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Autor Thema: Thailand war Exportweltmeister für Reis  (Gelesen 155366 mal)

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franzi

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #225 am: 20. Dezember 2013, 21:59:47 »

Hatte vor ein paar Tagen die Gelegenheit, mit einem Madl aus der Provinz Kamphaeng Phet über ihre Lebensumstände zu sprechen. Unter Anderem erzählte sie, dass ihre Eltern dort eine Reisfarm mit 40 Rai besitzen. Durch Bewässerungskanäle waren 3 Reisernten jährlich möglich.
Dieses Jahr wurde ihnen von der zuständigen Behörde aber vorgeschrieben, nur für 2 Ernten  Setzlinge auszubringen und den Boden für einige Monate "ruhen" zu lassen. Angeblich wäre er durch den Chemikalieneinsatz ruhebedürftig.

Mir scheint aber eher, dass das Verbot ausgesprochen wurde, damit an diese Familie weniger Subventionen ausgeschüttet werden müssen und der Reisberg der Regierung langsamer wächst.

Es ist anzunehmen, dass das nicht nur bei den Eltern dieses Madls so gehandhabt wird.

fr
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Wenn ich nur "hier" schreibe, meine ich Nakhon Si Thammarat und Umgebung

somtamplara

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #226 am: 20. Dezember 2013, 22:06:53 »

Tja, da brauchen die Thais mal etwas Beratung aus Bruessel wie man Subventionsmonster perfekt organisiert.
Quoten, Quoten, Quoten.

Hier keine Notwendigkeit, mehr als eine Ernte ist nicht drin.
« Letzte Änderung: 20. Dezember 2013, 22:24:36 von somtamplara »
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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #227 am: 21. Dezember 2013, 15:07:50 »

Die produktiven Flächen werden stillgelegt und der Anbau auf Grenzböden subventioniert. Kein Wunder, wenn dann Leute auf die Straße gehen.
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Hutch

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #228 am: 22. Dezember 2013, 06:46:19 »

Hi
Ist das Reis Ankauf Program noch aktiv? Kann man die gegenwärtige Ernte noch für 15Bath/kg verkaufen?
Mir wurde mitgeteilt der gegenwärtige Reispreis sei 8-9 Bath/kg weil das Programm nicht mehr aktiv ist. (Raum Korath)

Vielen Dank für Infos
Hutch
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Burianer

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #229 am: 22. Dezember 2013, 07:02:30 »

 ???  man sollte mal ueberlegen, wieso 3 Reisernten pro Jahr moeglich sind ?
Der Boden gibt sicher nicht soviel Naehrstoffe her, als dass das ohne Chemie moeglich waere.
Somit hat die Regierung doch Recht, den Bauern mal  eine Hinweis zu geben, dass sie endlich mal aufhoeren, nur der Subventionen wegen  3 mal Reis ernten zu wollen.

Wir haben unseren Reis fuer 12,5 Baht verkauft.  Ohne Zuschuss.
Die andern warten noch immer auf ihr Geld, welches bei der Thai Farmer Bank  nicht vorhanden ist  :]
Wir muessen warten, bis uns Bangkok das Geld ueberweist  --C
Die Bauern hoffen nun doch noch , dass der Weihnachtsmann vorbeikommt   }{

Bei uns ist ebenfalls  nur eine Reisernte moeglich.
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volkschoen

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #230 am: 22. Dezember 2013, 08:23:31 »

Hier ist auch kein Geld fuer Reis vorhanden, das wird erst mit der neuen Regierung kommen, wenn ueberhaupt  C--
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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #231 am: 22. Dezember 2013, 08:38:01 »

@Burianer,

ihr kommt also ganz ohne künstliche Düngung, ohne Herbizide und Pestizide aus.
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Burianer

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #232 am: 22. Dezember 2013, 08:54:42 »

AS2000,  nein, natuerlich nicht, es wird nur einmal geduengt  in der Wachstumsphase.
Nur, wenn man dem Boden dreimal   eine Reisernte  im Jahr  abverlangt ,  um wieviel mehr muss ich dann  Kunstduenger  einsetzen , damit ich einen ordentlichen Reisertrag  pro Ernte  erziele ? ?
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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #233 am: 22. Dezember 2013, 08:59:07 »

Als Nichtlandwirt möchte ich mal annehmen, dass für 3 Ernten drei Mal so viel gedüngt werden muss wie für eine Ernte. Mit anderen Worten, der Chemieeinsatz pro produzierter Tonne Reis wird gleich sein.

Während Vietnam etwa einen durchschnittlichen Ertrag von 862 kg pro Rai erreicht, liegt der Wert Thailands bei lediglich 448kg pro Rai.

Sind die Bauern in Thailand nun dümmer und/oder fauler als die Vietnams?

