedoch keine Überlebenden mehr entdeckt. Die deutsche Marineführung war sich darüber im Klaren, dass die Seetransporte des Gegners auch eine personelle Komponente enthielten, d. h. für die Neubauten waren Seeleute und Kapitäne erforderlich. Doch aus seemännisch-moralischen Gründen und nicht zuletzt aus Furcht vor alliierten Repressalien gegen U-Boot-Besatzungen ging die Kriegsmarine nicht so weit, mit der Vernichtung von Überlebenden versenkter Schiffe die brutalen Prinzipien des Vernichtungskrieges anzuwenden, wie es Hitler mehrfach auch für den Seekrieg gefordert hatte. Bis Sommer 1942 hatten U-Boote oft Überlebenden der versenkten Schiffe geholfen, sofern dies die Lage zuließ.

Mit dem Operationsbefehl "Atlantik" Nr. 56 vom 7. Oktober 1943 bezeichnete der B.d.U. die bei den Konvois operierenden Rettungsschiffe als besonders wichtige Ziele, deren Versenkung "im Hinblick auf die erwünschte Vernichtung der Dampferbesatzungen von großem Wert" sei. Zur Klarstellung sei jedoch darauf verwiesen, dass Rettungsschiffe nicht den völkerrechtlichen Status von Lazarettschiffen hatten, sondern in der Regel bewaffnet waren und sich an der U-Boot-Jagd beteiligten. Im Sommer 1945 stieß die britische Admiralität bei der Auswertung der erbeuteten deutschen Marineakten auf die "Ständigen Befehle" des B.d.U. Gerade der "Laconia"-Befehl und der Rettungsschiff-Befehl ließen den Verdacht aufkommen, dass den Kommandanten nahegelegt worden war, auch gegen Überlebende der Handelsschiffe gewaltsam vorzugehen.

Im Oktober 1945 hatte Dönitz in einer Vernehmung angedeutet, dass der Entwurf des "Laconia"-Befehls in seinem Stab besprochen worden war und dass sowohl der Chef des Stabes, Kapitän zur See Godt, als auch der I. Admiralstabsoffizier, Korvettenkapitän Hessler, davon abgeraten hatten, den Funkspruch in dieser Form abzusetzen, "denn eines Tages könnte die Sache falsch ausgelegt oder falsch verstanden werden." Im Nürnberger Prozess übernahm Dönitz die alleinige Verantwortung für den "Laconia"-Befehl, er bestritt jedoch, dass dieser Befehl eine Aufforderung zur Tötung von Schiffbrüchigen gewesen sei. Sein Verteidiger, Flottenrichter Otto Kranzbühler, argumentierte in seinem Plädoyer, dass die deutsche Seekriegsleitung die Besatzungen der alliierten Handelsschiffe als Kombattanten angesehen habe, da diese Schiffe bewaffnet waren und Kriegsmaterial transportierten. Er vertrat daher die Auffassung, dass es "ein rechtmäßiges Ziel von Kriegshandlungen" gewesen sei, Schiffsbesatzungen "durch Waffenwirkung zu vernichten." Im Oktober 1946 sah es der Gerichtshof in seinem Urteil über Dönitz nicht mit Gewissheit als erwiesen an, "dass Dönitz die Tötung schiffbrüchiger Überlebender vorsätzlich" befohlen habe, doch er rügte die Formulierung der Befehle: "Die Befehle waren zweifellos zweideutig und verdienen stärkste Kritik."


Dr. Werner Rahn, Berlin
Kapitän zur See a. D. und Historiker, ehemaliger Amtschef des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes
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uwelong

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Re: Der Laconia Befehl
« Antwort #1 am: 09. Februar 2015, 09:09:04 »


Ist heute dran! Über "Global"!
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Alex

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Re: Der Laconia Befehl
« Antwort #2 am: 09. Februar 2015, 09:15:39 »

Na denn Uwe , diese D/ GB Co Produktion räumt mit einigen Unwahrheiten

die verbreitet wurden auf ... wird Dir gefallen

Der BDU Adm. Dönitz wurde wg. dem Laconia Befahl in Nbg. angeklagt , diese Anklage wurde im Prozess

aber zurück gezogen , da die Alliierten im Kriegsverlauf den gleichen Befehl an ihre Schiffe ausgaben !