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malaengsaab

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #234 am: 22. Dezember 2013, 18:13:15 »


Naja, also ich bin aus einer Bauernfamilie.

Allerdings natürlich nicht von Reisbauern..... :-)

Und meine Familie in BKK hat ja Land ganz in der Nähe. Wenn's also bei einem Wasserkanal liegt kann man 3 mal ernten, was aber nicht bedeutet, das es 3 mal gleich ertragreich ist, denn dazu bräuchte es auch 3 mal das gleich Wetter, ums einfach zu sagen.
meist pflanzt man auch dann nur 2 mal an.

Zudem ist das anpflanzen ohne Unterbruch sicher nicht ideal, denn das ständige Düngen versalzt den Boden, was sicher beim Reis weniger kritisch ist da der Boden dabei ja auch stark gewässert wird, trotzdem ist es nicht gut für den Boden.

Aber dennoch, hier in Europa unterbricht man die Fruchtfolge und pflanzt zwischendurch etwas anderes an, denn nicht alle Pflanzen entziehen den Boden die gleichen Nährstoffe, also der Boden kann sich auch erholen wenn man die angebauten Pflanzen wechselt.

Nur weiss ich nun nicht, ob man das in Thailand mit Reisland auch jemals praktizierte.

Natürlich wäre ein Brach liegen lassen, wie man es über Jahrhunderte machte, noch besser, denn damit wird der Boden in Ruhe gelassen und auch die Mikroorganismen im Boden können sich frei entfalten, aber das gibt eben auch keinen Ertrag.
Das heisst, hier hatten die Bauern dann Kühe die das dann wachsende Gras auf den Getreidefeldern abweideten.
Nur heute sind die Getreidebauern eben meist Mono-Bauern, sie haben keine Kühe mehr, keine Schweine und Kaninchen wie es früher selbstverständlich war.

Früher musste man Tiere dazu halten, weil man brauchte den Dünger dieser für die Felder, was anderes hatte man kaum.

Dünger kamen erst auf mit dem Guano, also der Vogelscheisse von den Inseln im Meer.

Wenn man die Felder mit dem Mist und der Jauche der Hoftiere düngte, dann düngte man "indirekt", also man machte den Boden fett und jede Pflanze fand darin etwas. heute düngt man massgeschneidert, das heisst, der Dünger ist konzipiert für die eine Pflanze und er geht sofort in diese hinein, ohne das die Mikroorganismen im Boden die erst aufarbeiten müssen.

Nur ist mir nicht bekannt wie die Thais das vor 100 Jahren machten, also ob sie Tiere hielten oder ob die Büffel beim Pflügen den Boden genügend düngten. :)




Vietnam ist Kommunistisch und mittels Einparteienregierung regiert, es ist nun die Frage wie die Reisanbauflächen dort aussehen ?

Sind es industrielle Flächen, also Kolchosartige grosse Betriebe mit strak maschineller Landwirtschaft ?

Erst wenn wir das vergleichen, können wir auf die wirkliche Produktivität schliessen.

Zudem, wie ich bereits mehrfach aussagte, für Thailand sind gerade die vielen kleinen Bauern sehr wichtig, es ist dem Land nicht geholfen wenn man die Landwirtschaft zu Grossbetrieben umstrukturiert, denn das verändert das Land weit mehr wie wir uns das jetzt vorstellen können. Dieser Prozess wird kommen, aber besser ist es wenn er sehr langsam kommt.

Das Thailand welches wir heute kennen, das dürfte dann Vergangenheit sein. Und es dürfte weit weniger Menschen auf dem Land halten dafür das Proletariat in der Städten massiv vergrössern.

Moloche wie BKK könnten dann zum Standard werden.






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malaengsaab

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #235 am: 22. Dezember 2013, 18:22:06 »


Ergänzung zum obigen Beitrag.

Früher herrschte trotz der Hoftiere immer ein Mangel an Dünger, das glich man in dem man in den Städten die Jauchegruben leerte.

Jauche war keineswegs Abfall, sondern die hatte einen Wert.
Nur dort wo es mehr Stadtbewohner gab den Ackerland, dort mussten die Hausbewohner fürs abtransportieren der Jauche bezahlen.

Mein Grossvater fand dabei des Öfteren mal eine Brieftasche mit "Goldvrenelis", oder Schmuck, den damals hatte man ja noch keine Sipohion WCs, sondern Plumpsklos, es fiel alles in die Jauchegrube was man beim Hosen raufziehen verlor...... :]

Das hier zur Erinnerung, es gab noch vor 80 Jahren in den Städten viele Häuser ohne Kanalisation.