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jock

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Re: Der Laconia Befehl
« Antwort #3 am: 09. Februar 2015, 11:15:04 »

Zusaetzliches zum Film:

Der Film wurde bereits 2011 im Fernsehen gezeigt.

Es gibt davon 2 Versionen,eine fuer den englischen Zuschauer,eine zweite
fuer den deutschen Betrachter.
Die englische Version soll die bessere sein,da an der deutschen Ausgabe zuviel
herumgeschnitten wurde und zu Tode erklaert.Ausserdem ist fuer manche Kritiker
die Rolle von Admiral Doenitz zu "positiv" herausgestrichen.

Welche Botschaft vermittelt  der Spielfilm ?

Uberwiegt das Grauen eines Krieges,oder das heldenhafte,ritterliche Verhalten
eines U-Bootkapitaens ?
Der Betrachter kann sich selbst ein Urteil bilden.

Kommt ueberhaupt eine Botschaft an ? Wenn 5,6 Mio Fernsehzuschauer die
Ausstrahlung gestern gesehen haben,so haben wahrscheinlich 95 % den Krieg nicht
aus eigener Erfahrung erlebt und der WK II ist bereits ein historisches Geschehnis
gleich der Schlacht im Teutoburger Wald.

Jock

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Alex

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Re: Der Laconia Befehl
« Antwort #4 am: 09. Februar 2015, 11:55:04 »

Jock , das ges. Bild eines BDU Doenitz müsste sicher anders geschrieben werden ,

allein wie viele Besatzungen er nach Entschlüsselung der Inigma und des Radar

Einsatzes der Alliierten weiter in den Tot geschickt hat .

Die english sprachige Version ist in meinem Archiv . M. E. ist sie was die Handlung anbelangt

unwesentlich verändert ! Tja was will uns der Film sagen ... während im ersten WK noch

eine gewisse Ritterlichkeit z.B. in der jungen Luftwaffe gegenüber abgeschossenen Piloten

des Feindes gezeigt wurde , sind solche Gesten wie das Weihnachtliche Innehalten in Stalingrad

im WK2 eher die Ausnahme geblieben . Werner Hartenstein hat sich an die Gesetze der Seefahrt erinnert



und wäre das mit einer 4 Mtr. großen Rotkreuzfahne und vier Rettungsbooten im Schlepp aufgetaucht

fahrende U 156 nicht von dem US Liberty Belle Bomber unter Feuer genommen worden , wer will



heute sagen , ob es je zum Laconia Befehl  von Doenitz gekommen wäre . Auch das  Verhalten der

Briten auf Sierra Leone wird ungeschminkt in der GB Version dargestellt . Fazit : Der Hartenstein hat



sein Ritterkreuz nicht nur wegen der Tonnage erhalten , sondern auch wegen dieser Aktion !

Solche Filme , die in einer Co Produktion zweier Kriegsbeteiligten Länder gedreht werden gibt es nicht

 allzu viele . Der Amischrott der bis heute produziert wird ist mit wenigen Ausnahmen , wie " James Rain "

oder " Duell im Atlantik " eher verfälschter Kriegs verherrlichter blanker Unsinn .

Hier noch ein lebender Zeitzeuge Hans Kleer von U 156 im Gespräch zu dem Laconia Vorfall !

« Letzte Änderung: 09. Februar 2015, 12:05:08 von Alex »
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namtok

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Re: Der Laconia Befehl
« Antwort #5 am: 09. Februar 2015, 13:34:12 »

Bei der ARD - Videothek die Zeitverschiebung beachten :


Diese Sendung ist für Jugendliche unter 12 Jahren nicht geeignet. Der Clip ist deshalb nur von 20 bis 6 Uhr verfügbar.
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██████  Ich sch... auf eure Klimaziele !
 

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