Ob die Thais auf dem Land wirklich immer ihre Sickergruben benutzen, anstatt die Felder damit zu Düngen..... weiss das von den Expats hier einer ?
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somtamplara

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #236 am: 22. Dezember 2013, 19:51:08 »

eine Brieftasche mit "Goldvrenelis"

Jede Wette: keine Goldvreneli in den Thai Jauchegruben, meine beiden sind gut weggeschlossen :]
Fuer Nicht-Schweizer, Goldvreneli in der populaersten Groesse (20 Franken):



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arthurschmidt2000

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #237 am: 23. Dezember 2013, 12:13:16 »

Es ist doch einfach idyllisch, wenn der Bauer im Märzen die Rößlein einspannt und diese Rößlein  und er selbst seine Felder düngen. Dann noch eine Dreifelderwirtschaft, die Verbindung von  Brachland und Fruchtfolge, das war Jahrhunderte lang das Erfolgsgeheimnis der Landwirtschaft Europas und die wurde so bis in die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts betrieben.

Nur, würde heute noch so gelandwirtschaftet, wie viele Menschen auf der Welt könnten dann ernährt werden? Mir ist völlig unverständlich, wie jemand auf die Idee kommen kann, so etwas für heute auch nur in Erwägung zu ziehen.

Wer halbwegs sicher in den Grundrechenarten ist, der wird leicht zu dem Ergebnis kommen, dass sich die Einkommen in einer Volkswirtschaft nur dann nachhaltig steigern lassen, wenn die (durchschnittliche) Produktivität des Einzelnen steigt. Um es etwas bildlicher zu sagen, wer so leben will, wie die Einwohner eines „reichen“ Landes, der muss auch so arbeiten, wie dessen Einwohner.

Es ist natürlich völlig legitim, zu sagen, nein, so stressig wollen wir es nicht haben, aber dann muss man auch bereit sein, mit den Konsequenzen zu leben. Es ist aber auch klar, will bzw. muss ein Teil der Bevölkerung stressig arbeiten und ein anderer Teil nicht, wird das zu Spannungen führen, wenn dann ein sozialer Ausgleich gefordert wird. Und das erklärt aus meiner Sicht die bestehenden politischen Spannungen recht gut.

Zitat
Vietnam ist Kommunistisch und mittels Einparteienregierung regiert, es ist nun die Frage wie die Reisanbauflächen dort aussehen?

Sind es industrielle Flächen, also Kolchosartige große Betriebe mit strak maschineller Landwirtschaft?

Die Landwirtschaft der ruhmreichen Sowjetunion war dafür bekannt, dass sie nicht genug produzieren konnte, um das Land zu ernähren. Vielmehr war man darauf angewiesen, Getreide vom Klassenfeind zu kaufen.

Die hohe Produktivität im Reisanbau Vietnams deutet wohl eher darauf hin, dass die keine Kolchosen haben und nicht nach sowjetischem Muster wirtschaften. Warum sollte Thailand da nicht etwas von lernen können?

Dazu nur eine einfache Frage, was wird wohl passieren, wenn Vietnam die Tonne Reis für USD 400 anbieten kann und Thailand dafür USD 500 haben muss? Dem Kunden wird es völlig egal sein, ob Vietnam beim Anbau Maschinen verwendet waehrend Thailand stattdessen auf Reisbastelbuden setzt.

Aber vielleicht ist ja auch einmal ein Blick auf die Schweiz ganz hilfreich. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war sie eines der Armenhäuser Europas. Das änderte sich erst, als man Handarbeit durch Maschinenarbeit ersetzte. Allerdings, so ganz konfliktfrei verlief dieser Prozess auch in der Schweiz nicht.  



« Letzte Änderung: 23. Dezember 2013, 12:23:15 von arthurschmidt2000 »
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namtok

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #238 am: 23. Dezember 2013, 13:15:57 »


Die Landwirtschaft der ruhmreichen Sowjetunion war dafür bekannt, dass sie nicht genug produzieren konnte, um das Land zu ernähren. Vielmehr war man darauf angewiesen, Getreide vom Klassenfeind zu kaufen.

Die hohe Produktivität im Reisanbau Vietnams deutet wohl eher darauf hin, dass die keine Kolchosen haben und nicht nach sowjetischem Muster wirtschaften. Warum sollte Thailand da nicht etwas von lernen können?


Nach dem Vietnamkrieg musste das Land ebenfalls Jahr für Jahr Reis auf dem Weltmarkt, bzw. vom "Klassenfeind" kaufen, weil man dem "Grossen Bruder" nacheiferte.  Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion setzte Vietnam auf Privatisierung und wurde innerhalb weniger Jahre einer der grössten Reisexporteure !
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franzi

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Re: Thailand war Exportweltmeister für Reis
« Antwort #239 am: 23. Dezember 2013, 14:15:51 »

Die Idee, dass unsere besten Freunde mit ihren Bombardierungen dazu beigetragen haben, dass die Vietnamesen jahrelang Reis importieren mussten, ist dir fremd :'(

fr
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